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Der Mensch verschwindet im Holozän
Max Frischs Naturgeschichte der Nachgeschichte
Clemens Braun
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Vergleichende Literaturwissenschaft
Betreuer*in
Eva Horn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.67118
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-27941.99320.179658-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Vorliegende Arbeit untersucht die Darstellung von Naturverhältnissen in Max Frischs "Der Mensch erscheint im Holozän" (1979) mit besonderem Blick auf die Dialektik von Anthropologie und Geologie. Als zeitgeschichtliche Voraussetzung aktueller Debatten über ein neues Erdzeitalter des Menschen erscheinen jene über ökologische Gefährdungslagen, wie sie die Erzählung in Chiffren wie der Sintflut prägen. Mit einer an Samuel Beckett wie Günther Anders anknüpfenden 'Apokalypse im Stillstand' reflektiert der Text sich verändernde kulturelle Vorstellungen der Katastrophe zwischen Atombombe und anthropogenen Klimaveränderungen. Formal präfiguriert Frisch dabei die Erzählstrategien W. G. Sebalds, dessen literarische Verarbeitung von Adornos und Benjamins Konzept der 'Naturgeschichte' einen wesentlichen Vergleichspunkt darstellt. Zentral ist somit eine Engführung mit Kritischer Theorie, die nachzeichnet, wie in "Holozän" die vermeintliche Rationalität 'verwilderter Selbsterhaltung' eigene Naturverfallenheit produziert, an deren Ende geschichtsphilosophisch das Posthistoire steht.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines the representation of societal relations with nature in Max Frisch’s "Der Mensch erscheint im Holozän" (1979) with a special focus on the dialectical interplay of anthropology and geology. The basis for current debates about a new geological age of humankind are those about ecological threats, which shape the narrative in ciphers such as the Deluge. With its 'apocalypse at a standstill' the text reflects changing cultural notions of the catastrophe between the atomic bomb and anthropogenic climate change, linking the text to Samuel Beckett and Günther Anders. In the process, Frisch formally prefigures the narrative strategies of W. G. Sebald, whose literary treatment of Adorno’s and Benjamin’s concept of ‚natural history‘ constitutes an essential point of comparison. Central to the approach is the work of Critical Theory, which allows to outline how the supposed rationality of non-reflective self-preservation in "Holozän" produces its own 'Naturverfallenheit' that paves the way for the (philosophical) end of history or 'posthistoire'.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Max Frisch History Natural History Holocene Nature Apocalypse Anthropology Geology Philosophy of History
Schlagwörter
(Deutsch)
Max Frisch Nachgeschichte Naturgeschichte Holozän Natur Apokalypse Anthropologie Geologie Geschichtsphilosophie
Autor*innen
Clemens Braun
Haupttitel (Deutsch)
Der Mensch verschwindet im Holozän
Hauptuntertitel (Deutsch)
Max Frischs Naturgeschichte der Nachgeschichte
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
113 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Eva Horn
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.93 Literarische Stoffe, literarische Motive, literarische Themen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.08 Deutsche Sprache und Literatur
AC Nummer
AC16237867
Utheses ID
59462
Studienkennzahl
UA | 066 | 870 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1