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Genozid in der Anglosphäre
Kolonialismus in den USA, Australien und Kanada
Sebastian Holler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Friedrich Edelmayer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.69998
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11149.95624.598084-7
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Kolonialismus britischer Prägung vom 17. Jahrhundert bis heute. Dafür werden drei Fallbeispiele der sogenannten Anglosphäre miteinander verglichen: die Ausrottung der Native Americans durch die Vereinigten Staaten, die Verdrängung der Aborigines in Australien sowie die kulturelle Zersetzung der Inuit in Kanada durch das Britische Empire und seine Nachfolgestaaten. Diese Episoden kolonialer Gewalt unterscheiden sich durch mehrere äußeren Faktoren: so wirken sich etwa naturräumliche Begebenheiten auf die intendierte Landnutzung der Kolonist*innen aus. Je nach staatlicher Durchdringung und nationalem Interesse tritt zudem der Staat als Akteur unterschiedlich auf. Beeinflusst werden die Akteure vom aktuellen britischen Zeitgeist. So sehen sich die Presbyterianer*innen im 17. Jahrhundert als Gottes Werkzeug zum Ackerbau, staatliche Beamte und Militärs im 19. Jahrhundert als Speerspitze des unausweichlichen Fortschritts, sowie Lehrer*innen und Umweltaktivist*innen im 20. Jahrhundert als idealistische Entwicklungshelfer*innen im Geiste der Menschenrechte. Schließlich werden die Indigenen durch die Eingliederung in die kapitalistische Wirtschaftsweise der Konzerne selbst zu Vorantreiber*innen ihrer Kolonisierung und Assimilation, was in ihren Gemeinschaften oft zu Depressionen und den höchsten Selbstmordraten der Welt führt. All diesen kolonialen Beispielen gemein ist, dass es vorrangig um den access to territory geht. Je nach geographisch bedingter demographischer Konkurrenz zwischen Kolonist*innen und Indigenen kommt es dabei zu mehr oder weniger Zwang und Gewalt. Das besondere Augenmerk dieser Arbeit gilt dabei der genozidalen Ausprägung der Verdrängungsprozesse, wobei untersucht wird, wie diese in die UN-Genozidkonvention einzuordnen sind.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis deals with British colonialism from the 17th century to the present day. For this purpose, three case studies of the socalled Anglosphere are compared with one another: the extermination of the Native Americans by the United States, the displacement of the Aborigines in Australia and the cultural decomposition of the Inuit in Canada by the British Empire and its successor states. These episodes of colonial violence differ in several external factors: for example, natural spatial events affect the intended land use of the colonists. Depending on state penetration and national interest, the state also appears differently as an actor. The actors are influenced by the current British zeitgeist. The Presbyterians in the 17th century see themselves as God’s tool for agriculture, state officials and military in the 19th century as the spearhead of inevitable progress, and teachers and environmental activists in the 20th century as idealistic development workers in their spirit of human rights. Ultimately, through their integration into the capitalist economy of corporations, the indigenous people themselves become drivers of their colonization and assimilation, which often leads to depression and the highest suicide rates in the world in their communities. What all these colonial examples have in common is that they are primarily concerned with access to territory. Depending on the geographic demographic competition between colonists and indigenous peoples, there is more or less coercion and violence. The special focus of this work is the genocidal expression of the repression processes, whereby it is examined how these are to be classified in the UN Genocide Convention.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
genocide USA Australia Canada indigenous international law
Schlagwörter
(Deutsch)
Genozid USA Australien Kanada Indigene Völkerrecht
Autor*innen
Sebastian Holler
Haupttitel (Deutsch)
Genozid in der Anglosphäre
Hauptuntertitel (Deutsch)
Kolonialismus in den USA, Australien und Kanada
Paralleltitel (Englisch)
Genocide in the Anglosphere
Paralleluntertitel (Englisch)
colonialism in the USA, Australia and Canada
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
184 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Edelmayer
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
71 Soziologie > 71.62 Ethnische Beziehungen ,
73 Ethnologie > 73.74 Interethnische Beziehungen ,
86 Recht > 86.84 Völkerrecht: Allgemeines ,
89 Politologie > 89.91 Imperialismus
AC Nummer
AC16432020
Utheses ID
59742
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1