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Belastungen und Copingstrategien humanitärer Helfer*innen
Pamela Schotola
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Harald Werneck
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69843
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11129.12806.595119-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Humanitäre Helfer*innen sind weltweit im Einsatz, um Menschen in verschiedensten Notlagen Hilfe und Schutz zu bieten. Dadurch sind die Helfer*innen jedoch täglich unterschiedlichen psychischen und physischen Belastungen ausgesetzt. Die bisherige Forschung konzentrierte sich vorrangig auf das Erleben traumatischer Ereignisse. Neuere Studien weisen allerdings darauf hin, dass auch Belastungen des Arbeitskontextes einen erheblichen Einfluss haben könnten. Zudem mangelt es an qualitativer Forschung in Bezug auf die erlebten Belastungen und ihrer Bewältigung anhand von Copingstrategien. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurden sieben qualitative Interviews mit humanitären Helfer*innen durchgeführt. Die Studie hatte zum Ziel, die Belastungserfahrungen und ihre Auswirkungen sowie die Copingstrategien der Helfer*innen zu beschreiben und mögliche zusätzliche Einflussfaktoren zu identifizieren. Die Ergebnisse veranschaulichen, dass durch den qualitativen Zugang deutlich mehr Belastungen und Copingstrategien beschrieben, sowie wichtige Risikofaktoren und Ressourcen festgestellt werden konnten. Die größten Belastungen stellten nicht das Erleben von Traumata, sondern die oft prekäre Sicherheitslage am Einsatzort, sowie die Trennung von Familie und Freunden dar. Auch verschiedenste Auswirkungen auf die psychische Gesundheit wurden berichtet. Als neuen Risikofaktor konnte die übermäßige Vereinnahmung durch die Arbeit identi-fiziert werden. Die meistgenutzten Copingstrategien waren das Sprechen mit Kolleg*innen, sowie das Abgrenzen von der Arbeit. Vor allem die soziale Unterstützung durch die Familie und Freunde, sowie durch das eigene Team und die Unterstützung durch die Organisation stellten bedeutende Ressourcen dar. In weiterer Forschung könnte eine Längsschnittstudie durchgeführt werden, die es ermöglichen würde, das volle Ausmaß der erlebten Belastungen der Helfer*innen zu erfassen. Zusätzlich sollte ein stärkeres Augenmerk auf das Unterstützungsangebot und Präventionsmaßnahmen der Hilfsorganisationen gelegt werden.
Abstract
(Englisch)
Humanitarian aid workers are deployed around the world to provide help and protection to people in a wide range of emergency situations. However, this exposes them to different psychological and physical stressors on a daily basis. Previous research has focused primarily on the experience of traumatic events. But recent studies indicate that stressors of the work context may also have a significant impact. In addition, there is a lack of qualitative research regarding the stressors experienced and how they are managed using coping strategies. In this master thesis, seven qualitative interviews with humanitarian workers were conducted. The study aimed to describe the experienced stressors and their effects as well as the coping strategies of the aid workers and to identify possible additional influencing factors. The results illustrate that the qualitative approach made it possible to describe more stressors and coping strategies and to identify important risk factors and resources. The greatest stressors were not the experience of trauma, but the often precarious security situation at the operation site, as well as the separation from family and friends. A wide variety of mental health effects were also reported. The new risk factor identified was the excessive commitment to work. The most frequently used coping strategies were talking to colleagues and the distinction from work. Above all, social support from family and friends, as well as from one's own team and support from the organization represented important resources. In further research, a longitudi-nal study could be conducted, which would allow the full extent of the experienced stress of aid workers to be recorded. In addition, more attention should be paid to the support offered and prevention measures taken by aid organizations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
humanitarian aid work stressors coping strategies
Schlagwörter
(Deutsch)
humanitäre Hilfe humanitäre Arbeit Belastungen Copingstrategien
Autor*innen
Pamela Schotola
Haupttitel (Deutsch)
Belastungen und Copingstrategien humanitärer Helfer*innen
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
86 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Harald Werneck
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC16308961
Utheses ID
59477
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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