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Compliance alkoholabhängiger Patientinnen
ein Vergleich der Selbsteinschätzung versus der Fremdeinschätzung
Elisabeth Leichtfried
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Senta Feselmayer
DOI
10.25365/thesis.6582
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29977.12594.527065-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Erfahrungen aus der Pflegepraxis zeigen, dass vor allem in der Arbeit mit alkoholabhängigen Patienten viele Probleme aufgrund mangelnder Compliance auftreten. Infolgedessen entstand die vorliegende Studie mit dem Ziel Wissen hinsichtlich der Compliance (Adhärenz) von alkoholkranken Patientinnen auf Suchtstationen zu vermitteln. Folglich sollen Pflegekräfte gezielte Maßnahmen zur Förderung der Selbstwirksamkeitserwartungen und der vorhandenen Ressourcen setzen können. Bei ausreichender Aktivierung der Ressourcen, ist die Chance, die Kooperations- und die Motivationsbereitschaft, das heißt die Compliance, von Seiten der Patienten hinsichtlich der Therapie, zu erhöhen, deutlich besser. Der betroffene Patient selbst sowie das Pflegepersonal würden von einer erfolgreichen Ressourcenrealisierung profitieren.
Um diesen Themenfeld zu untersuchen gibt es folgende Fragestellungen:
- Gibt es einen Unterschied zwischen der Selbsteinschätzung der Patientinnen und der Fremdeinschätzung durch das Pflegepersonal hinsichtlich der Compliance?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und Compliance?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Kohärenzgefühl?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Kohärenzgefühl und der Compliance?
Methode:
Zur Datenerhebung wird der COMPASS – Compliance Praxis Survey – Fragebogen (vgl. Schoberberger 2005), welcher sich sowohl an die Patientinnen als auch an das Pflegepersonal richtet, herangezogen.
Zusätzlich zum COMPASS-Fragebogen erhalten die teilnehmenden Patientinnen die Sense of Coherence-L9-Skala (vgl. Singer et al. 2007), welche sowohl individuelle als auch soziale Ressourcen ermittelt, und die Selbstwirksamkeitserwartungsskala, welche die individuellen Ressourcen erhebt.
Ergebnisse:
Zwischen der Selbsteinschätzung der Patientinnen und der Fremdeinschätzung durch das Pflegepersonal hinsichtlich der Compliance gibt es einen signifikanten Unterschied.
Außerdem konnte kein Zusammenhang zwischen Compliance und Selbstwirksamkeitserwartung der Patientinnen festgestellt werden.
Ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Selbstwirksamkeitserwartung und dem Kohärenzgefühl der Patientinnen existiert weiters.
Auch korreliert das Kohärenzgefühlt mit der Bewertung der Compliance aus Sicht der Patientinnen.
Schlussfolgerung:
Pflege wird im Sinne der kongruenten Beziehungspflege genau dann vollzogen, wenn Einschätzungen von Patienten und Pflegepersonen nicht deckungsgleich sind. Wichtig ist, dass eine inkongruente Beziehung nicht als Problem, Fehler oder Kommunikationsschwäche angesehen wird, sondern als Ausgangsposition für eine wechselwirkende Beziehungsgestaltung zwischen Patient und Pflegekraft dient und mit dem Erfassen und Aktivieren von Ressourcen stetig kongruenter wird. Die Beziehungsgestaltung sowie das Erleben von Beziehungen stellen in der Suchtkrankenpflege einen wesentlichen Aspekt dar.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Compliance Alkoholabhängigkeit Ressourcen
Autor*innen
Elisabeth Leichtfried
Haupttitel (Deutsch)
Compliance alkoholabhängiger Patientinnen
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich der Selbsteinschätzung versus der Fremdeinschätzung
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
IV, 101, [16] S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Senta Feselmayer
AC Nummer
AC07916628
Utheses ID
5931
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |