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Analyse der Effektivität und Effizienz des Peersystems im Rettungsdienst
das Peersystem als (k)ein zeitgemäßes Interventionsmodell nach psychotraumatologisch belastenden Einsätzen
Albert Espino
Art der Arbeit
Master-Thesis (ULG)
Universität
Universität Wien
Fakultät
Postgraduate Center
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Universitätslehrgang Risikoprävention u Katastrophenmanagem.
Betreuer*in
Gernot Brauchle
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70341
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11194.73751.575074-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Praktikerinnen und Praktiker ist die Unterstützung nach traumatisch belastenden Ereignissen durch Kolleginnen und Kollegen (Peersystem) ein kontrovers diskutiertes Thema. Die psychologische Erste-Hilfe, wie sie in Österreich von Blaulichtorganisationen durchgeführt wird, geht historisch bis in die 1870er zurück (vgl. LERNER und MICALE 2001: 9 ff.). Insbesondere während des zweiten Weltkrieges wurde zur Stabilisierung der Kampfbereitschaft der Soldaten Gruppengespräche mit dem Zweck einer spirituellen Säuberung über erlebte Belastungen eingesetzt (vgl. SHALEV et al. 1998: 494). Der amerikanische Psychologe Jeffrey Mitchell entwickelte aus diesen Modellen ein System für die Nachsorge von Einsatzkräften im Zivilbereich (Critical Incident Stress Debriefing (CISD), 1983) (vgl. BISSON und DEAHL 1995: 717). Das Ziel dabei war es, dadurch eine Reduktion von Stresssymptomen bzw. eine Verringerung von Posttraumatischen Belastungsstörungen zu bewirken (vgl. MITCHELL und EVERLY 1997: 1). Trotz der sich widersprechenden Studienlage über die Effizienz und Effektivität sind sogenannte „(Single Session) Debriefings“ in vielen zivilen Einsatzorganisationen eine weitgehend standardisierte Methode, auf die zurück gegriffen wird (vgl. EMMERIK et al. 2002: 766). Demgegenüber stellt WESTERHOFF (2009) fest, dass durch die „Schnelltherapie“ häufig das Gegenteil dessen erreicht wird, was erreicht werden soll. Konkret heißt es (WESTERHOFF 2009: 2): „Der schädliche Effekt des Debriefings manifestiert sich dabei erst auf lange Sicht.“ Die Kluft zwischen dem aktuellen Forschungsstand und der gelebten Praxis weist auf den Mangel nach empirisch belegbaren Ergebnissen, die eine positive Wirkung des Debriefings stützen, hin (vgl. GIST und DEVILLY 2002: 741). Weitere wissenschaftliche Untersuchungen heben negative Effekte bei der Durchführung dieser Interventionsmethode hervor (vgl. RAPHAEL und MELDRUM 1995: 1479). Die Gegenüberstellung zwischen dem derzeit geführten Peer-System und dem aktuellen Forschungsstand sowie dessen kritischer Betrachtung beschreibt den Inhalt der vorliegenden Arbeit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Analyse der Effektivität und Effizienz des Peersystems im Rettungsdienst
Autor*innen
Albert Espino
Haupttitel (Deutsch)
Analyse der Effektivität und Effizienz des Peersystems im Rettungsdienst
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Peersystem als (k)ein zeitgemäßes Interventionsmodell nach psychotraumatologisch belastenden Einsätzen
Paralleltitel (Englisch)
Analysis of the effectiveness and efficiency of the peer system in the prehospital service
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
70 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gernot Brauchle
Klassifikation
44 Medizin > 44.10 Gesundheitswesen: Allgemeines
AC Nummer
AC16471225
Utheses ID
60326
Studienkennzahl
UA | 992 | 242 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1