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Hölle, Purgatorium und Himmel
die Topografie des Jenseits bei Dante und ihre christologische Transformation im 20. und 21. Jahrhundert
Florian Brandl
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Katholisch-Theologische Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung UF Katholische Religion
Betreuer*in
Jan-Heiner Tück
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69681
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11110.75865.195150-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit soll einen Überblick darüber geben, wie sich die theologischen Lehrmeinungen des Jenseits im Laufe der Jahrhunderte verändert haben. Dabei geht diese Arbeit auf die Lehrmeinungen verschiedener Theologen des Mittelalters und Theologen des 20. Jahrhunderts in Bezug auf die drei Eschata (Hölle, Purgatorium und Himmel) ein. Bei Betrachtung des Mittelalters wird in dieser Arbeit jedoch nicht nur ein Blick auf die Meinungen der verschiedensten Theologen, wie zum Beispiel von Thomas von Aquin oder Bonaventura, sondern auch auf Dante Alighieris Werk Die göttliche Komödie Bezug genommen. Denn Dante verbindet die verschiedensten theologischen Lehrmeinungen der damaligen Zeit und gibt dabei zugleich ein sehr detailliertes Bild der Jenseitsvorstellung in einem früheren Zeitalter. In Bezug auf die theologischen Lehrmeinungen des 20. Jahrhunderts geht diese Arbeit, anders als im Kapitel des Mittelalters, nicht auf die Lehrmeinungen der einzelnen Theologen ein, sondern betrachtet vielmehr die Meinungen zu den jeweiligen Eschata. Im Anschluss kommt es in dieser Arbeit zu einem Vergleich der drei Kapitel. Dabei geht der erste Vergleich der Frage nach, welchen Lehrmeinungen Dante Alighieri mit seinem Werk der göttlichen Komödie folgt und wo er von den allgemeinen Lehrmeinungen abweicht. Im zweiten Vergleich geht es hingegen um die eigentliche Fragestellung dieser Arbeit: Wie sich die Jenseitsvorstellungen der Theologen des 20. Jahrhunderts in Bezug auf das Mittelalter geändert haben. Das Ergebnis dieser Arbeit ist, dass die theologischen Lehrmeinungen des Mittelalters in Bezug auf das Jenseits von einer physischen Topografie ausgingen und daher die Hölle ein fixer Bestandteil der Welt ist. Dadurch ist auch das Feuer, durch welches die Seelen der Verdammten gequält werden, Bestandteil dieser Welt. Im Gegensatz dazu gehen die Theologen des 20. Jahrhunderts davon aus, dass die drei Eschata, Hölle, Purgatorium und Himmel, nicht topografisch zu verstehen sind, was im Mittelalter sehr wohl der Fall war. Stattdessen kam es zu einer christologischen Transformation, wobei Hans Urs von Balthasar den berühmten Satz formulierte, dass Gott „als Gewonnener Himmel, als Verlorener Hölle, als Prüfender Gericht, als Reinigender Fegfeuer“ darstellt. Daher sehen die Theologen des 20. Jahrhunderts das Jenseits auch als einen Zustand des Bei–Gott–Seins, beziehungsweise des In–Die–Wahrheit–Kommens. Denn bevor die Seelen der Verstorbenen zu Gott gelangen, gelangen sie zum Gericht, bei welchem das Leben eines jeden einzelnen Menschen sich selbst offenbar wird. Dabei gehen die Theologen des 20. Jahrhunderts davon aus, dass es zwar eine Hölle gibt, doch diese sei aufgrund der Barmherzigkeit Gottes leer. Denn Gott verdammt von sich aus niemanden in die Hölle, vielmehr ist die Ausweisung in die Hölle, nach Meinung dieser Theologen, eine freie Entscheidung der Seele. Mit Blick auf die furchtbaren Taten in den letzten Jahrhunderten gehen die Theologen davon aus, dass jene, welche solche Handlungen begangen haben, eine Art Kainsmal erhalten, um dennoch an der Erlösung teilhaben zu können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Eschatologie Limbus Patrum Limbus Puerorum Himmel Hölle
Autor*innen
Florian Brandl
Haupttitel (Deutsch)
Hölle, Purgatorium und Himmel
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Topografie des Jenseits bei Dante und ihre christologische Transformation im 20. und 21. Jahrhundert
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
91 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jan-Heiner Tück
Klassifikation
> 1.61 Dogmatik, Konfessionskunde
AC Nummer
AC16237324
Utheses ID
59233
Studienkennzahl
UA | 199 | 511 | 518 |
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