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Wie öffentlich ist der öffentliche Raum?
Gesellschaftskritik im 20. Jahrhundert bei Hannah Arendt und Michel Foucault
Gerd Fraunschiel
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Josef Rhemann
DOI
10.25365/thesis.6745
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30111.05216.579066-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit will ergründen, was einen öffentlichen Raum ausmacht, ob es reicht einen frei
zugänglichen Platz als öffentlich zu bezeichnen oder ob es mehr braucht, als Räume, die
von allen betreten werden können.
Ich will erörtern wie das Verhalten in der Öffentlichkeit sich in den vergangenen
Jahrhunderten verändert hat und unter welchen Bedingungen dieses Verhalten stand. Das
soll anhand von Hannah Arendts Konzept des Öffentlichen und Michel Foucaults
Machtanalyse verdeutlicht werden.
Hannah Arendt und Michel Foucault sind zwei herausragende Köpfe des 20 Jahrhunderts.
Ein Denker und eine Denkerin, die einen geschichtlichen Blick versuchen, um Phänomene
unserer Zeit zu erklären.
Hannah Arendt zeichnet in ihrem Werk Vita activa ein Bild einer Gesellschaft, die es verlernt
hat, die Vielschichtigkeit des tätigen Lebens zu leben. Während es in der antiken Polis noch
eine Dreiteilung von Arbeiten – Herstellen – Handeln gab, agiert die moderne Gesellschaft
nur noch im Bereich der Arbeit. Eine Voraussetzung bzw. ein Effekt dafür war die Aufgabe
der Pluralität. Handeln (im politischen Sinn) setzt Verschiedenheit voraus. Diese
Verschiedenheit wird in „arbeitsfähigen Teams“ aufgelöst, da so ein „Arbeitstrupp“ bestehend
aus mehreren Menschen wie ein einziger agieren muss. Es findet eine Verschmelzung von
Vielen zu Einem statt, was aus der Arbeit – und somit aus der jetzigen Gesellschaft nach
Hannah Arendt – ein antipolitisches Phänomen macht.
Foucaults Blick orientiert sich an der Perspektive der Macht und den Praktiken, die sich in
der Geschichte entwickelten, diese auszuüben.
In dieser Arbeit wird dann das Phänomen Massengesellschaft mit dem der
Disziplinargesellschaft erweitert und das Verschwinden des öffentlichen Raumes anhand der
Disziplinierungstechniken erklärt.
In einem letzten Teil wird versucht anhand der von Foucault beschriebenen
Selbsttechnologien, das Handeln wie es von Hannah Arendt erläutert wird, wieder
aufzuwerten und damit den öffentlichen Raum ein Stück öffentlicher zu machen.
Abstract
(Englisch)
This paper addresses the public and specific the public space with its population and their
actions. It wants to figure out if it’s enough to call a place that is open to public a public area
or if it needs more than just places for everyone to enter.
The paper wants to debate the human action on these public spaces and its change in
history and the conditions that forced these changes. Therefore are the concepts of Hannah
Arendt’s public in The human condition and Michel Foucault’s analysis of power compared.
Hannah Arendt creates a view of society that has unlearnt to live the complexity of human
life. Labour, work and action as conditions of ancient human life have become to a consistent
behaviour that is based on labour. A precondition was the abandonment of plurality of human
life. People’s behaviour becomes conform and the human being is just substitute of his kind.
Michel Foucault focuses on practices of power that were developed through history and its
influence on modern society.
I want to contrast Arendt’s and Foucault’s parallel but diverging understanding of society and
it’s aspects on public and society.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Hannah Arendt öffentlicher Raum Gesellschaft Massengesellschaft Michel Foucault Macht Disziplin Disziplinargesellschaft Heterotopien
Autor*innen
Gerd Fraunschiel
Haupttitel (Deutsch)
Wie öffentlich ist der öffentliche Raum?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gesellschaftskritik im 20. Jahrhundert bei Hannah Arendt und Michel Foucault
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
95 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Josef Rhemann
AC Nummer
AC07867173
Utheses ID
6085
Studienkennzahl
UA | 190 | 299 | 482 |