Detailansicht
Geschlechtssensibilität in der erlebten Kindergartenpraxis
eine qualitative Inhaltsanalyse der Sichtweisen von Elementarpädagog'innen zu ihrer pädagogischen Tätigkeit vor dem Hintergrund von geschlechtssensibler Pädagogik
Olivia Pilz
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Wilfried Datler
DOI
10.25365/thesis.70625
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11236.63808.376134-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Mit Erscheinen des Bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlans 2009 wurde Geschlechtssensibilität als verbindliches Prinzip für Kindergärten in ganz Österreich eingeführt. Damit entstand der Anspruch geschlechtssensible Pädagogik flächendeckend umzusetzen. Somit sind Elementarpädagog'innen, welche die Kinder tagtäglich begleiten, als Akteur'innen im Fokus. Jedoch liegen mangelnde Untersuchungen in Hinblick auf die Realisierung in der elementarpädagogischen Praxis vor. Aus diesem Grund liegt das Forschungsinteresse der Masterarbeit auf Sichtweisen von Elementarpädagog'innen zu ihrer pädagogischen Tätigkeit vor dem Hintergrund von geschlechtssensibler Pädagogik.
Im Zuge der Masterarbeit wurden mit 15 Elementarpädagog'innen aus zehn Kindergärten eines Trägers im Osten Österreichs leitfadengestützte Interviews geführt. Die Interviewauswertung erfolgt mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring. Ausgehend von dem Umstand, dass die interviewten Pädagog'innen einem Dualismus von Frau und Mann folgen, wurden sie zu Gemeinsamkeiten von Mädchen und Buben sowie Unterschieden zwischen ihnen befragt und worauf sie diese zurückführen, zum Umgang mit Mädchen und Buben sowie zur räumlich-materialen Ausstattung im Kindergarten. Damit wurde das Ziel verfolgt, drei der Säulen zu berücksichtigen, die zur Umsetzung geschlechtssensibler Pädagogik relevant sind – Personalkonzept, Pädagogik und Raumkonzept – um Aussagen über die Geschlechtssensibilität der Pädagog'innen treffen zu können. Die Diskussion der Ergebnisse zeigt ein differenziertes Bild der Implementierung geschlechtssensibler Pädagogik in den Äußerungen der Pädagog'innen. So finden sich einerseits Ansätze, die auf eine geschlechtssensible Haltung der Befragten schließen lassen, angefangen bei der geäußerten Intention der Erweiterung des Handlungsspielraums der Kinder, der zum Ausdruck gebrachten Vorbildwirkung im Sinne der Ausübung „geschlechtsuntypischer“ Tätigkeiten sowie der Reflexion von Sozialisationsfaktoren als Einfluss auf Geschlechterverhältnisse. Andererseits wird die eigene Beteiligung an der Produktion von Unterschieden nicht umfassend reflektiert, beziehen sich geäußerte Geschlechterdifferenzen vielfach auf Geschlechterstereotype und es kommt immer wieder zum Ausdruck, dass von einer einheitlichen Verwendung geschlechtergerechter Sprache Abstand genommen wird. Auch werden traditionelle Gruppenbereiche von den Pädagog'innen benannt.
Abstract
(Englisch)
With the publication of the „Bundesländerübergreifender BildungsRahmenPlan“ in 2009, gender sensitivity was introduced as a binding principle for kindergartens throughout Austria. This created the demand to implement gender-sensitive pedagogy nationwide. Thus, kindergarten teachers, who accompany the children on a daily basis, are in the focus as actors. However, there is a lack of research with regard to the realization in elementary pedagogical practice.
For this reason, the research interest of the master's thesis lies in the views of kindergarten teachers on their pedagogical activities against the background of gender-sensitive pedagogy.
In the course of the master's thesis, guided interviews were conducted with 15 kindergarten teachers from ten kindergartens of a provider in eastern Austria. The interviews were evaluated by means of qualitative content analysis according to Mayring. Based on the fact that the interviewed educators follow a dualism of women and men, they were asked about commonalities of girls and boys as well as differences between them and what they attribute these to, about dealing with girls and boys as well as about the spatial and material equipment in the kindergarten. The aim was to take into account three pillars that are relevant for the implementation of gender-sensitive pedagogy –
personal concept, pedagogy and spatial concept – in order to be able to make statements about the gender sensitivity of the kindergarten teachers. The discussion of the results shows a differentiated picture of the implementation of gender-sensitive pedagogy in the statements of the educators. On the one hand, there are approaches that suggest a gender-sensitive attitude on the part of the interviewees, starting with the expressed intention of expanding the children's scope of action, the ex-pressed role model effect in the sense of carrying out "gender-atypical" activities, and the reflection of socialization factors as an influence on gender relations. On the other hand, one's own participation in the production of differences is not comprehensively reflected, expressed gender differences often refer to gender stereotypes, and it is repeatedly expressed that a uniform use of gender-appropriate language is not used, as well as traditional group areas become clear in the statements of the educators.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
early childhood education gender gender-sensitive pedagogy
Schlagwörter
(Deutsch)
Elementarpädagogik Gender Geschlechtssensible Pädagogik Geschlechtssensibilität
Autor*innen
Olivia Pilz
Haupttitel (Deutsch)
Geschlechtssensibilität in der erlebten Kindergartenpraxis
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine qualitative Inhaltsanalyse der Sichtweisen von Elementarpädagog'innen zu ihrer pädagogischen Tätigkeit vor dem Hintergrund von geschlechtssensibler Pädagogik
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
193 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wilfried Datler
Klassifikation
80 Pädagogik > 80.83 Erziehung in Erziehungseinrichtungen
AC Nummer
AC16498195
Utheses ID
60899
Studienkennzahl
UA | 066 | 848 | |