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Überlebenschancen
eine Analyse der Häftlingsgesellschaft des Konzentrationslagers Melk anhand personenbezogener Daten aus SS-Dokumenten
Christina Kandler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Bertrand Perz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70026
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11152.20406.443550-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Studie beschäftigt sich mit der Häftlingsgesellschaft des Konzentrationslagers Melk in Niederösterreich, eines der größten Außenlager des KZ Mauthausen. Es existierte von April 1944 bis April 1945 zu dem Zweck der Nutzung der Zwangsarbeit der Häftlinge für das Projekt „Quarz“. Dabei handelte es sich um die Errichtung einer unterirdischen Stollenanlage als bombensicherer Standort für die Produktion von Rüstungsgütern der Steyr-Daimler-Puch AG. Die Masterarbeit nähert sich diesem Thema über die Untersuchung von erst kürzlich zugänglich gewordenen Quellen wie dem Totenbuch des Lagers und zahlreichen Zugangs- und Abgangstransportlisten. Diese ermöglichten erstmals die Erstellung einer kompletten Häftlingsdatenbank für dieses Lager. Mittels einer quantitativen Analyse der personenbezogenen Daten in diesen Dokumenten der SS werden Lebensbedingungen und Überlebenschancen der Häftlinge untersucht. Diese Daten spiegeln die Situation der Häftlinge im Lager wider und lassen sehr schlechte Überlebenschancen für die Häftlinge des KZ Melk erkennen. Sie bestätigen außerdem im Vergleich zu Außenlagern mit anderen Funktionen eine hohe Todesrate der Melker Häftlinge, ähnlich anderer KZ für die Zwangsarbeit im unterirdischen Stollenbau. Die Lebensbedingungen und Überlebenschancen waren beeinflusst von den Faktoren Zeit, nationale Herkunft, Kategorisierung durch die SS, Alter und berufliche Qualifikation in ihrer jeweiligen Kombination. Die Kombination konnte das Ausmaß der Beeinflussung der einzelnen Faktoren verändern, wie die statistischen Auswertungen zeigen. Trotz der Wichtigkeit des Baus der unterirdischen Fabrik „Quarz“ für die weitere Kriegsführung des Deutschen Reiches bestimmte die Qualifikation oder Arbeitsposition der Häftlinge nie allein die Lebensbedingungen im Lager und damit die Überlebenschancen. Diese Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die spezifische Funktion des Lagers die Gewichtung der die KZ-Haft prägenden Faktoren in ihrer Bedeutung für die Überlebenschancen gegenüber den Gegebenheiten in anderen KZ nicht grundsätzlich änderte.
Abstract
(Englisch)
This thesis examines the prisoner society of the Melk concentration camp in Lower Austria, one of the biggest outlying camps of the Mauthausen camp. It existed from April 1944 to April 1945 for the purpose of using the prisoners as forced laborers for project „Quarz“ (quartz). This project consisted of the construction of an underground tunnel complex which was meant to be used as a shellproof location for the production of military hardware by the Steyr-Daimler-Puch AG. This study approaches this topic through examining sources that have only recently become available for research like the deathbook of the camp and numerous transport lists to and from the camp. Due to these sources, the compilation of a complete database of prisoners was possible for the first time. Living conditions and chances of survival of the prisoners are analyzed through quantitative research on the basis of personal data in these SS-documents. This data reflects the prisoners' situation in the camp and reveals extremely low chances of survival in the Melk camp. It also confirms a high death rate of the Melk prisoners in relation to other outlying camps with different functions but similar to other concentration camps using forced labor for the construction of underground tunnels. The living conditions and survival chances of the prisoners were influenced by the factors time, national origin, categorization by the SS, age and professional qualification in their particular combination that could change the extent of the influence of each single factor as the statistical analysis shows. The prisoners' qualification or working position never determined their living conditions in the camp and therefore their chances of survival on its own despite the importance of the construction of the underground factory „Quarz“ for the further warfare of the German Reich. This study arrives at the conclusion that the specific function of the camp did not change the weight of the factors that shaped the imprisonment in a concentration camp concerning their significance for the prisoners' chances of survival fundamentally in comparison to the circumstances in other concentration camps.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
national socialism concentration camp Lower Austria Melk prisoners society of prisoners project Quarz Steyr-Daimler-Puch AG chances of survival death rate
Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalsozialismus Konzentrationslager Niederösterreich Melk Häftlinge Häftlingsgesellschaft Projekt Quarz Steyr-Daimler-Puch AG Überlebenschancen Sterblichkeit
Autor*innen
Christina Kandler
Haupttitel (Deutsch)
Überlebenschancen
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse der Häftlingsgesellschaft des Konzentrationslagers Melk anhand personenbezogener Daten aus SS-Dokumenten
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
271 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bertrand Perz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.37 Europäische Geschichte 1914-1945 ,
15 Geschichte > 15.43 Deutsche Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts ,
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel
AC Nummer
AC16236747
Utheses ID
59780
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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