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Konfliktreiche Geschichtsbilder
Darstellungsstrategien von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg in der Ausstellung Republik und Diktatur im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum
Sarah von Holt
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Geschichte
Betreuer*in
Johanna Gehmacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70310
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11199.47294.819251-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Masterarbeit „Konfliktreiche Geschichtsbilder. Darstellungsstrategien von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg in der Ausstellung Republik und Diktatur im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum“ befasst sich mit der Darstellung spezifischer Aspekte der NS-Geschichte in Österreich. Ausgangspunkt ist die geschichtspolitische Kontroverse um das Heeresgeschichtliche Museum (HGM) u.a. um die Darstellung des Nationalsozialismus in der 1998 eröffneten Zeitgeschichteausstellung. Diese Arbeit knüpft an geschichtswissenschaftliche Forschungen zu erinnerungskulturellen Transformationen der 1990er Jahre an, welche Veränderungen von Geschichtsbildern zum Nationalsozialismus erwarten ließen. Das Erkenntnisinteresse besteht darin, das mit visuell-räumlichen Mitteln vermittelte NS-Geschichtsbild zu identifizieren und in Diskurse einzuordnen. Gedächtnistheoretische Perspektivierungen von Museen folgend wird die Ausstellung als Indikator und Generator von Erinnerungskultur(en) sowie Ausdruck kollektiver Gedächtnisse konzeptualisiert. Die Arbeit folgt dem Forschungsdesign der Mehrebenenanalyse (Lisa Spanka), das institutionelle Rahmenbedingungen und Ausstellungsinhalte, d.h. die Auswahl und Anordnung von Objekten und Texten untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass die Präsentation als Nationalmuseum und Ort militärischer Traditionsstiftung konzipiert wurde. Neben Mitverantwortungsdiskursen konnten entlastende Narrative ausgemacht werden. Durch die Repräsentation künstlerischer Ego-Dokumente und Auszeichnungen werden Wehrmachtsangehörige viktimisiert und glorifiziert. Indem die nationalsozialistische Gesellschaft durch Objekte dargestellt wird, die Frauen und die private Sphäre repräsentieren, erfolgt eine entlastend wirkende Feminisierung der ‚Volksgemeinschaft‘. Das Jahr 1945 wird als Wiedergeburts-Mythos einer österreichischen Nation visualisiert, wobei Leiden der „eigenen“ Gesellschaft dominieren. Die Geschichtsbilder der Ausstellung zeugen von der Kontinuität einer modifizierten „Opferthese“. Die These lautet, dass die Ausstellung „Republik und Diktatur“ eine Reaktion auf Gegendiskurse darstellte und eine geschichtspolitische Funktion darin bestand, hinterfragte Geschichtsbilder hegemonial abzusichern.
Abstract
(Englisch)
The master's thesis “Conflicting Images of History. Representation strategies of National Socialism and World War II in the exhibition Republic and Dictatorship in the Vienna Museum of Military History "deals with the representation of specific aspects of Nazi history in Austria. The starting point is the historical-political controversy surrounding the Heeresgeschichtliche Museum (HGM), including the depiction of National Socialism in the contemporary history exhibition that opened in 1998. This work builds on historical research on the transformations of remembrance culture in the 1990s, which would expect changes in historical images of National Socialism. The interest in knowledge consists in identifying the NS historical image conveyed by visual-spatial means and classifying it in discourses. Following the memory-theoretical perspectives of museums, the exhibition is conceptualized as an indicator and generator of memory culture as well as an expression of collective memories. The work follows the research design of the multilevel analysis (Lisa Spanka), which examines the institutional framework and exhibition content, i.e. the selection and arrangement of objects and texts. It could be shown that the presentation as a national museum and place was designed by the traditional foundation. In addition to shared responsibility discourses, relieving narratives could be identified. Wehrmacht members are victimized and glorified through the representation of artistic ego documents and awards. As the National Socialist society is represented by objects, women die and the private sphere emerges, the feminization of the 'national community' takes place with a relieving effect. The year 1945 is visualized as the rebirth myth of an Austrian nation, with the suffering of “one's own” society dominating. The historical images in the exhibition testify to the continuity of a modified “victim thesis”. The thesis is that the exhibition “Republic and Dictatorship” represented a reaction to counter-discourses and that a historical-political function consisted of hegemonic safeguarding questioned images of history.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
memory memory politics exhibition museum National Socialism Holocaust Second World War
Schlagwörter
(Deutsch)
Gedächtnis Erinnerung Erinnerungskultur Geschichtspolitik Kollektives Gedächtnis Nationalsozialismus Holocaust Zweiter Weltkrieg Wehrmacht Ausstellung Ausstellungsanalyse Museum Heeresgeschichtliches Museum
Autor*innen
Sarah von Holt
Haupttitel (Deutsch)
Konfliktreiche Geschichtsbilder
Hauptuntertitel (Deutsch)
Darstellungsstrategien von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg in der Ausstellung Republik und Diktatur im Wiener Heeresgeschichtlichen Museum
Paralleltitel (Englisch)
Conflicting historical images
Paralleluntertitel (Englisch)
representation strategies of National Socialism and the Second World War in the exhibition republic and dictatorship in the Vienna Museum of Military History
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
162 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johanna Gehmacher
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg
AC Nummer
AC16469849
Utheses ID
60390
Studienkennzahl
UA | 066 | 803 | |
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