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Der Ort der Kamera bei Jeff Wall
die fotografische Perspektive als Mittel der Inszenierung in neueren Arbeiten
Christopher Lützen
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kunstgeschichte
Betreuer*in
Sebastian Egenhofer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70307
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11199.20858.531842-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit untersucht fünf neuere, bisher weniger besprochene Arbeiten des Foto-Künstlers Jeff Wall insbesondere unter dem Aspekt ihrer perspektivischen Gestaltung. Oft wurde herausgestellt, dass die Konstruktion der Fotokamera die Geometrie der Zentralperspektive inkorporiert habe und diese mit jedem Auslösen automatisch in ihr Bild einschreibe. Wall benutzt für seine aufwendigen Tableaus eine Großformat-Kamera, deren Komponenten relativ zueinander beweglich konstruiert sind und ihm größtmöglichen Zugriff auf die Aufnahme-Parameter erlauben. Anhand der Analysen soll gezeigt werden, dass Wall nicht erst auf der inhaltlichen Ebene eine inszenierte Fotografie entwickelt, indem er meistens Kulissen und Darsteller*innen präzise zu Kompositionen arrangiert, sondern bereits mit der kontrollierten Entfaltung des perspektivischen Raums mittels der Kamera. Dabei zeigt sich ein bewusster Umgang mit der Rolle der fotografischen Perspektive, die die eigenen Bedingungen der Projektionsbeziehung zwischen dem fotografierten Bildraum und der Formatierung der Bildebene hinterfragt, um sie auf verschiedene Weise auf den Bildinhalt zu beziehen und sie rhetorisch wirksam zu machen. Ein Kernpunkt nimmt die Arbeit Changing Room (2014) ein, die sich zu Teilen auf das kanonisch gewordene Werk Picture for Women (1979) bezieht, indem sie mit ihrer implizierten Bildstruktur den Ort der Kamera und ihren Zugang zwischen Subjekt und Objekt der Betrachtung infrage stellt. Dazu werden, neben einem Überblick über die berührten Schwerpunkte der Wall-Forschung, in einem weiteren vorbereitenden Schritt einige spezifische Aspekte der Produktion seiner Fotografien, ihrer materiellen Eigenschaften und ihrer Rezeption besprochen, die zudem auf ihr Zusammenwirken hinsichtlich der perspektivischen Organisation hinweisen sollen.
Abstract
(Englisch)
This master's thesis surveys five recent, previously little-discussed works by the photo artist Jeff Wall, especially concerning their perspective configuration. It was often pointed out that the design of the photographic camera incorporated the geometry of linear perspective and automatically reproduces it with each realization of a picture. Wall uses large-format cameras for his elaborate tableaux, the components of which are construed to be movable relative to one another and allow him the greatest possible access on recording parameters. The present thesis intends to show that Wall does not only develop a staging in photography on the level of content, usually by arranging sets and instructing performers to precise compositions, but already with the controlled production of the perspective pictorial space by the means of the camera itself. This reveals conscious handling of the photographic perspective, which examines its conditions of the projection of space to the flat image plane in order to relate it to the image content in various ways and to make it rhetorically productive. A key point will be the analysis of Changing Room (2014), which implied image structure refers to some extent to Wall’s canonical work Picture for Women (1979) by putting the location of the camera and the subject-object relationship into question. In addition to an overview of the related research on Jeff Wall, a further preparatory step will discuss some specific aspects of the production of his photographs, their material characteristics, and their reception, which will also point to their interaction within the perspective organization.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Jeff Wall Inszenierte Fotografie Zentralperspektive Medienreflexion Fotokamera
Autor*innen
Christopher Lützen
Haupttitel (Deutsch)
Der Ort der Kamera bei Jeff Wall
Hauptuntertitel (Deutsch)
die fotografische Perspektive als Mittel der Inszenierung in neueren Arbeiten
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
107 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Sebastian Egenhofer
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.00 Kunstwissenschaften: Allgemeines ,
20 Kunstwissenschaften > 20.07 Kunstkritik, Kunstinterpretation
AC Nummer
AC16469795
Utheses ID
60386
Studienkennzahl
UA | 066 | 835 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1