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Suppliken als Ego-Dokumente am Beispiel von Bittschriften an Maximilian I. (1486–1519)
Nadja Krajicek
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Geschichte)
Betreuer*in
Christian Lackner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70100
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11162.54181.691042-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Dissertation analysiert 1560 Suppliken, die an König bzw. Kaiser Maximilian I. (1486– 1519) gerichtet wurden. Hierfür werden die Hintergründe des Supplikenwesens und die Bittschrift als Quellengattung genauer betrachtet. Dabei ist das Bitten an sich ebenso zu berücksichtigen wie die Funktionen des Supplizierens für Petenten und Petentinnen und Empfänger. Da Maximilian als ausschließlicher Adressat fungiert, greift hier ein bestehendes Herrscherbild, das Unterstützung von ihm erwartet. Die Bittenden selbst richten in Anlehnung an das Briefformular ein untergeordnetes Schreiben an den Habsburger, das ihnen trotz gewisser Formelvorgaben sowie gängiger Argumentationsstrategien ausreichend Freiräume für die Gestaltung lässt. Diese quellenkundlichen Ausführungen bilden die Basis für die Bestimmung der Suppliken als Ego-Dokumente. Dieses Denkmodell ist keineswegs unumstritten und ähnelt vor allem in seinem Ursprung dem Selbstzeugnisbegriff, weshalb an diesem Punkt auch eine Definition anderer autobiografischer Konzeptionen erfolgt. Gemäß der genetischen Aktenkunde geht es in der Folge um die Verschriftlichung und die Überbringung oder Übersendung der jeweiligen Anliegen. Obwohl Maximilian als Adressat genannt wird, war für die Bearbeitung ein vielschichtiger Behördenapparat tätig. Anhand von Ordnungen, Vermerken auf den Bitten selbst sowie eigenständigen Schriftstücken lässt sich das Supplikenwesen unter Maximilian bis zur Erledigung nachzeichnen. In der Verwaltung selbst wird zwar nicht nach der Art der Supplik unterschieden, dennoch ist es für die Analysen unerlässlich, das umfangreiche Quellencorpus zu strukturieren. Als Vorbereitung für die inhaltlichen Untersuchungen werden die Suppliken daher in sieben Themengruppen unterteilt, die wiederum 30 Bittgegenstände zusammenfassen. Die Arbeit greift auf dieser Grundlage etwa 400 Einzelschicksale auf und lässt viele Bittende ihre Geschichten erzählen, die eben als Ego-Dokumente bezeichnet werden dürfen. Auf diesem Wege werden persönliche Werte, Meinungen oder autobiografischen Angaben der Bittsteller und Bittstellerinnen in ihren an den König beziehungsweise Kaiser gerichteten Suppliken herausgearbeitet, ohne dabei Formulare und themenspezifische Merkmale unberücksichtigt zu lassen.
Abstract
(Englisch)
The doctoral thesis analyzes 1560 petitions addressed to king or emperor Maximilian I (1486–1519). For this the background of supplication practices and the petitions as a type of source have to be considered. This includes pleading per se just as the functions of petitioning for petitioners themselves and for the recipients. As Maximilian is the only addressee, society expects support of its sovereign. The petitioner themselves address a subordinate document to the Hapsburg according to the form of letters, which allows them sufficient free spaces for design despite certain formula specifications as well as common reasoning strategies. These source-wise versions form the basis for determining the petitions as ego-documents. This thought model is by no means uncontroversial and resembles above all in its origin the concept of self-contest, which is why at this point a definition of other autobiographical conceptions also takes place. According to the genetic record keeping, the consequence is to sign and hand over or send the respective concerns. Although Maximilian is called the addressee, a multi-layered government apparatus dealt with the petitions. On the basis of orders, notes on the petitions themselves as well as independent writings the supplication practices under Maximilian can be traced until their carrying out. While in the administration itself is not distinguished according to the type of petition, nevertheless it is essential for the analyses to structure the extensive source corpus. As preparation for the content investigations, the petitions are therefore divided into seven theme groups, which in turn summarize 30 subjects. The thesis takes up about 400 singledestinies on this basis and many petitioners tell their stories, which may just be described as ego documents. Thus personal values, opinions or autobiographical indications of the petitioners in their writings addressed to the king respectively emperor are worked out without leaving forms and subject-specific characteristics unintended.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
petition egodocumet Maximilian I Administrative history 15th Century 16th Century history
Schlagwörter
(Deutsch)
Supplik Bittschrift Ego-Dokument Maximilian I. Verwaltungsgeschichte 15. Jahrhundert 16. Jahrhundert Geschichte
Autor*innen
Nadja Krajicek
Haupttitel (Deutsch)
Suppliken als Ego-Dokumente am Beispiel von Bittschriften an Maximilian I. (1486–1519)
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
574 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Christina Lutter ,
Heinz Noflatscher
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.00 Geschichte: Allgemeines ,
15 Geschichte > 15.08 Sozialgeschichte ,
15 Geschichte > 15.10 Historische Hilfswissenschaften ,
15 Geschichte > 15.33 Hoch- und Spätmittelalter ,
15 Geschichte > 15.34 Europäische Geschichte 1492-1789 ,
15 Geschichte > 15.41 Deutsche Geschichte bis 1499 ,
15 Geschichte > 15.42 Deutsche Geschichte 1500-1800 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC16460771
Utheses ID
59920
Studienkennzahl
UA | 792 | 312 | |
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