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Doppelte Auswahl, doppelte Ablehnung?
Katharina Heyse
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Philipp Langer
DOI
10.25365/thesis.69771
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11123.20568.347439-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende empirisch-qualitative Untersuchung befasst sich mit den Vorurteilen und Dis¬kriminierungserfahrungen Bisexueller im deutschsprachigen Raum. Anhand problemzentrier¬ter Interviews konnte aufgezeigt werden, dass Bisexuelle einerseits mit spezifisch biphoben Vorurteilen und daraus resultierendem diskriminierendem Verhalten konfrontiert sind und an¬dererseits sowohl innerhalb der LGBTQ+ Community als auch außerhalb dieser, vermehrt Aus¬schluss und Ablehnung erfahren. Unter Anwendung einer Interpretativen Thematischen Analyse wurden vier zentrale Themen im Zusammenhang der Diskriminierung von Bisexuellen ent¬wickelt: (1) Bisexualität wird als abnorm und bedrohlich angesehen, (2) Bagatellisierung ist die Hauptdiskriminierungsart, (3) Bisexuelle haben keinen eigenen Ort und (4) Bisexuelle sind aufgrund mangelhafter Repräsentation meist unsichtbar. Weiters wurde ersichtlich, dass die Häufigkeit der Bagatellisierungserlebnisse dazu führt, dass viele Bisexuelle diese nicht als Dis¬kriminierung wahrnehmen und auch andere Formen der Diskriminierung vermehrt tolerieren, da es zu einer Ablehnung der Opferrolle kommt. Zudem wurde aufgezeigt, dass Stereotype und Bi-Erasure wie selbsterfüllende Prophezeiungen wirken und in unterschiedlichen Verläufen zur Unsichtbarkeit Bisexueller beitragen. Hinsichtlich der Umgangsformen mit jenen Vorurteilen und Diskriminierungen konnte aufgezeigt werden, dass Bisexuelle vermehrt mit pro-aktiver Bekämpfung der Vorurteile vorwiegend durch Aktivismus und Aufklärung reagieren, mit Distanzierung zu der diskriminierenden Community reagieren und/oder mit Anpassung im Verhalten reagieren. Die mangelhafte Repräsentation und das Unverständnis ob der Abwei¬chung von Heteronorm und Monosexualität werden als Wurzel der vorherrschenden Vorurteile identifiziert. Abschließend wird ein Aufruf zur differenzierten Auseinandersetzung mit Bi¬sexualität, insbesondere in Bildungs- und Forschungskontexten ausgesprochen.
Abstract
(Englisch)
This qualitative research analyzed the types of prejudice and discrimination faced by bisexuals, as well as their coping strategies. Using problem-centered interviews it was made apparent that bisexuals are being met with biphobic preconceptions, exclusion, and rejection from members of both the LGBTQ+ and the heterosexual community. Furthermore, using interpretative thema¬tic analysis, four main themes were determined regarding these experiences with discrimina¬tion: (1) bisexuality is viewed as deviant and threatening by others, (2) discrimination is mainly carried out through trivialization, (3) bisexuals lack a dedicated space, and (4) bisexuals remain invisible due to the lack of accurate representation. As a result, it is argued that stereotypes might be internalized, effectively reinforcing them like self-fulfilling prophecies. In regards of coping strategies three different approaches were identified and can be described as fight, flight, or freeze modes: Bisexuals may either fight discrimination through activism, withdraw from the community or change their behavior in order to prevent further discrimination. Finally, it is argued, that the existing preconceptions root within monosexist heteronormative assumptions about bisexuals, which emphasizes the need for a differentiated discussion of bisexuality, especially within educational research.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
bisexual discrimination stereotypes thematic analysis LGBT
Schlagwörter
(Deutsch)
Diskriminierung Vorurteile Bisexuelle thematische Analyse LGBTQ+ LGBT
Autor*innen
Katharina Heyse
Haupttitel (Deutsch)
Doppelte Auswahl, doppelte Ablehnung?
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
110 Seiten : Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Philipp Langer
AC Nummer
AC16248855
Utheses ID
59392
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |