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Die Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika im frühen europäischen Integrationsprozess
Mario Reinagl
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Europäische Studien
Betreuer*in
Wolfgang Müller
DOI
10.25365/thesis.70273
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11191.14145.887745-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die frühe europäische Integrationsgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg näher zu erforschen und welche Rolle die Vereinigten Staaten von Amerika in dieser Entwicklung gespielt haben. Dazu ist einleitend der zeitliche Kontext von zwei Weltkriegen, die maßgeblich von Europa ausgelöst und dort ausgetragen wurden, wichtig zu verstehen. Zudem hat ein Wechsel von Großbritannien zu den Vereinigten Staaten als die dominierenden Weltmacht stattgefunden. Auch diese Entwicklung stellt sich als wichtig für den europäischen Integrationsprozess heraus. Nach erfolgter Kontextarbeit werden die ersten Schritte einer Integration der Nationalstaaten in Europa analysiert. Dabei sind der Marshall-Plan sowie die dazugehörige Organisation der OEEC, das Nordatlantische Verteidigungsbündnis NATO, der Schumann-Plan als erste originäre europäische Initiative der Vereinigung Europa sowie das Scheitern der weiteren Integrationsbestrebungen der EVG und EPG, die wichtigsten Pfeiler dieser Arbeit. Das alles passiert vor dem Forschungshintergrund der Rolle der Vereinigten Staaten und wie ihr Einfluss auf und Anteil an diesen Entwicklungen war. Zudem soll auch noch ein Ausblick bis zu den Römischen Verträgen gemacht werden, die das erste ereignisreiche Jahrzehnt der wie sich im Kalten Krieg herausstellte westeuropäischen Integration beendete.
Dabei steht vor allem die Frage des amerikanischen Anteils an dem Produkt der westeuropäischen Integration im Vordergrund. Wäre der Integrationsfortschritt, der nach dem ersten Jahrzehnt der Integration erreicht wurde, auch ohne die Vereinigten Staaten und ihren Beitrag möglich gewesen? Waren diese integrativen Errungenschaften primär amerikanischer oder europäischer Natur? Wie ist die Bedeutung europäischer Akteure, hauptsächlich Frankreich, Großbritannien und auch Westdeutschlands einzuordnen? Welche Bedeutung spielten geopolitische Entwicklungen in diesem Kontext? Und veränderte sich die amerikanische Rolle in diesem Jahrzehnt und falls ja, wie? Das sind die grundlegenden Fragen, die sich diese Arbeit stellt.
Um diese Forschungsfragen zu beantworten, wurde eine theoretische Arbeit durchgeführt. Die Erkenntnisse werden durch eine intensive Literaturrecherche unterschiedlicher Quellen gewonnen.
Diese Arbeit kommt zu der Erkenntnis, dass ohne die amerikanische Europapolitik nach dem Zweiten Weltkrieg und die zugewiesene Wichtigkeit Westeuropas für amerikanische Interessen sowie die daraus resultierenden Initiativen und Unterstützung für eine westeuropäische Integration keine integrativen Entwicklungen eingesetzt hätten. Die westeuropäischen Staaten alleine wären vermutlich nicht in der Lage gewesen, eine ähnliche Integrationsgesichte zu schreiben, wie durch amerikanisches Zutun möglich wurde. Während der Marshall-Plan noch amerikanische Initiative war, änderte sich das im Laufe der Zeit bis zum Schumann-Plan, der auf französische Initiative entstand. Waren zu Beginn noch die Vereinigten Staaten von Amerika der Katalysator der westeuropäischen Einigung, entwickelten sich mit fortschreitender Integration und Emanzipation, westeuropäische Akteure, insbesondere Frankreich und Westdeutschland zum Katalysator weiterer Integrationsschritte wie der EWG und EAG.
Abstract
(Englisch)
The aim of this thesis is to explore the early history of European integration after the Second World War and the role of the United States of America in this development. For this purpose, it is important to understand the historical context of two world wars that were mainly triggered by and fought in Europe. In addition, a change from the British to the American as dominating world power has taken place. This development also turns out to be important for the European integration process. After the contextual work has been done, the first steps of an integration of the nation states in Europe are analyzed. Thereby the Marshall-Plan as well as the corresponding organization of the OEEC, the North Atlantic Defense Alliance NATO, the Schumann-Plan as the first original European initiative of the Unification of Europe, as well as the failure of the further integration efforts of the EDC and EPG, are the most important pillars of this work. All this happens against the research background of the role of the United States and how its influence on and share in these developments was. In addition, an outlook will also be made up to the Treaty of Rome, which ended the first eventful decade of what turned out to be only Western European integration due to the Cold War.
The main focus will be on the question of the American share in the product of Western European integration. Would the integration progress that followed the first decade of integration have been possible without the United States and its contribution? Were these integrative achievements primarily American or European in nature? How should we classify the importance of European actors, mainly France, Great Britain, and also West Germany? What significance did geopolitical developments play in this context? And did the American role change during this decade, and if so, how? These are the fundamental questions that this thesis asks.
To answer these research questions, a theoretical work was conducted. The findings are obtained through an intensive literature review of different sources.
This thesis comes to the conclusion that without American European policy after World War II and the assigned importance of Western Europe to American interests as well as the resulting initiatives and support for Western European integration, no integrative developments would have begun. The Western European states alone, would probably not have been able to write a similar integration story as was made possible by American intervention. While the Marshall-Plan was still an American initiative, this changed in the course of time, until the Schumann-Plan was created on French initiative. While in the beginning the United States of America was the catalyst for Western European unification, as integration and emancipation progressed, Western European actors, especially France and West Germany, became the catalyst for further integration steps such as the EEC and EAEC.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
European integration history role of the United States of America
Schlagwörter
(Deutsch)
Europäische Integrationsgeschichte Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika
Autor*innen
Mario Reinagl
Haupttitel (Deutsch)
Die Rolle der Vereinigten Staaten von Amerika im frühen europäischen Integrationsprozess
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
62 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Müller
Klassifikation
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte
AC Nummer
AC16468148
Utheses ID
60274
Studienkennzahl
UA | 992 | 959 | |