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Dis-ordering womanhood - the role of gender in preventive detention in Austria
Elisabeth Mayer
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Human Rights
Betreuer*in
Helmut Sax
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70292
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11193.92162.224827-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit widmet sich der Rolle von Gender im Kontext des Straf- und Maßnahmenvollzugs. Der Fokus liegt dabei auf der Unterbringung von straffällig gewordenen Personen mit psychiatrischen Diagnosen in der österreichischen Justizanstalt Asten. Die rechtliche Grundlage für diesen Eingriff in eines der fundamentalsten Menschrechte bietet die diagnostizierte Gefährlichkeit der betreffenden Person für die Allgemeinheit sowie für sich selbst. Ähnlich dem regulären Strafvollzug, stellen Frauen einen relativ kleinen Anteil der im Maßnahmenvollzug untergebrachten Personen dar. Aufgrund der historischen Assoziation von Männlichkeit mit Kriminalität und Weiblichkeit mit Krankheit, kamen Männer eher ins Gefängnis als in eine psychiatrische Klinik, während bei Frauen das Gegenteil der Fall war. Da Frauen nach wie vor in Justizanstalten unterrepräsentiert und in Gesundheitseinrichtungen überrepräsentiert sind, scheinen diese gender-spezifischen Vorstellungen von Formen sozialer Kontrolle auch heute noch relevant zu sein. Allerdings stellen im Maßnahmenvollzug untergebrachte Personen diese stereotype Trennung zu einem gewissen Grad infrage, indem auch Frauen als ‚gefährlich’ und Männer als ‚psychisch krank’ gelten. Folglich entsprechen Frauen im Maßnahmenvollzug den angeblichen Merkmalen und ‚Bedürfnissen‘ straffällig gewordener Frauen, auf denen internationale, regionale und nationale Richtlinien basieren, nur zum Teil. In manchen Aspekten scheint ihr Erleben mit dem von normativen Standards für die Behandlung von weiblichen Gefangenen angenommenen, übereinzustimmen. In anderen Belangen hingegen, werden die Lebensrealitäten im Maßnahmenvollzug untergebrachter Frauen als sehr unterschiedlich zu jenen weiblicher Strafgefangener wahrgenommen. Es ist daher zentral, sich gezielt mit der Situation von Frauen im Maßnahmenvollzug auseinanderzusetzen, um sicherzustellen, dass der Entzug der Freiheit tatsächlich den einzigen Eingriff in die Menschenrechte der Betroffenen darstellt.
Abstract
(Englisch)
This Master’s Thesis explores the role of gender in the context of detention. More specifically, it focuses on the detention of persons with psychiatric diagnoses who committed an offence and are therefore deprived of liberty as a preventive measure in the Austrian correctional facility of Asten. Due to the association of masculinity with criminality and femininity with illness, historically, men were more likely to be admitted to prison than to a psychiatric clinic, while for women the inverse was true. Since women continue to be underrepresented in detention facilities but overrepresented in health care institutions, these gender-specific conceptions of socially deviant behaviour remain relevant for practices of social control today. To some extent, however, persons in preventive detention question this stereotypical divide as women are labelled as ‘dangerous’ and men are defined as ‘mentally ill’ as well. As a consequence, at least partly, women in preventive detention do not conform to the assumed characteristics and ‘needs’ of female offenders upon which the international, regional and national standards are based. At times the female clients’ experiences seem to be in accordance with what the normative standards on the treatment of female offenders stipulate, whereas in other instances their lived realities are described as diverging from those of women in regular detention. Therefore, a conscious look at the situation of women in preventive detention is crucial to ensure that the deprivation of liberty is indeed the only human right interfered with.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
preventive detention female offenders mental disorders Austria normative standards gender
Schlagwörter
(Deutsch)
Maßnahmenvollzug Gender Frauenvollzug Österreich psychische Störungen Vorgaben
Autor*innen
Elisabeth Mayer
Haupttitel (Englisch)
Dis-ordering womanhood - the role of gender in preventive detention in Austria
Paralleltitel (Deutsch)
Die Rolle von Gender im Maßnahmenvollzug in Österreich
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
109 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Helmut Sax
Klassifikation
86 Recht > 86.85 Menschenrechte
AC Nummer
AC16469042
Utheses ID
60313
Studienkennzahl
UA | 992 | 884 | |
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