Detailansicht
Mangelernährung bei Senioren
Validierung einer neuen Assessment-Methode zur Abschätzung des Appetits bei Senioren im Wiener AKH
Marlies Handschuh
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Ibrahim Elmadfa
DOI
10.25365/thesis.6606
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29151.26511.836362-2
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Studienziel: Krankheitsassoziierte Mangelernährung ist in der medizinischen Versorgung von älteren Menschen weit verbreitet. In der Praxis wird das Problem häufig nicht erkannt und immer noch unterbewertet. Anorexie und ungewollter Gewichtsverlust
werden als Hauptindikatoren vermutet. Ziel dieser Studie war die Erfassung des Ernährungszustands mit Hilfe unterschiedlicher Messinstrumente und den Einfluss von Appetit auf die Prognose.
Methoden: Die Querschnittserhebung wurde im Zeitraum von Februar bis Oktober 2008 mit 110 konsekutiv rekrutierten Patienten mit einem Mindestalter von 65 Jahren durchgeführt. Ernährungsstatus, aktuelle Verzehrsmenge sowie subjektive Angaben zum Appetit wurden anhand von drei unterschiedlichen Messinstrumenten ermittelt. Die Erfassung des Ernährungsstatus wurde mittels Mini Nutritional Assessment, welcher sich als Goldstandard für die Detektion der Mangelernährung bei Senioren etabliert hat, bestimmt. Armanthropometrie sowie Wadenumfang wurden mit Hilfe eines nicht elastischen Bandes gemessen. Anhand des Bogens 3b des nutritionDay Projekts wurde die
aktuelle Verzehrsmenge der Mittagsmahlzeit in Form von Tellerprotokollen erfasst. Ein in Langzeiteinrichtungen validierter Appetitfragebogen (Simplified Nutritional Appetite Questionnaire) wurde für die subjektive Appetiteinschätzung der Patienten herangezogen. In der prospektiven Untersuchung wurde eine Gewichtskontrolle drei Monate nach der Erfassung des Ernährungszustands durch mündliche Befragung am Telefon durchgeführt.
Ergebnisse: Gemäß MNA-Klassifizierung waren 26 % der Probanden als adäquat ernährt, 65 % im Risikobereich für Unterernährung und 9 % als mangelernährt eingestuft.
Dem SNAQ zufolge bestand für 48 % ein signifikantes Risiko von ≥ 5 % Gewichtsverlust innerhalb sechs Monaten. Gemäß den Tellerprotokollen verzehrten 30 % die gesamte Mittagsmahlzeit, 45 % bzw. 17 % ließen Teile davon übrig (die Hälfte bzw. drei
Viertel) und 8 % rührten das Essen nicht an. Als Hauptgründe wurden Appetitverlust und eine zu große Menge angeführt. Beim Follow-Up nach drei Monaten hatten Risikopatienten gemäß SNAQ eine signifikant schlechtere Prognose (ungewollte Gewichtsabnahme, schlechter Allgemeinzustand, Tod). Die Mortalität lag bei 8 %.
Schlussfolgerung: Monitoring von Appetit und Nahrungsaufnahme sollten für die Bekämpfung von PEM in die klinische Praxis integriert werden. Für präzise Aussagen ist jedoch eine Untersuchung mit einer größeren Stichprobe über einen längeren Zeitraum (Follow-Up nach sechs Monaten) notwendig.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Mangelernährung Senioren Appetit Gewichtsverlust
Autor*innen
Marlies Handschuh
Haupttitel (Deutsch)
Mangelernährung bei Senioren
Hauptuntertitel (Deutsch)
Validierung einer neuen Assessment-Methode zur Abschätzung des Appetits bei Senioren im Wiener AKH
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
VIII, 115 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ibrahim Elmadfa
Klassifikation
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.00 Naturwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC07856279
Utheses ID
5954
Studienkennzahl
UA | 474 | | |