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Alterität im Denken von Hermann Cohen?
eine Nachlese
Deborah Sarah Epstein
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Kurt Appel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69907
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11137.49523.833895-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, ob im Denken Hermann Cohens Ansätze eines Alteritätsbegriffes herausgestellt werden können. Zur Bearbeitung dieser Frage werden in der Arbeit zwei Hauptwerke, die Ethik des reinen Willens sowie die Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums examiniert. Wenn bei beiden Werken auch die Reflexion auf Alterität unter differenten Gesichtspunkten statthat, soll gezeigt werden, dass der Andere und dessen Andersheit im Zentrum des Cohen’schen Denkens stehen. Diese Schwerpunksetzung entwickelt sich aus Cohens Bestrebung heraus, den Inhalt der Ethik auf den Begriff des Menschen zu fokussieren, der von nun an im Mittelpunkt des philosophischen Systems von Cohen steht. Mit der Idee des Nebenmenschen a priori weist Cohen erstmals die bewusstseinskonstitutive Funktion, die der Andere für die Bildung des Ich einnimmt, nach. Damit ist mit dem Anderen nicht mehr irgendein Anderer gemeint, sondern wurde seinem Begriffe als der Andere konkretisiert. Dementsprechend zeichnet sich in der Ethik des reinen Willens ein erster Ansatz eines Alteritätsdenken ab, der im religionsphilosophischen Werk Cohens seine weiteren gedanklichen Ausprägungen findet. Dort steht der Mensch in seiner konkreten ethischen Existenz im Fokus, der durch das Mitleid nicht mehr den Nebenmenschen, sondern den Mitmenschen meint. Im Ausgang von Cohens Mitleidsethik, die zusammen mit Lévinas Verantwortungsbegriff gelesen wird, soll gezeigt werden, dass die Begründung der eigenen Subjektivität nur im Ausgang vom Anderen zu verstehen ist. Diese wiederum kann nur in der Gewahrung des ethischen An-spruchs, die jener an mich stellt, entdeckt werden kann. Die Frage nach einem potentiell enthaltenen Alteritätsbegriff soll nicht nach dem Ja-Nein-Schema verhandelt werden, sondern wird eher als Versuch eines Anstoßes und einer Relektüre Cohens verstanden. Dafür wird stets auch kritisch mitberücksichtigt werden, was in Cohens Denken konträr zu einem solchen steht, ohne die vorgeführten Einwände als unüberwindbares Hindernis für die Herausstellung alteritäter Motive zu verstehen. Vielmehr zielt die Fragestellung darauf ab aufzuzeigen, dass Cohens Philosophie ganz im Zeichen des Anderen steht.
Abstract
(Englisch)
This thesis considers whether a concept of alterity can be found in the thinking of Hermann Cohen. In order to answer this question, two of his main works are examined, the Ethics of Pure Will and the Religion of Reason from the Sources of Judaism. Although both works regard alterity from different points of view, the reflection on the notion of the Other stands in the center of Cohen’s philosophical system. In the idea of the Nebenmensch a priori, Cohen is the first one to demonstrate that the notion of the Other functions as the origin for the formation of the I. Here, the indefinite Other is concretized as the Other. In his Ethics of Pure Will, Cohen thus presents a first approach towards a concept of alterity which finds further expressions in his philosophy of religion. There, the focus lies on the notion of man in his concrete ethical existence, and the Nebenmensch is turned into the fellow human being, the Mitmensch. By examining Cohen’s theory of compassion with regard to Lévinas' concept of responsibility, it is demonstrated how the moral self can only be constituted via the infra-ethical relationship with the Other. The recognition of one’s own ethical responsibility, which results from the emergence and discovery of the other human being as Mitmensch, corresponds to one’s own existence as an ethical being. The question whether a notion of alterity can be detected in the work of Cohen is not answered with a definite yes or no. Rather, my aim is to allow an encounter of Cohen's philosophy with Lévinas' thinking.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Hermann Cohen Alterity Levinas Jewish Thought Jewish Philosophy Philosophy of Religion Neokantianism Ethics of the pure will Religion out of the sources of Judaism
Schlagwörter
(Deutsch)
Hermann Cohen Alterität Levinas Jüdische Philosophie Religionsphilosophie Neukantianismus Ethik des reinen Willens Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums
Autor*innen
Deborah Sarah Epstein
Haupttitel (Deutsch)
Alterität im Denken von Hermann Cohen?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Nachlese
Paralleltitel (Englisch)
Alterity in Hermann Cohen's thought
Paralleluntertitel (Englisch)
gleanings
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
110 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kurt Appel
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.30 Systematische Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.37 Religionsphilosophie ,
08 Philosophie > 08.38 Ethik ,
11 Theologie > 11.29 Judentum: Sonstiges
AC Nummer
AC16331487
Utheses ID
59582
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1