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Geographic-specific attention to fatal casualties
Jonas Brechtelsbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Betriebswirtschaft
Betreuer*in
Markus Georg Reitzig
DOI
10.25365/thesis.69879
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11134.32197.841079-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Journalisten informieren die Öffentlichkeit über Aussagen oder Vorfälle, die von allgemeiner sozialer Bedeutung sind. Dabei bewegen sie sich ständig zwischen Erfolg und Misserfolg. Der Wunsch nach Anerkennung und Wertschätzung erhöht den Druck auf Journalisten immer über das nächste große Ereignis zu schreiben, was jedoch oft zu voreingenommenen Urteilen über bestimmte Geschehnisse führt. Das Medienpublikum ist sehr speziell und interessiert sich oft nur für Vorkommnisse, die einen weitreichenden Einfluss auf ihr tägliches Leben haben. Folglich ist es daher nicht selten, dass verschiedene Ereignisse an unterschiedlichen geografischen Standorten oft gar nicht erwähnt werden, da einige Länder einfach nicht als bedeutend betrachtet werden. Es ist daher wichtig zu verstehen, wodurch die Nachrichtenselektion klassifiziert wird und welche Aspekte für die Wahl eines Ereignisses ausschlaggebend sind.
Das Ziel dieser wissenschaftlichen Arbeit ist es daher einzelne Ereignis- und länderspezifische Merkmale zu bewerten, um zusammenfassend einen gewissen Nachrichtenwert einem Ereignis zuzuschreiben, welcher von der Bedeutung ist in der Entscheidung, ob ein Ereignis als berichtenswert anerkannt wird oder eben nicht. Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt dieser Arbeit auf der Analyse der Opferzahlen, resultierend aus verschiedenen Geschehnissen, welche in unterschiedlichen geographischen Standorten stattgefunden haben. Folglich sollte die Arbeit Antworten auf die folgende Forschungsfrage geben: „Was sind die wichtigsten Merkmale innerhalb der Berichterstattung, die entscheiden, welches Ereignis mit einer daraus resultierenden Opferzahl, geschehend an unterschiedlichen geografischen Standorten, Aufmerksamkeit in den deutschen und österreichischen Medien erhält“?
Eine empirische Untersuchung wurde durchgeführt, um die definierte Forschungsfrage zu beantworten. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich insbesondere mit Geschehnissen mit Todesfolgen, die sich zwischen den Jahren 2015 und 2020 abgespielt haben und innerhalb der Bild Zeitung, der Tagesschau und dem Standard veröffentlicht wurden. Zusätzlich wurde ein Codebook erstellt, das sich besonders auf die zentralen Annahmen der Nachrichtentheorie bezieht. Mit der Hilfe dieses definierten Codebooks war es möglich die verschiedenen veröffentlichten Berichte zu kodieren, was schlussendlich zur Identifizierung der wichtigsten Ereignis- und länderspezifische Merkmale führte. Mit den kodierten und zusammengefassten Daten war es dann möglich, mehrere Regressionen in STATA durchzuführen, um die aufgestellten Hypothesen zu testen. Schließlich habe ich mit den erzielten Ergebnissen versucht, allgemeine Annahmen zu treffen, die auf strategische Entscheidungen in Organisationen angewendet werden können.
Die durchgeführten Regressionen haben gezeigt, dass die Nachrichtenselektion nicht von dem geographischen Standort einer Nation abhängt. Daher hemmt eine größere Distanz zwischen zwei Ländern nicht den Nachrichtenfluss. Ein Ereignis in einem Land wird eher als berichterstattungswürdig angesehen, wenn ein Land über starke länderspezifische Merkmale verfügt, wobei eine starke politische Bindung mit dem Berichterstattungsland besonders ausschlaggebend für eine erfolgreiche mediale Aufmerksamkeit ist. Darüber hinaus gibt es starke Anzeichen, dass Länder, die als schwach eingestuft werden (keine Ähnlichkeiten und Kooperationen mit dem Berichterstattungsland) auch anfänglich eine Ungleichheit bei der Berichterstattung erfahren. Diese Ungleichheiten verringern sich jedoch, wenn ein Geschehnis, welches in einem schwachen Land aufgetreten ist mit einer hohen Opferzahl (≥76) in Verbindung gebracht wird. Daher erfährt der Nachrichtenfaktor ‚Schaden‘ bei Ereignissen mit Todesfällen eine überdurchschnittliche Aufmerksamkeit, was dazu führt, dass andere verfügbare Nachrichtenfaktoren weniger berücksichtigt werden. Zusätzlich können die erzielten Ergebnisse auf strategische Entscheidungen angewendet werden. Zusammenfassend kann eine steigende mediale Aufmerksamkeit im Hinblick auf verschiedene Themen die Sichtweise eines Einzelnen aber auch eines Unternehmens beeinflussen und somit Vorurteile bezüglich eines gesamten Landes anfeuern oder besänftigen. Dementsprechend helfen meine Ergebnisse bei beobachtbaren Firmenentscheidungen, da die Daten bei der Analyse einer aktuellen Marktsituation hilfreich (z.B., politische Situation in einem Land) sein können, um potenzielle Chancen und Risiken eines Marktes für ein Unternehmen aufzuzeigen. Infolgedessen kann meine Analyse bei der Entscheidung unterstützen, ob ein potenzieller neuer Markt für bestimmte Geschäftsaktivitäten in Betracht gezogen werden sollte.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
news factors fatal casualties
Schlagwörter
(Deutsch)
Nachrichtenfaktoren Todesfälle
Autor*innen
Jonas Brechtelsbauer
Haupttitel (Englisch)
Geographic-specific attention to fatal casualties
Paralleltitel (Deutsch)
Geografisch spezifische Aufmerksamkeit zu Todesfällen
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
89 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Markus Georg Reitzig
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.40 Nachrichtenwesen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges ,
85 Betriebswirtschaft > 85.00 Betriebswirtschaft: Allgemeines ,
85 Betriebswirtschaft > 85.20 Betriebliche Information und Kommunikation ,
85 Betriebswirtschaft > 85.40 Marketing
AC Nummer
AC16341956
Utheses ID
59538
Studienkennzahl
UA | 066 | 915 | |