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"Für uns ist es ein Erinnern an etwas"
Kontinuitäten, Kontext und Differenzen von Thomas Bernhards Heldenplatz 1988 und der Grazer Inszenierung 2020
Matilda Steinbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Theater-, Film- und Medienwissenschaft
Betreuer*in
Brigitte Dalinger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70663
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11241.65191.172949-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit Thomas Bernhards 1988 entstandenem und uraufgeführten Theaterstück Heldenplatz, sowie dessen Interpretation und Rezeption im Jahr 2020, am Beispiel der Inszenierung des Grazer Schauspielhauses. Die Uraufführung fand 1988 am Wiener Burgtheater unter der Regie von Claus Peymann statt, im Jahr 2020 wurde Heldenplatz von Franz-Xaver Mayr am Grazer Schauspielhaus inszeniert. Diese beiden Inszenierungen werden zueinander in Relation gesetzt, um zu zeigen welche Änderungen vorgenommen und welche Mittel eingesetzt werden mussten, um Heldenplatz mehr als drei Jahrzehnte nach seiner Entstehung aktuell und relevant sein zu lassen. Im ersten Kapitel der Arbeit wird die Beziehung zwischen Thomas Bernhard und Österreich beleuchtet. Die Rezeption seiner Werke hat sich seit dem Beginn seiner Karriere bis zur Grazer Inszenierung 2020 stark verändert. Nach dem Tod des Autors 1989 entstanden keine neuen Skandale und die Verfügung in seinem Testament machte Aufführungen seiner Werke kompliziert. Seit der Entstehung seiner Texte ist viel Zeit vergangen und die damals aktuellen Geschehnisse und Persönlichkeiten, welche verarbeitet werden, sind in den Hintergrund gerückt. So wird Heldenplatz im Jahr 2020 auf eine völlig andere Weise rezipiert als zu seiner Entstehungszeit 1988. Mayr ist das bewusst und er fügt seiner Inszenierung einen Prolog und Fußnoten hinzu, die das Publikum zwischendurch über den Kontext informiert. Im zweiten Kapitel werden die beiden Heldenplatz-Inszenierungen zueinander und zu Bernhards Text in Relation gesetzt und anhand von den theatralen Mitteln wie das Hinzufügen des Chors und der Fußnoten in der Grazer Inszenierung, sowie die Nähe zum Original in Bezug auf das Bühnen- und Kostümbild und die textlichen Aspekte der beiden Inszenierungen analysiert, sowie die Mitwirkenden und der Spielort betrachtet. Um die Rezeption der beiden Inszenierungen geht es im dritten Kapitel. In diesem wird deutlich, dass ein Theatertext, welcher 1988 noch einen der größten Theaterskandale Österreichs auslöste, im Jahr 2020 keine Aufregung mehr verursachte. Trotzdem gelang es Franz-Xaver Mayr durch die Anpassung von Heldenplatz den über 30 Jahre alten Text von Thomas Bernhard im Jahr 2020 aktuell und zeitgemäß zu machen. Mayr kürzt Bernhards Text stark und arbeitet die für ihn wichtigsten Passagen durch die Hervorhebung durch einen Chor heraus. Regierungs- und Staatsbeschimpfungen werden betont, Persönliches und Wiederholungen gestrichen. Heldenplatz wird durch ein modernes Bühnen- und Kostümbild, sowie die Verwendung von Gesang und Durchbrechungen der vierten Wand für das heutige Publikum attraktiver und interessanter gemacht, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren: Thomas Bernhards Text. Durch Mayrs Prolog und die Fußnoten wird dieser kontextualisiert und vor einem historischen Hintergrund beleuchtet.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Heldenplatz Thomas Bernhard Theater Österreich
Autor*innen
Matilda Steinbauer
Haupttitel (Deutsch)
"Für uns ist es ein Erinnern an etwas"
Hauptuntertitel (Deutsch)
Kontinuitäten, Kontext und Differenzen von Thomas Bernhards Heldenplatz 1988 und der Grazer Inszenierung 2020
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
103 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Brigitte Dalinger
Klassifikation
24 Theater > 24.29 Theater: Sonstiges
AC Nummer
AC16500554
Utheses ID
60965
Studienkennzahl
UA | 066 | 583 | |
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