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Herausforderung Vorratshaltung
essentielle Strategien im urgeschichtlichen Europa vom Neolithikum bis in die Eisenzeit
Benedikt Johannes Georg Biederer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Urgeschichte und Historische Archäologie)
Betreuer*innen
Barbara Horejs ,
Timothy Taylor
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70133
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11167.83555.895761-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Ziel ist eine umfassende Erforschung prähistorischer Nahrungsbevorratung und der dahinter stehenden sozialen und ökonomischen Mechanismen und Regeln. Die Arbeit besteht aus drei Hauptteilen. Zunächst werden allgemeine theoretische und funktionale Aspekte beleuchtet. Erläuterungen zur Bedeutung von Vorratshaltung und Organisationsformen folgt ein Überblick über Konservierungstechniken für unterschiedliche Lebensmittel. Da der Fokus auf der Speicherung von Getreide gelegt wird, widmet sich ein längerer Abschnitt verschiedenen Aufbewahrungsmethoden. Vor allem hermetisch verschlossene Vorratsgruben werden detailliert behandelt. Im zweiten Teil wird in diachroner Perspektive archäologisch nachweisbare Vorratshaltung vom beginnenden Neolithikum bis hin zu komplexen gesellschaftlichen Strukturen der Eisenzeit in Mitteleuropa aufgezeigt. Von zentraler Bedeutung sind Fragen nach dem Bedürfnis, der Organisation und der Verwaltung von Nahrungsüberschüssen sowie die funktionale Ebene in unterschiedlichen klimatischen, geographischen und kulturellen Milieus. In den jeweiligen Regionen und Zeitperioden konnten Daten zu Bevorratung in verschiedenem Umfang generiert und ausgewertet werden. Es kristallisiert sich heraus, dass Art und Ausmaß von Vorratshaltung sowohl von klimatischen Bedingungen, der Siedlungsform und Platzwahl, der Bevölkerungsdichte und Sozialstrukturen beeinflusst werden. Der Charakter der Nahrungsspeicherung ist gleichzeitig Resultat aus diesen Faktoren und fördert bzw. reduziert wiederum die Dichte der Bevölkerung sowie die Ausprägungen des Siedlungswesens und der Gesellschaft. Der dritte Teil behandelt ein Experiment mit Speichergruben. Anhand Quellen aus Archäologie, historischen Schriftzeugnissen und Ethnographie wurden Vorratsgruben nachgebaut und die Langzeitspeicherung von Getreide nachvollzogen. Der Versuch fand 2018/19 im niederösterreichischen Thunau am Kamp statt. Die Auswertung wurde unterstützt durch die naturwissenschaftlichen Analysen von Katja Sterflinger (Akademie der bildenden Künste Wien) und Michael Sulyok (Universität für Bodenkultur Wien). Das Experiment erbrachte wichtige neue Kenntnisse unter anderem zur Bedeutung von Auskleidungen in Vorratsgruben.
Abstract
(Englisch)
The aim of the work is a comprehensive research into prehistoric food storage and the underlying social and economic mechanisms and rules. The work consists of three main parts. First, general theoretical and functional aspects are examined. The clarification of the importance of storage and organizational forms follows an overview of preservation techniques for different types of food. As the focus is on storing grain, a longer section is devoted to various storage methods. In particular, hermetically sealed storage pits are dealt with in detail. In the second part, archaeologically verifiable storage from the beginning of the Neolithic to complex social structures of the Iron Age in Central Europe is shown from a diachronic perspective. Of central importance are questions about the need, the organization and the management of food surpluses as well as the functional level in different climatic, geographical and cultural milieus. In the particular regions and time periods, data on food storage could be obtained and evaluated to various degrees. It turns out that the type and extent of storage are affected by climatic conditions, the type of settlement and choice of location, the population density and social structures. The character of food storage is at the same time the result of these factors and, in turn, promotes or reduces the density of the population as well as the characteristics of settlement and society. The third part deals with an experiment with storage pits. Using sources from archeology, historical written sources and ethnography, storage pits were rebuilt and the long-term storage of grain was traced. The trial experiment took place in Thunau am Kamp in Lower Austria in 2018/19. The evaluation was supported by the scientific analyzes by Katja Sterflinger (Academy of Fine Arts Vienna) and Michael Sulyok (University of Natural Resources and Life Sciences, Vienna). The experiment yielded important new knowledge, including the importance of linings in storage pits.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
prehistory stroage of food storage pits archaeological experiment
Schlagwörter
(Deutsch)
Urgeschichte Vorratshaltung Speichergruben Archäologisches Experiment
Autor*innen
Benedikt Johannes Georg Biederer
Haupttitel (Deutsch)
Herausforderung Vorratshaltung
Hauptuntertitel (Deutsch)
essentielle Strategien im urgeschichtlichen Europa vom Neolithikum bis in die Eisenzeit
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
989 Seiten, 331 Seiten Tafeln : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Jutta Kneisel ,
Peter Trebsche
Klassifikation
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC16462059
Utheses ID
59991
Studienkennzahl
UA | 792 | 309 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1