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Gelebte Sexualität
eine empirische Studie zur aktuellen Bedeutung und Umsetzung des Ideals der Jungfräulichkeit bei Georgierinnen in Wien
Cornelia Koller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Petra Schweitzer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6739
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29708.57662.804669-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der aktuellen Bedeutung und Umsetzung des Ideals der Jungfräulichkeit bei Georgierinne in Wien. Die soziale Reputation der Frauen und deren Familien formt die Wertorientierung bezüglicher der weiblichen Sexualität. Georgische Frauen sollen bis zu ihrer Heirat Jungfrauen bleiben. Daher limitiert die Gesellschaft, durch Sozialisation und Überwachung ihres Verhaltens, deren Möglichkeiten vorehelicher sexueller Erfahrungen zu sammeln. Die meisten Frauen verhalten sich entsprechend der gesellschaftlichen Erwartungshaltungen. Wenige Frauen wählen die Strategie des Verheimlichens um ihre sexuellen Bedürfnisse zu erfüllen. Nichtkonformes Verhalten resultiert in teilweise schwerwiegende Sanktionen, wodurch es problematisch sein kann einen geeigneten Ehemann zu finden, sowie zur Isolation von Familie und der Gesellschaft führen kann. Das Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung wie die Migration die Idealvorstellungen der georgischen Frauen in Wien beeinflusst hat. Durch die Migration in ein anderes Land entdeckten die Frauen Möglichkeiten ihre persönlichen sexuellen Bedürfnisse zu realisieren. Obwohl die meisten Frauen ihren Bedürfnissen folge leisten wollten, erfuhren sie einen inneren Konflikt zwischen der Erfüllung der Erwartungshaltungen ihrer Gesellschaft und den Bruch mit diesen. Des Weiteren hatten befürchteten sie, dass ihre Familien und Freunde von ihren Beziehungen informiert werden könnten, was negative Konsequenzen bedeuten könnte. Um dies zu vermeiden verheimlichten sie ihre Beziehungen auch vor engen Freunden. Das Leben in einer Gesellschaft, dessen Wertesystem sich von der Gesellschaft in der die Frauen sozialisiert wurden, divergiert, ermöglichte den georgischen Frauen die gebräuchlichen Ansichten weiblicher Sexualität und alternative Handlungsmöglichkeiten zu evaluieren. Die Distanz zu ihren Familien und der georgischen Gesellschaft als permanente Kontrollinstitutionen, ist ein wichtiger Aspekt, dass Frauen riskieren ihre Sexualität auszuleben.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the current significance of the ideal of virginity for Georgian women in Vienna and how this ideal is implemented in lived practices. The social reputation of women and their families shapes the value orientation towards female sexuality. Georgian women are required to be virgins until marriage. Therefore, society restricts their options of premarital sexual experience through socialization and the monitoring of their behaviours. Most women subordinate to these social expectations. Some Georgian women use the strategy of concealment to find a way of fulfilling their sexual desires. Nonconformity with the given norms leads to serious sanctions. As a result of such nonconformity, women may encounter difficulties in finding a suitable husband or even experience isolation from their families and their social networks. The aim of this thesis is to examine how migration influences the sexual norms of Georgian women in Vienna. By migrating to a foreign country these women discover new opportunities for fulfilling their personal sexual needs. Although most women want to act on these desires, they experience an inner conflict between living a life according to the norms of their homeland and breaking these norms. Furthermore, they continue to worry that their family and friends could find out, which would result in negative consequences for the women. To avoid this, they conceal their relationships even from close friends. Life in a society with a value system different from the society the women grew up in enables these Georgian women to re-evaluate the established norms regarding female sexuality and explore alternative behaviours. The distance to their families and to Georgian society – both of them permanently controlling institutions -, is an important factor in making women take the risk of living out their sexuality.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Georgia women sexuality migration
Schlagwörter
(Deutsch)
Georgien Frauen Sexualität Migration
Autor*innen
Cornelia Koller
Haupttitel (Deutsch)
Gelebte Sexualität
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine empirische Studie zur aktuellen Bedeutung und Umsetzung des Ideals der Jungfräulichkeit bei Georgierinnen in Wien
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
111 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petra Schweitzer
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.44 Sexualität, Geschlecht
AC Nummer
AC07871839
Utheses ID
6079
Studienkennzahl
UA | 307 | | |
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