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Die Schenkung auf den Todesfall und der Übergabsvertrag
Sebastian Xaver Harich
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
Christiane Wendehorst
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69729
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11116.72093.238022-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sowohl die Schenkung auf den Todesfall als auch der Übergabsvertrag stellen wichtige Elemente der vorweggenommenen Erbfolge dar. In beiden Verträgen verspricht der Geschenkgeber bereits zu seinen Lebzeiten eine Leistung, welche jedoch erst nach seinem Tod real wirksam sein soll. Während bei der Schenkung auf den Todesfall das Eigentum jedoch vorerst beim Geschenkgeber verbleibt und lediglich mit dem Tod des Geschenkgebers übergehen soll, wird beim Übergabsvertrag sofort das Eigentum an der Sache übertragen, dem Ge-schenkgeber aber ein mehr oder weniger weitreichendes Nutzungsrecht einge-räumt. In beiden Vertragstypen soll der Geschenknehmer aber eine gesicherte Rechtsposition erhalten. Gemeinsam ist beiden Verträgen außerdem, dass es keine wirkliche Übergabe im Sinne des § 1 Abs 1 lit d NotAktsG gibt. Bei der Schenkung auf den Todesfall sieht sogar das Gesetz in § 603 explizit das Formerfordernis eines Notariatsaktes vor. Die Ähnlichkeit der beiden Vertragstypen hat auch seit jeher zu Problemen bei der Einordnung der Schenkung auf den Todesfall geführt. Sie kann einer-seits, da sie erst nach dem Tod des Geschenkgebers Wirksamkeit entfaltet, als Rechtsgeschäft von Todes wegen gesehen werden, aber andererseits auch als Vertrag unter Lebenden, dessen Erfüllung durch den Tod des Geschenkgebers aufschiebend befristet ist. Im Zuge des ErbRÄG 2015 kam es zu einer grundle-genden Reform der Schenkung auf den Todesfall, welche im Zuge dieser Arbeit dargestellt werden soll. Insbesondere stellt sich die Frage, inwieweit Bedingun-gen nach der neuen Rechtslage zulässig sind, wie das freie Viertel zu behandeln ist und welchen Regelungen Er- und Ablebensversicherungen unterliegen. Hinsichtlich der Schutzbedürftigkeit des Geschenkgebers erscheinen die Schen-kung auf den Todesfall und der Übergabsvertrag gleich problematisch, da er in beiden Fällen den Vermögensverlust erst später spürt. Allerdings verliert der Übergeber sofort sein Eigentum, während der Geschenkgeber auf den Todesfall nur nicht mehr darüber verfügen darf. Dies lässt den Übergeber sogar noch schutzwürdiger erscheinen. Dennoch war das Schutzniveau des Geschenkge-bers im Falle einer Übergabe lange Zeit geringer ausgestaltet als bei der Schen-kung auf den Todesfall, da angenommen wurde, die Verbücherung des Schen-kungsvertrages heile dessen Formnichtigkeit nach § 1432. Dies wird auch heute teilweise noch so vertreten. Tatsächlich muss aber das Schutzniveau beider Verträge gleich hoch sein, was sich grundsätzlich auch aus § 1 Abs 1 lit d NotAktsG und § 602 ableiten lässt. Dies wird mittlerweile auch teilweise in der Rechtsprechung so gesehen. Im Zuge dieser Arbeit soll daher neben einem Überblick über die Reform der Schenkung auf den Todesfall auch die jüngste Lehre und Rechtsprechung zu den Formgeboten des Übergabsvertrages gege-ben werden. Wie sich zeigen wird, sind die Formerfordernisse, insbesondere das Erfordernis eines Notariatsaktes, in beiden Fällen gleich streng. Anschließend soll die Frage der Rechtsfolgen eines formungültigen Übergabsvertrages behandelt werden.
Abstract
(Englisch)
The gift upon death and the donation under the reservation of certain servitudes (hereinafter Übergabsvertrag) constitute important elements of anticipated succession. In both contracts the donor promises certain benefits whilst living, that shall be overhanded after his death. Whereas the property remains with the donor untill his death in the gift upon death, the property is transferred immedi-ately in the Übergabsvertrag. However, in an Übergabsvertrag the donor is granted with certain rights of use. Both contracts have in common, that the re-cipient has legal certainty that he will sooner or later receive the gift. What is also common to both contracts is that there is no real handover within the meaning of Paragraph 1 (1) lit d NotAktsG. In the case of the gift upon death, even the law in Section 603 explicitly provides for the formal requirement of a notarial act. The similarity of the two types of contract has always led to problems in the classification of the gift upon death. On the one hand, since it only develops effects after the death of the donor, it can be seen as a legal transaction by death, but on the other hand it can also be seen as a contract among living, the fulfilment of which is suspended by the death of the donor. In the course of the ErbRÄG 2015 there was a fundamental reform of the donation upon death, which is to be presented in the course of this work. In particular, the question arises as to the extent to which conditions are permissible under the new legal situation, how the free quarter is to be treated and what rules are sub-ject to life insurance. With regard to the need for protection of the donor, the gift on the death and the Übergabsvertrag appear equally problematic, since in both cases he only feels the loss of assets later. However, in an Übergabsvertrag the donor immedi-ately loses his property, while the donor of the gift upon death only looses he right to dispose over the donated asset in the event of death. This makes the transferor of an Übergabsvertrag seem even more worthy of protection. Never-theless, in the event of an Übergabsvertrag, the level of protection of the donor was for a long time less than in the case of the gift upon death, since it was as-sumed that the registration of the donation into the land register would void its nullity in form in accordance with § 1432. This is still partly the case today. In fact, however, the level of protection of both contracts must be the same, which can in principle also be inferred from § 1 (1) lit d NotAktsG and § 602. This is now also seen in part in the case-law of the Supreeme Court of Austria. In the course of this work, therefore, in addition to an overview of the reform of the gift upon death, the latest teaching and jurisprudence on the formal bids of the Übergabsvertrag is to be given. As will be seen, the formal requirements, in par-ticular the requirement of a notarial act, are equally strict in both cases. The question of the legal consequences of an invalid transfer agreement will then be dealt at last.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Schenkung auf den Todefall Übergabsvertrag Formvorschriften Bedingungen
Autor*innen
Sebastian Xaver Harich
Haupttitel (Deutsch)
Die Schenkung auf den Todesfall und der Übergabsvertrag
Publikationsjahr
2020
Umfangsangabe
XVI, 179 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Martin Schauer ,
Edwin Gitschthaler
Klassifikationen
86 Recht > 86.18 Privatrecht: Allgemeines ,
86 Recht > 86.23 Erbrecht
AC Nummer
AC16332640
Utheses ID
59309
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
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