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Tiefgreifende Veränderung oder Strategie gegen das schlechte Gewissen?
die Chancen und Schwachstellen des deutschen Lieferkettengesetzes am Beispiel des globalen Bekleidungssektors
Tina Fabiola Leonhard
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Internationale Entwicklung
Betreuer*in
Cornelia Staritz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70645
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11239.50817.715512-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit werden die Chancen und Schwachstellen des deutschen Lieferkettengesetzes, das im Juni 2021 verabschiedet wurde, analysiert. Die Analyse erfolgt am Beispiel des globalen Bekleidungssektors. Im Rahmen der empirischen Studie wird nachvollzogen werden, wie effektiv ein deutsches Lieferkettengesetz das Ziel von besseren sozialen Bedingungen in Produktions- und Zuliefererbetrieben im globalen Süden erreichen kann. Dabei wird auch die Rolle von sozialen und privaten Initiativen in den Blick genommen. Die zugrundeliegende Analyse geht ebenfalls auf den institutionellen und regulatorischen Rahmen, bzw. den politischen, sozialen und wirtschaftlichen Kontext des Lieferkettengesetzes ein. Außerdem spielen die verschiedenen Akteure, die in der Debatte um das Gesetz involviert sind und deren Positionierung eine übergeordnete Rolle. Die Analyse basiert auf drei theoretischen Konzepten, die über verschiedene Abstraktionsebenen miteinander verbunden werden. Diese sind Politische Ökonomie, Global Production Networks (GPN) und Labor Governance. Methodisch baut diese Arbeit auf einer Argumentationsanalyse und sieben Expert*inneninterview auf. Durch die durchgeführte Forschung wird veranschaulicht, dass das Lieferkettengesetz eine große Chance bietet, Handlungsdruck auf die lead firms in GPN auszuüben. Es wird jedoch auch deutlich, dass das Gesetz vielen Restriktionen unterliegt und mithilfe sozialer Initiativen, die weiterhin Druck auf Politik und Unternehmen aufbauen, verschärft werden muss. Dank der rechtlichen Bindung kann das Lieferkettengesetz zwar die zentrale Schwachstelle der sozialen Initiativen, die fehlende Durchsetzungsfähigkeit, kompensieren, doch die Ineffektivität vieler privaten Initiativen bleibt aufgrund des großen Interessenkonflikts der Unternehmen sowie des geringen Wirkungsgrades des Gesetzes weiterhin bestehen. Grundsätzlich müssten sich die Machtverhältnisse verändern, um effektiv die sozialen Bedingungen entlang der Güterketten zu verbessern.
Abstract
(Englisch)
This paper analyzes the opportunities and weaknesses of the German Supply Chain Act, which was passed in June 2021. The analysis is based on the example of the global apparel sector. The empirical study will trace how effectively a German Supply Chain Law can achieve the goal of better social conditions in production and supplier companies in the global South. The role of social and private initiatives will also be examined. The underlying analysis also addresses the institutional and regulatory framework and the political, social and economic context of the law. In addition, the various actors involved in the debate around the law and their positioning play an overriding role. The analysis is based on three theoretical concepts that are connected through different levels of abstraction. These are political economy, global production networks (GPN), and labor governance. Methodologically, this work builds on an argumentation analysis and seven expert interviews. Through the research conducted, it is illustrated that the Supply Chain Act offers a great opportunity to put pressure on lead firms in GPN to act. However, it also becomes clear that the law is subject to many restrictions and needs to be tightened with the help of social initiatives that continue to build pressure on policy makers and companies. Thanks to the legal binding, the supply chain law can compensate for the central weakness of social initiatives, the lack of enforcement capacity, but the ineffectiveness of many private initiatives remains due to the large conflict of interest of companies as well as the low effectiveness of the law. Fundamentally, the balance of power would need to change in order to effectively improve social conditions along commodity chains.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Supply Chain Act supply chain apparel sector Political economy Global Production Networks Labor Governance
Schlagwörter
(Deutsch)
Lieferkettengesetz Lieferkette Bekleidungssektor Politische Ökonomie Global Production Networks Labor Governance
Autor*innen
Tina Fabiola Leonhard
Haupttitel (Deutsch)
Tiefgreifende Veränderung oder Strategie gegen das schlechte Gewissen?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Chancen und Schwachstellen des deutschen Lieferkettengesetzes am Beispiel des globalen Bekleidungssektors
Paralleltitel (Englisch)
Profound change or strategy against a guilty conscience?
Paralleluntertitel (Englisch)
the opportunities and weaknesses of the German Supply Chain Act using the global apparel sector as an example
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
112 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Cornelia Staritz
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.00 Sozialwissenschaften allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC16500148
Utheses ID
60934
Studienkennzahl
UA | 066 | 589 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1