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Hurenkind – Hurensohn – Hurentochter? (Doing) Gender in der Fankultur von Männer- und Frauenfußball
Anna Winkler
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Angewandte Linguistik
Betreuer*in
Martin Reisigl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70710
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11248.36604.567982-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit behandelt die genderbezogenen Unterschiede bei Nominationen und Prädikationen in Forenbeiträgen zu der Fußballeuropameisterschaft 2016 der Männer und jener 2017 der Frauen. Es wurden dabei 5241 Forenbeiträge nach dem diskurshistorischen Ansatz (Reisigl & Wodak 2016) analysiert und auf genderstereotypes Sprachverhalten und diskriminierende Sprache untersucht. Es wurde gezeigt, dass die Behandlung von Spieler*innen in den Beiträgen eng mit dem Verhältnis, das den Akteur*innen gegenüber besteht, verbunden ist. So hat ein Verhältnis von Nähe andere Auswirkungen als ein Verhältnis der Distanz, denn bei größerer Nähe neigen User*innen beispielsweise dazu, stärkere Kritik bis hin zu Beleidigungen und Beschimpfungen zu äußern. Abgesehen davon gibt es kaum Unterschiede in den Nominationen und Prädikationen von Akteurinnen und Akteuren. Dennoch werden im Umgang mit den männlichen Spielern sehr viel stärkere Emotionen zum Ausdruck gebracht. Darüber hinaus wurde deutlich, dass die Norm und Ideologie im Fußball der Männlichkeit entspricht und die weiblichen Akteurinnen daher ständig mit Männern verglichen werden, wobei in den Vergleichen sowohl Männer als auch Frauen verspottet werden. Dieser Spott und Ausdruck von Missfallen sowie das Bashing stellen dabei eine Diskurstradition dar, die nur in Bezug auf Männer auftritt. Es wird spekuliert, dass mit steigender Bekanntheit und der damit verbundenen wachsenden Nähe zu den Akteurinnen ähnliche Praktiken auch bezogen auf Frauen auftreten können und diese damit an der Tradition teilhaben.
Abstract
(Englisch)
This master’s thesis investigates the differences in nominations and predications in the discourse of men’s and women’s soccer. 5241 postings from online forums have been analysed following the discourse historical approach (Reisigl & Wodak 2016) and searched for genderstereotypical linguistic behaviour as well as phenomena of linguistic discrimination against a group based on their gender identity. It has been discovered that the way users handle the players in their postings is strongly related to the relationship they experience towards said actors and actresses, i.e., a relation of distance or closeness. It could be shown that strong utterances of critique and even insults and abusive language is used rather if there is a close relation to the referenced object. Except for the strong critique and insulting nominations, it was also shown that males and females are treated similarly in teams of nominations and predications, but the users express incommensurably stronger emotions when dealing with the male players than with the female ones, indicating that the male team obtains and holds significantly greater importance in the users’ lives than the female team. Furthermore, it can be reported that female players are always compared to the ideology and the norm of the male player. In these comparisons, both the male and the female player are being ridiculed, as it is a traditional practice in the discourse to emphasise displeasure. This tradition of the discourse could only be found regarding male players, so females are being excluded from the traditional practice so far. It is speculated, that if popularity and in the following the closeness to female players increases, they can also be included in the bashing phenomenon.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Doing Gender Fandom
Schlagwörter
(Deutsch)
Geschlechterforschung Geschlechtsunterschied Fußball Online-Forum Sprachanalyse Frauenfußball Fußballfan
Autor*innen
Anna Winkler
Haupttitel (Deutsch)
Hurenkind – Hurensohn – Hurentochter? (Doing) Gender in der Fankultur von Männer- und Frauenfußball
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
235 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Martin Reisigl
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.49 Angewandte Sprachwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC16503659
Utheses ID
61051
Studienkennzahl
UA | 066 | 899 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1