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Frauenfiguren in Actionfilmen
die Stereotypisierung der Heldinnen
Ioana-Lucia Demczuk
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Hilde Haider
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6589
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29700.97821.787770-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit befasst sich mit der Untersuchung der Stereotypisierung von weiblichen Actionhelden. Die zugrundeliegende Ausgangsthese geht dabei von den vier weiblichen Subgruppen, die in westlichen Kulturen akzeptiert werden, aus. Diese Subgruppen beinhalten die „Hausfrau“, die „sexy Frau“, die „Karrierefrau“ und die „Feministin/Athletin/Lesbierin“. Bevor es allerdings an die Filmanalyse geht, wird zunächst auf den Actionfilm im Allgemeinen eingegangen. Eine Definition des Wortes und eine genaue Erklärung des Genres selbst wird gegeben. Im Anschluss daran wird der Actionfilm nach seinen Charakteristika beschrieben, wobei in chronologischer Reihenfolge die einzelnen Merkmale dieses Genres aufgeführt werden und deren Ursprung untersucht wird. Somit wird auch ein historischer Abriss der Entwicklung des Actionfilmes bis in die Gegenwart gegeben. Abschließend werden die Unterschiede zwischen Actionfilmen aus amerikanischen und europäischen Produktionen angeführt. Als nächstes befasst sich diese Arbeit mit der Einführung in die Thematik der weiblichen Subgruppen und deren Ursprung. Hierbei werden auch soziale Repräsentationsformen und Vorurteile erklärt, da die Erfassung der Subgruppen im Rahmen dieser Unterkategorien innerhalb der Sozialpsychologie stattgefunden hat. Erst im Anschluss daran wird auf die vier weiblichen Untergruppen und ihre Eigenschaften eingegangen. Ein kurzer Exkurs stellt noch die Charakterisierung der Actionheldin als „tomboy“ dar. Der Begriff „tomboy“ beschreibt ein burschikoses, männlich gekleidetes Mädchen, das von einem Hauch lesbischer Neigung umgeben zu sein scheint. Somit überschneidet sich die Untergruppe des „tomboy“ mit der vierten weiblichen Subgruppe der „Feministin/Athletin/Lesbierin“, doch beim „tomboy“ handelt es sich um einen temporären Status, der abgelegt werden kann. Sobald sich die Heldin der männlichen Kleidung entledigt, entledigt sie sich auch ihres Daseins als wilde Kämpferin. Nach dieser Einführung in die Thematik der methodischen Vorgehensweise und ins Genre des Actionfilms wird die Entwicklung der Actionheldinnen porträtiert. Vorerst werden die sogenannten „sidekicks“ vorgestellt, also die Nebenrollen, die von Frauen zu Beginn ihrer Actionkarriere bekleidet wurden. Im nächsten Schritt entwickelten sich die weiblichen Figuren hin zu gleichberechtigten Partnern des Actionhelden. Erst nach diesen Zwischenschritten evolviert die Actionheldin zur alleinigen Protagonistin im Film. Der letzte Teil dieser Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Filmanalyse. Die Actionfilme Alien (1979), Aliens (1986), Alien³ (1992), Alien: Resurrection (1997), The Long Kiss Goodnight (1996), G.I. Jane (1997), Charlie’s Angels (2000), Charlie’s Angels: Full Throttle (2003), Lara Croft: Tomb Raider (2001) und Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life (2003), Nikita (1990) und Resident Evil (2002) werden hier in Bezug auf die Stereotypisierung ihrer Heldinnen untersucht. Die Zugehörigkeit der Protagonistinnen dieser Filme wird dabei auf ihre Zugehörigkeit zu den vier weiblichen Subgruppen geprüft. Das Ergebnis der Filmanalyse zeigt, dass die am häufigsten auftretende Figur die des „tomboys“ ist. Dieser Trend lässt sich dadurch erklären, dass es dem „tomboy“ gestattet ist sich wüst zu verhalten, wild zu kämpfen und von Waffengewalt Gebrauch zu machen. An einer wahrhaften Dame würde die Rolle der Actionheldin nicht glaubwürdig erscheinen und von der Gesellschaft kaum akzeptiert werden. Auch wird deutlich, dass die Actionheldinnen selbst in ihrer Funktion als „tomboy“ noch zu der Kategorie der „sexy Frau“ gezählt werden können. Der Fortschritt der Actionheldin zu einer durch und durch emanzipierten Alleinkämpferin hat sich noch nicht völlig vollzogen, so das Ergebnis der Filmanalyse. Die in dieser Arbeit untersuchten Actionheldinnen werden im Laufe des Filmes als burschikose, derb gekleidete „tomboys“ charakterisiert, aber am Ende des Filmes machen sie, immer wieder aufs Neue, eine Veränderung durch. Sie entwickeln sich zu verantwortungsbewussten Frauen und legen ihre verspielte Ader ab, nur um dann, im Falle einer Fortsetzung des Filmes, wieder von neuem als „tomboy“ zu beginnen, der zum Schluss zur Dame wird. Die Emanzipation der Heldin stagniert in einem weiteren Punkt und zwar bei ihrer sexuellen Freiheit. Die weibliche Lust wird den Actionheldinnen untersagt, übrig bleibt da meist nur die Lust der männlichen Zuschauer auf die Heldin in ihrer Rolle als „sexy Frau“. Wagt es eine der Heroinen dennoch ihre Sexualität auszuleben, wird sie dafür mit der Höchststrafe belegt: die Heldin stirbt. Der Vergleich von amerikanischen und europäischen Actionfilmen zeigt auf, dass es in der Stereotypisierung ihrer Heldinnen kaum markante Unterschiede zu erkennen gibt. Actionfilme werden im internationalen Rahmen gedreht und beeinflussen sich gegenseitig in ihrer Entwicklung und in ihren Merkmalen. Wenig überraschend ist hier das Resultat der Filmanalyse, nämlich, dass die Heldinnen, sowohl in den USA als auch in Europa, nach den gleichen Gesichtspunkten stereotypisiert werden.
Abstract
(Englisch)
This study is an investigation of the female action hero stereotype. The underlying thesis comes from the four female subgroups acceptable to Western cultures; the "housewife”; the "sexy woman"; the "career woman" and the "feminist/athlete/lesbian." Before analysing any films, this thesis firstly provides an overview on action film in general and then defines the label ‘Action Film’ followed by a detailed explanation of the genre itself. Subsequently it will reveal how action films are characterised as being in chronological order and furthermore on how the various features genres and their origins play on the characters themselves. Additionally, this chapter also functions as a historical sketch of the development of the action movie, from its beginnings to the present and concluding with the differences between action films of American and European productions. In order to explore the topic of female subgroups and their origin, forms of social representation and prejudices with sub-categories are studied. Following the four female subgroups and their properties is the characterization of the action heroine as a "tomboy". The term "tomboy" describes a male dressed girl with what appears to be a hint of lesbian inclination. Consequently, the sub-group of "tomboys" overlaps with the fourth female subgroup of the "feminist/athlete/lesbian," as a temporary status. This sub-groups guise of a savage fighter is removed as quickly from the heroine as her male clothing. Preceding this introduction to the topic of the methodological approach and the genre of action film is the portrayal of action heroines. Initially, the so-called "sidekick", presented namely by secondary roles of women at the beginning of their action career find success as a female characters who can become equal partners of the action hero. It is only through this development that women in action films can become the sole protagonist in the action movies. The last part of this thesis deals with the film analysis. The heroines in the action films Alien (1979), Aliens (1986), Alien³ (1992), Alien: Resurrection (1997), The Long Kiss Goodnight (1996), GI Jane (1997), Charlie's Angels (2000), Charlie's Angels: Full Throttle (2003), Lara Croft: Tomb Raider (2001) Lara Croft Tomb Raider: The Cradle of Life (2003), Nikita (1990) and Resident Evil ( 2002) provide adequate material for their stereotypes. The result of the film analysis shows that the most common figure is the carefree 'tomboys'. The role of an action heroine is not credible on a real lady and the society would hardly accept it. It turns out that although the action heroines in their role as "tomboys" are still stereotyped as part of the category of "sexy woman" the progress of the action heroine to a thoroughly emancipated single fighter has not yet totally completed. So the investigated action heroines are being portrayed in the course of the film as a rough dressed "tomboy" character, but at the end of the film they go through a change. They develop into responsible women and get rid of their playful vein, but interestingly in the case of a sequel to the film, they would have to start again as a "tomboy" that at the end of the film turns into a complete person; a woman. In a further moot point, the characterisation of the heroine puts a vice on sexual freedom. Female lust is restricted to action heroines who remain in their role as a “sexy woman” as a pleasurable object for male viewers. If the heroine dares to stray from their sexuality it is punished by the maximum penalty, the heroine dies. In comparing American and European action films it has been found that the stereotyping of heroines has hardly any striking differences. Action movies in an international context influence each other in their development and their characteristics. It is of little surprise that this study finds that the heroines, both in the U.S. and in Europe, are being stereotyped under the same considerations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Film analysis
Schlagwörter
(Deutsch)
Filmanalyse
Autor*innen
Ioana-Lucia Demczuk
Haupttitel (Deutsch)
Frauenfiguren in Actionfilmen
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Stereotypisierung der Heldinnen
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
128 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hilde Haider
Klassifikation
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges
AC Nummer
AC07857398
Utheses ID
5937
Studienkennzahl
UA | 317 | | |
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