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Visueller Input beim Simultandolmetschen am Beispiel von Schlaggesten
Julia Herndlhofer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Translation Deutsch Englisch
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70210
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11179.42311.778519-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Rolle des visuellen Inputs beim Simultandolmetschen. Unter Dolmetschenden besteht weitgehend der Konsens, dass visueller Input und vor allem auch nonverbale Kommunikation von zentraler Bedeutung für eine qualitativ hochwertige Dolmetschung sind. Diese Arbeit setzt ihren Fokus auf Schlaggesten, einer Komponente der nonverbalen Kommunikation. Schlaggesten sind kurze Bewegungen der Hände, die Sprechende nutzen, um wichtige Elemente im Diskurs zu kennzeichnen (McNeill 1992). So können Zuhörende durch Schlaggesten leichter erkennen, welche Wörter wichtig sind. Biau & Soto-Faraco (2013) sowie Biau, Fromont, & Soto-Faraco (2018) nehmen zudem an, dass Schlaggesten dabei helfen, die Aufmerksamkeit der RezipientInnen auf die markierten Wörter zu lenken. So wird in dieser Arbeit angenommen, dass auch Dolmetschende von Schlaggesten profitieren und die kognitive Belastung beim Simultandolmetschen reduziert werden kann. Um diese Annahme zu überprüfen wurde ein Experiment mit sechs StudentInnen und AbsolventInnen des Zentrums für Translationswissenschaft Wien durchgeführt. Die Versuchspersonen wurden in zwei Gruppen geteilt (Gruppe A und Gruppe V). Gruppe V erhielt eine Videodatei, in der eine englischsprachige Rednerin an bestimmten Stellen Schlaggesten setzte. Gruppe A hingegen wurde für die Dolmetschung nur die Tonspur diese Videos zur Verfügung gestellt. Die Dolmetschungen wurden einer quantitativen Analyse unterzogen, bei der untersucht wurde, wie oft die von Schlaggesten begleiteten Wörter bzw. Phrasen im Zieltext wiedergegeben wurden. Zusätzlich wurde ein Debriefing mit den Versuchspersonen durchgeführt, um Einblicke in die Sichtweise der Dolmetschenden zu erhalten. Wie erwartet ergab die quantitative Analyse, dass die Versuchspersonen der Gruppe V eine größere Anzahl der durch Schlaggesten betonten Wörter dolmetschen konnten. Die Auswertung der Ergebnisse deutet darauf hin, dass die Schlaggesten der Rednerin die Dolmetschenden unterstützen und die kognitive Belastung reduzieren konnten.
Abstract
(Englisch)
The present thesis investigates the role of visual input in simultaneous interpreting. Interpreters usually strongly insist on having visual access to the speaker and the conference room. The thesis focuses on the speaker’s nonverbal behavior, with particular regard to beat gestures. Beats are small movements of the hands which usually accompany speeches. They construct a speaker’s discourse as they highlight information that is important or newsworthy. (McNeill 1992) Studies conducted by Biau & Soto-Faraco (2013) and Biau, Fromont, & Soto-Faraco (2018) also suggest that beats help to direct listeners’ attention to words that are crucial to the structure of the speech and are therefore conducive to listeners’ comprehension processes. This thesis assumes that beats also facilitate the comprehension process of interpreters and may reduce their cognitive load during simultaneous interpreting. To test the hypothesis that beats have a positive effect on interpreters, an experimental study was carried out. The participants, six students and graduates of the Vienna’s Center for Translation Studies, were divided into two groups (Group V and Group A). Group V was asked to interpret a video showing a speaker who accompanied certain words with beats. Group A was deprived of visual input and asked to only interpret the audio track of the video. A quantitative analysis was performed to count how many times the participants of Group A and Group V interpreted the words or phrases accompanied by beats. The experiment was followed by a debriefing to gain insight into the interpreters’ attitudes toward different interpreting settings. As hypothesized, the quantitative analysis showed that the interpreters of Group V were able to interpret a higher number of words or phrases accompanied by beats compared to Group A. Although the results are only tentative, the study shows that the interpreters in the experiment benefited from the speaker’s nonverbal behavior, as the visual access to the beat gestures may have reduced their cognitive load during simultaneous interpreting.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
visual input nonverbal behavior beats simultaneous interpreting /cognitive load
Schlagwörter
(Deutsch)
Visueller Input Nonverbale Kommunikation Schlaggesten Simultandolmetschen kognitive Belastung
Autor*innen
Julia Herndlhofer
Haupttitel (Deutsch)
Visueller Input beim Simultandolmetschen am Beispiel von Schlaggesten
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
124 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16465630
Utheses ID
60147
Studienkennzahl
UA | 070 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1