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Wachtmeister, Schmuggler, Schankwirt
Erzählte Konstellationen der Ordnung am Beispiel wiederkehrender Nebenfiguren in den Romanen von Joseph Roth
Ingolf Ortner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Deutsche Philologie
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70311
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11199.59881.185182-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Joseph Roths schuf unzählige wiederkehrende Nebenfiguren. Die Trias, aus Wachtmeister, Schmuggler und Schankwirt, ist an den Topos der Grenzschenke gebunden. Die Grenzschenke ist ein konstanter Ort in der Narration Roths. Am Beispiel des Schankwirts wurde dargelegt, dass sich eine Genealogie erstellen lässt. Die Hierarchie der Schankwirte spiegelt einen Verfall der Ordnungen wider. Der Wachtmeister ist ein Vertreter des Staates, durch seine Uniformierung angezeigt. Durch barhäuptiges Sprechen, wird die private Funktion offenbart. Die sich überschneidenden Ordnungen, privat/öffentlich, legen gegensätzlichen Wahrnehmungen offen. Die erzählte Erinnerung stellt ein Optimum dar, wohingegen die Figur in der erzählten Gegenwart als defizitär beschrieben wird. Der erzählten Erinnerung wird die erzählte Gegenwart entgegengesetzt. Der Autor konstituiert so, über die Figuren, die Vergangenheit als eine Utopie der Ordnung, wohin gegen die erzählte Gegenwart, die unmittelbare Krise abbildet. Das hier genannte Prinzip der kontradiktorischen Narration, welches die erzählte Erinnerung der Figuren diametral zu jener der erzählten Gegenwart setzt, offenbart, dass Roth die Forschung und den habsburgischen Mythos im Vorhinein unterläuft. Der Autor lässt seine Figuren die Vergangenheit verklären. Der Autor Roth transportiert, über seine Figuren, die „Heimat“ als eine Utopie der Ordnung. Der Schmuggler ist eine Figur des Dritten. Seine Basis ist die Grenzschenke, von wo er die Deserteure/Emigrierenden über die Grenze bringt. Die Figuren erkennen die Heimat in jenem Moment, dem Grenzübertritt, in dem diese verloren ist. Im Akt der Erinnerung nimmt das Konstrukt Heimat Gestalt an. Mit dem Akt der Grenzüberschreitung beginnt die Utopie der Ordnung. Roth berichtet nicht von seinem Heimweh, sondern dem Heimweh seiner Figuren.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Joseph Roth Nebenfiguren Heimat Utopie Mythos Genealogie wiederkehrende Namen kontradiktorische Narration erzählte Erinnerung Ordnung
Autor*innen
Ingolf Ortner
Haupttitel (Deutsch)
Wachtmeister, Schmuggler, Schankwirt
Hauptuntertitel (Deutsch)
Erzählte Konstellationen der Ordnung am Beispiel wiederkehrender Nebenfiguren in den Romanen von Joseph Roth
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
147 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.74 Literaturwissenschaftliche Richtungen ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur
AC Nummer
AC16469866
Utheses ID
60392
Studienkennzahl
UA | 066 | 817 | |
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