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Sexarbeit ist Erwerbs-Arbeit
im Spannungsfeld von Menschenhandel und Polizei
Elisabeth Haller
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Sabine Prokop
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69997
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11149.89192.495692-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Sexarbeiter*innen müssen sich in Österreich täglich um gesellschaftliche Anerkennung ihrer Erwerbstätigkeit und sexuellen Selbstbestimmung bemühen. Sexarbeits- und fremdenrechtliche Bestimmungen erschweren die Arbeitsbedingungen und prekarisieren die legale Möglichkeit der Sexarbeiter*innen als neue Selbstständige tätig zu sein. Als selbstständige Erwerbstätige müssen sich Sexarbeiter*innen um ihre Pflichtversicherungen und Versteuerung der Einnahmen kümmern. Weiters sind Sexarbeiter*innen dazu verpflichtet, sich in regelmäßigen Abständen auf Geschlechtskrankheiten untersuchen zu lassen. Kund*innen müssen keinen Nachweis erbringen. Sexarbeiter*innen sind stark von den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie betroffen. Für die längste Zeit durften sie ihrer Erwerbstätigkeit nicht nachgehen. Das fehlende Einkommen hat zur Folge, dass Sexarbeiter*innen in Wohnungsnot gerieten und die Mehrheit ihre Familien nicht mehr finanziell unterstützen konnten. Daraus resultiert, dass sich ein Teil der Sexarbeiter*innen in Abhängigkeitsverhältnisse mit Kundin*innen oder Bordellbesitzer*innen begab. Ökonomische Gründe sind in den meisten Situationen ausschlaggebend für das Ausüben der Sexarbeit. Aufgrund dessen, dass 90 Prozent der Sexarbeiter*innen über eine Migrationsbiografie verfügen, Bildungsabschlüsse und Qualifikationen in Österreich nur schwer anerkannt werden, werden als Alternativen prekäre Arbeitsverhältnisse und zeitweise Anstellungen bei Leihfirmen erkannt. Eine kleine Gruppe wird aufgrund des Migrationswunsches Opfer von Menschenhändler*innen in Form von sexueller Ausbeutung. Wenden sich Sexarbeiter*innen an die Polizei, besteht die Möglichkeit, dass sie nicht als Opfer anerkannt werden und in ihr Heimatland abgeschoben werden. Weiters können Sexarbeiter*innen unter dem racial profiling zu Opfern polizeilicher Maßnahmen werden.
Abstract
(Englisch)
Sexwork is lacking societal acceptance and sexworkers get victimized and pressured about sexual autonomy. Furthermore, migration law and labor law do have a heavy impact on sexwork. Sexworkers are self-employed, they have to regulate their insurance and taxes and get their checkup regularly done about sexual transmitted diseases. On the other hand, for the customer it is not necessary to get checked. Sexworkers are dealing with different kinds of complications, confrontations and challenges every day. One of them refers to the restrictions due to Covid-19. Sexworkers weren’t allowed to work for most of the pandemic. The result leads to a lack of income, which implies the lack of money for rent or family support. Therefore, sexworkers depend on customers or brothel owners. Both situations are criticized by sexwork organizations. The main reason why sexworkers are doing their job, is because of their economic situation, as almost everyone does in our society. However, due to the fact that sexworkers are mostly migrants, their educational qualifications won’t get recognized in Austria, which leads to almost no other job opportunity except temporal work. Since there are many migrant sexworkers, human traffickers are attracted by opportunities for fast money and put women*, without their knowledge, in sexually abusive situations. If sexworkers get in contact with the police, it may happen that they are not recognized as victims and face consequences like deportation. Sexworkers are also victims of racial profiling by the police. There are community projects which are leading to the decriminalization of sexworkers and everyone can be part of it.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Sexwork Human Trafficking self-employment police racial profiling victimization discrimination
Schlagwörter
(Deutsch)
Sexarbeit Frauen*handel Menschenhandel Polizei selbstständige Tätigkeit sexuelle Ausbeutung Anwerbung Schlepperei Opferschutz racial profiling Gesellschaftliche Stigmatisierung Viktimisierung
Autor*innen
Elisabeth Haller
Haupttitel (Deutsch)
Sexarbeit ist Erwerbs-Arbeit
Hauptuntertitel (Deutsch)
im Spannungsfeld von Menschenhandel und Polizei
Paralleltitel (Englisch)
Sexwork is work
Paralleluntertitel (Englisch)
challenges with human trafficking and the police
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
iv Blatt, 122 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sabine Prokop
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC16445484
Utheses ID
59741
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
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