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Encircled but managing
nuclear energy in the Austro-Czechoslovak relations 1948-1989
Daniel Zemla
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang für Internationale Studien (M.A.I.S.-Lg)
Betreuer*in
Barnaby Crowcroft
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70076
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11158.68387.757656-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Tschechische Republik und die Bundesrepublik Österreich sind Nachbarn mit ähnlich großen Flächen und Bevölkerungen. Aufgrund der geografischen Nähe Tschechiens und Österreichs und der sich überschneidenden politischen Geschichte müssen die politischen Entscheidungsträger in Prag und Wien die strategischen Interessen und die Politik des jeweils Anderen verstehen, um potenzielle Reibungen zu vermeiden. Da Tschechien das Kernkraftwerk Dukovany von der Tschechoslowakei erbte, ein weiteres in Temelín baute und eine pro-nukleare Energiepolitik verfolgte, um die Zahl seiner Reaktoren weiter auszubauen, versuchte Österreich erfolglos, seinen Nachbarn zum Atomausstieg zu bewegen. Mit der ersten ausführlichen Geschichte dieses Streits, die auf eine Reihe von Originaldokumenten und Quellen basiert, stellt diese Diplomarbeit die Kontingenz der gegenwärtigen Debatten über die friedliche Nutzung der Kernenergie und die Nähe von Kernkraftwerken zu gemeinsamen Grenzen wieder her. Diese Masterarbeit impliziert die Praxistheorie der Diplomatischen Studien und untersucht Hunderte von Korrespondenzen österreichischer und tschechoslowakischer Diplomaten. Dabei werden drei unterschiedliche Phasen der Kernenergie in den österreichischen-tschechoslowakischen Beziehungen aufgedeckt: Desinteresse (1948-1977), Besorgnis (1978-1985) und Ablehnung (1986-1989). Die Forschung bestätigt, dass dies am Klima des Kalten Krieges lag, dass die Beziehungen zwischen Ost und West, einschließlich der Kernenergie, bestimmte. Beide Seiten hatten im Zusammenhang mit diesem Streit unterschiedliche Stärken und Schwächen. Einerseits mangelte es den ÖsterreicherInnen an öffentlicher Aufklärung über die Vorteile der Kernenergie, einschließlich der klaren Unterscheidung zwischen militärischer und ziviler Nutzung. Trotzdem genossen sie aber demokratische Prinzipien und Respekt vor der Meinungsvielfalt, was wiederum oft mit einer Politisierung des Themas einherging. Auf der anderen Seite sahen sich die Tschechoslowaken mit dem staatlichen Monopol für politische Entscheidungen und einer konzertierten öffentlichen Anstrengung zur Popularisierung der Kernenergie konfrontiert. Die Diplomarbeit zeigt jedoch, dass die Auswirkungen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl die Einstellung in Österreich verändert haben, mit Auswirkungen bis in die Gegenwart. Dies war einzigartig unter den anderen fünf „nuklearen“ Nachbarn Österreichs (mit Ausnahme von Liechtenstein und Italien). Im Gegensatz dazu bleibt die tschechische Position aufgrund des Mangels an alternativen Energiequellen und des starken Vertrauens in die Kernenergie ähnlich der tschechoslowakischen Position.
Abstract
(Englisch)
The Czech Republic and the Federal Republic of Austria are neighbours with similarly sized landmasses and populations. Due to the Czech Republic’s and Austria’s geographic proximity and overlapping political histories, policymakers in Prague and Vienna must understand each other’s strategic interests and politics to avoid potential friction. After the Czech Republic inherited the Dukovany nuclear power station from Czechoslovakia, it built another one in Temelín, and has been following pro-nuclear energy policy intending to expand further the number of reactors it possesses. Austria has been unsuccessful in its attempts to turn its neighbours against nuclear power plants. By offering the first in depth historical review of this dispute, based on a range of original documents and sources, this thesis recovers the contingency of present-day debates over the peaceful use of nuclear energy and the proximity of nuclear power plants to mutual borders. Implying the Practice Theory in Diplomatic Studies and studying hundreds of correspondences from Austrian and Czechoslovak diplomats, this study reveals three distinctive phases of nuclear energy in Austro-Czechoslovak relations: disinterest (1948-1977), concern (1978-1985), and rejection (1986-1989). The research confirms that three distinctive phases of nuclear energy in Austro-Czechoslovak relations were due to the Cold War climate, which determined the relations between the East and the West, including nuclear energy. Both sides had a range of varying strengths and weaknesses in the context of this dispute. On the one side, Austrians lacked public education about the benefits of nuclear energy – including the clear differentiation between military and civil uses – but enjoyed democratic principles, and respect for the plurality of opinions, though this often came with politicisation of the issue. On the other side, Czechoslovaks faced the governmental monopoly on political decisions and a concerted public effort to popularize nuclear energy. Furthermore, this thesis demonstrates that the impact of the external Chernobyl nuclear crash transformed attitudes in Austria, with ramifications that extend into the present day. This was unique compared to Austria’s other five “nuclear” neighbours (with the exception of Liechtenstein and Italy). The Czech position remains similar to the Czechoslovak one because of the lack of alternative energy sources and the strong trust in nuclear energy.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Nuclear Energy Nuclear Power Stations Jaslovské Bohunice Zwentendorf Dukovany Mochovce Temelín Chernobyl Czechoslovakia Austria Czechoslovak-Austrian relations
Schlagwörter
(Deutsch)
Kernenergie Atomkraftwerke Jaslovské Bohunice Zwentendorf Du-kovany Mochovce Temelín Tschernobyl Tschechoslowakei Österreich Tschechoslowakisch-Österreichischen Beziehungen
Autor*innen
Daniel Zemla
Haupttitel (Englisch)
Encircled but managing
Hauptuntertitel (Englisch)
nuclear energy in the Austro-Czechoslovak relations 1948-1989
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
82 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Barnaby Crowcroft
Klassifikation
15 Geschichte > 15.61 Tschechien, Slowakei, Ungarn
AC Nummer
AC16458382
Utheses ID
59867
Studienkennzahl
UA | 992 | 940 | |
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