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Alexa, wie bist du?
Analyse habitueller Strukturen in der Interaktion mit intelligenten Sprachassistenzprogrammen in Werbefilmen
Rebecca Roßmann
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Soziologie
Betreuer*in
Roswitha Breckner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69945
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11142.78002.447318-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Alexa, wie bist du … vergeschlechtlicht? Nicht nur mit dieser Frage setzt sich die vorliegende Masterarbeit auseinander. Vielmehr wird an dem intelligenten Sprachassistenzprogramm Amazon Alexa untersucht, wie sich Prozesse der Vergeschlechtlichung in dessen Werbedarstellung insgesamt handlungspraktisch (re-)produzieren. Es wird in den Blick genommen, inwiefern die Integration des Programms Transformationsprozesse anstößt oder aber in traditionelle vergeschlechtlichte Muster inkorporiert wird. Um sich diesem Themenkomplex zu nähern und das filmische Material adäquat betrachten zu können, wird als methodischer Zugang die wissenssoziologisch-praxeologisch fundierte dokumentarische Filmanalyse nach Ralf Bohnsack verwendet. Analog zum Forschungsinteresse dieses Ansatzes wird weniger herausgearbeitet, was soziale Realität ist, sondern wie diese hergestellt wird. Um die Analyse geschlechterkritisch anzureichern, wird zudem die feministische Psychoanalyse nach Jessica Benjamin in die Arbeit integriert. Mit diesem Intrumentarium weist die Arbeit anhand dreier Filmbeispiele nach, dass dort im dargestellten Umgang mit Amazon Alexa auf unterschiedliche Weisen patriarchalische Familienbilder und Geschlechtscharaktere reproduziert werden. Die Arbeit deutet aber auch auf Entwicklungen in der dargestellten Vergeschlechtlichung hin. Ich vertrete die These, dass sich im Datenmaterial zeigt, wie mit und durch die Integration Alexas zwar im zeitlichen Verlauf eine Abkoppepung traditionalistischer Geschlechterstereotype von familiären Rollenzuschreibungen stattfindet und ‚weibliche‘ Protagonist*innen selbstbewusster und autonomer werden. Gleichzeitig argumentiere ich jedoch mit Benjamin dafür, dass in dieser Entwicklung eine Trennung der kategorialen Sphären der Öffentlichkeit und des Privaten gesellschaftlich erhalten bleibt und somit auch patriarchalische Strukturen – wenn auch weniger personifizierend – fortbestehen. Alexa nimmt dabei wahlweise kompensatorische Funktionen als ‚Weiblichkeitsersatz‘ ein, kann aber auch als Machtmittel auftreten.
Abstract
(Englisch)
Alexa, how are you ... gendered? This master's thesis does also discuss this question. But rather, it examines – on the basis of commercials of the intelligent voice assistant Amazon Alexa – how processes of gendering are (re)produced within them as a whole. The extent to which the integration of the program triggers transformational processes or is incorporated into traditional gendered patterns is thus taken into account. To approach this complex of topics and to be able to look at the film material adequately, the methodological approach used here is the documentary film analysis according to Ralf Bohnsack. Analogous to the research interest of this approach, it is not so much worked out what social reality is, but how it is produced. To enrich the analysis in a gender-critical way, the feminist psychoanalysis according to Jessica Benjamin is also integrated into the work. With this set of instruments, the master’s thesis uses three case studies to demonstrate the extent to which patriarchal family images and gender characters are reproduced within them in different ways. However, the work also points to developments in the gendering depicted. I argue that the material shows how, with and through the integration of Alexa, there is a progressing detachment of traditionalist gender stereotypes from familial role attributions, and that the 'female' protagonists become more self-confident and autonomous over time. At the same time, however, I argue with Benjamin that in this development a maintenance of the categorically separated spheres of the public and the private remains, and thus patriarchal structures - albeit less personified - also persist. Alexa thereby optionally takes on compensatory functions as a 'substitute for femininity' but can also appear as a means of power.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
dokumentarische Filmanalyse Feminismus Psychoanalyse Visuelle Soziologie Jessica Benjamin Ralf Bohnsack Internet der Dinge Sprachassistenzprogramm Amazon Alexa
Autor*innen
Rebecca Roßmann
Haupttitel (Deutsch)
Alexa, wie bist du?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Analyse habitueller Strukturen in der Interaktion mit intelligenten Sprachassistenzprogrammen in Werbefilmen
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
165 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Roswitha Breckner
Klassifikation
> 1.31 Geschlechter und ihr Verhalten
AC Nummer
AC16237481
Utheses ID
59656
Studienkennzahl
UA | 066 | 905 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1