Detailansicht

Murer – Anatomie eines Prozesses (2018) im Kontext der österreichischen Vergangenheitsbewältigung
Elisabeth Hochwarter
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Lehramt Sek (AB) UF Deutsch UF Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung
Betreuer*in
Kerstin von Lingen
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70202
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11178.52484.469624-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der Prozess gegen den NS-Kriegsverbrecher Franz Murer (1912-1994) im Jahr 1963 war einer der größten Justizskandale der Zweiten Republik. Die Verfilmung ‚Murer – Anatomie eines Prozesses‘ (2018) widmet sich diesem Fall. Die vorliegende Masterarbeit untersucht, wie im Spielfilm auf die schriftlichen Quellen zum Fall zurückgegriffen wird und zielt auf die Erarbeitung der Wirkung auf das Filmpublikum ab. Dafür werden schriftliche Quellen zum Prozess untersucht, die aus dem Murer-Dossier des Vienna Wiesenthal Institute (VWI) sowie aus dem Gerichtsprotokoll des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes (DÖW) bestehen. Nachdem in den historischen Kontext eingeführt wird, geht es in den Analysekapiteln darum, wie sich die Quellen mittels filmischer Inszenierung in einzelnen Sequenzen widerspiegeln. Um die These überprüfen zu können, erfolgt nach jedem Analysekapitel ein Resümee, in welchem die Ergebnisse reflektiert und eingeordnet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Film zwar nah an den Quellen hält, jedoch auch fiktive Elemente einbaut, um die Aussagekraft zu verstärken. Die unterschiedlichen Aspekte der skandalösen Prozessführung werden eindrücklich gezeigt. Durch den Einsatz bestimmter Gestaltungsmittel spricht der Film die Emotionen der Zuseherin / des Zusehers an, sodass die Distanz zwischen Film und Publikum aufgebrochen wird und es leichter gelingt, sich in den Ablauf des Prozesses hineinzuversetzen. Die Arbeit stellt einen wichtigen Beitrag in der Erforschung der österreichischen Vergangenheitsbewältigung im 21. Jahrhundert dar und zeigt, wie schriftliche Quellen zu einem historischen Sachverhalt medial wirksam verarbeitet werden.
Abstract
(Englisch)
The trial of the Nazi war criminal Franz Murer (1912-1994) in 1963 was one of the biggest legal scandals of the Second Republic. The filming ‚Anatomy of a Trial Murer‘ (2018) deals with this case. This master thesis considers how written sources for the case are taken in the feature film and aims at the elaboration of the effect on the movie audience. Therefor written sources of the trial are investigated which exist in the Murer-Dossier of the Vienna Wiesenthal Institute (VWI) as well as in the court record of the Documentation Centre of Austrian Resistance (DÖW). After being introduced into the historical context, the analysis chapters are about how the sources are reflected in individual sequences by means of cinematic staging. In order to verify the thesis, there is a résumé after every analysis chapter, in which the results are reflected and classified. The results show that the film is close to the sources, although it also integrates fictional elements to enhance the expressiveness. The different aspects of the scandalous litigation are shown impressively. Through the use of certain designs, the film adresses the audience’s emotions, so that the distance between the film and the audience is broken and it is easier to put oneself into the procedure of the trial. The thesis represents an important contribution to the research of Austria’s overcoming the past in the 21st century and shows how written sources of historical record can be effectively processed in the media.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Holocaust Nationalsozialismus Vergangenheitsbewältigung Nachkriegsjustiz
Autor*innen
Elisabeth Hochwarter
Haupttitel (Deutsch)
Murer – Anatomie eines Prozesses (2018) im Kontext der österreichischen Vergangenheitsbewältigung
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
96 Seiten : Illustration
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kerstin von Lingen
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
24 Theater > 24.33 Filmproduktion, Filmtechnik
AC Nummer
AC16464729
Utheses ID
60132
Studienkennzahl
UA | 199 | 506 | 511 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1