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Leben achtsame Menschen gesünder?
eine Tagebuchstudie zu Zusammenhängen zwischen Achtsamkeitspraxis und Gesundheitsverhalten im Alltag
Julia Binder
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Anton-Rupert Laireiter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70581
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11230.57698.924258-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der hohe Anteil an auf einen ungesunden Lebensstil zurückführbare Tode in einkommensstarken Ländern, sowie das steigende Interesse an den möglichen Potenzialen des Konzepts der Achtsamkeit, einer spezifischen Aufmerksamkeitsfokussierung auf das Hier und Jetzt, führte in den vergangenen Jahrzehnten zu steigendem Forschungsinteresse an möglichen Zusammenhängen dispositioneller Achtsamkeit und Achtsamkeitspraxis mit gesundheitsförderlichem Verhalten. Ziele der vorliegenden sieben-tägigen Tagebuchstudie waren die Untersuchung genannter Zusammenhänge im alltäglichen Leben und ferner die Ermittlung der möglichen Rollen der Intention, des Achtsamkeitszustands, der Rumination, des Stresserlebens und des Selbstmitgefühls. Die Stichprobe bestand aus 134 deutschsprachigen achtsamkeitspraktizierenden Personen. Die Daten wurden mittels Mehrebenenanalysen ausgewertet. Während die dispositionelle Achtsamkeit in keinem Zusammenhang mit gesundheitsförderlichem Verhalten stand, konnten Assoziationen formeller und informeller Achtsamkeitspraxis mit einer Erhöhung der physischen Aktivität und des Obst- und Gemüsekonsums sowie einer Verringerung des Alkoholkonsums und der sitzenden Tätigkeit festgestellt werden. Die Intention zur Ausführung der jeweiligen Verhaltensweise erwies sich als größtenteils unabhängig von der Achtsamkeitspraxis und als relevant für die Ausführung dieser. Während die Achtsamkeitspraxis prädiktiv für reduziertes Stresserleben und Ruminieren sowie gesteigertes Selbstmitgefühl war, konnten diese Variablen die Zusammenhänge der Achtsamkeitspraxis mit den Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen nicht signifikant mediieren. Der Achtsamkeitszustand hingegen spielte eine vermittelnde Rolle in der Assoziation der Achtsamkeitspraxis mit der Schlafdauer, der physischen Aktivität und der sitzenden Tätigkeit der Proband*innen. Diese Studie soll die Relevanz praxis- und alltagsnaher Forschung und des Transfers von in Verhaltensinterventionen gelernten Achtsamkeitspraktiken in den Alltag der Teilnehmer*innen betonen und zu weiteren Interventionsstudien zur Untersuchung der Wirkmechanismen von Achtsamkeitspraxis im Alltag auf Gesundheits- und Risikoverhaltensweisen verleiten.
Abstract
(Englisch)
The rising number of deaths due to unhealthy lifestyle choices in high income countries, together with a rising interest in the possible potentials of mindfulness, defined as a specific moment-to-moment-centered attention, led to increasing research on possible connections between mindfulness practice and several health- and risk behaviors. The purpose of this seven-day diary study was to examine these connections in everyday life of people experienced in mindfulness practice as well as exploring the possible role of behavioral intention, state mindfulness, rumination, stress and self compassion. Participants were 134 German-speaking adults performing regular mindfulness practice. Statistical analyses were performed using multilevel modeling. The results indicate significant associations between formal and informal mindfulness practice with increased physical activity and consumption of fruits and vegetables as well as decreased alcohol consumption and time spent sitting. Behavioral intention was a significant and mostly independent predictor of actual health and risk behavior. While mindfulness practice was predictive of decreased stress and rumination as well as increased self-compassion, these variables could not significantly mediate associations between mindfulness practice and health and risk behaviors. State mindfulness however explained parts of the associations between mindfulness practice and sleep duration, physical activity and time spent sitting. This study emphasizes the relevance of research in everyday life and of ensuring the transfer of mindfulness practices learned in health behavior interventions into the daily life of participants. Furthermore, more controlled intervention studies should be conducted to make inferences about possible effect mechanisms of mindfulness practice on health and risk behaviors.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
mindfulness health behavior diary study mindfulness practice stress rumination self-compassion
Schlagwörter
(Deutsch)
Achtsamkeit Gesundheitsverhalten Stress Rumination Selbstmitgefühl Tagebuchstudie Achtsamkeitspraxis
Autor*innen
Julia Binder
Haupttitel (Deutsch)
Leben achtsame Menschen gesünder?
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Tagebuchstudie zu Zusammenhängen zwischen Achtsamkeitspraxis und Gesundheitsverhalten im Alltag
Paralleltitel (Englisch)
Do mindful people live healthier?
Paralleluntertitel (Englisch)
a diary study on links between mindfulness practice and health behaviors in everyday life
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
91 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Anton-Rupert Laireiter
Klassifikation
77 Psychologie > 77.99 Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC16488852
Utheses ID
60819
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1