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The veil of humanitarianism
EU identity and the migration crisis in political discourse
Christine Tamaraebi Seimebua
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Communication Science
Betreuer*in
Katharine Sarikakis
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70730
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11251.16946.170887-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Öffentlicher Diskurs beeinflusst stark die Weltanschauung einer Gesellschaft. Insbesondere durch die kognitiven Bilder und Strukturen, die vermittelt werden, werden Ideologien und Einstellungen geformt, und Machthierarchien auf unerkennbare und implizite Weise aufrechterhalten. Da politischer Diskurs weit verbreitet und konsumiert wird, sind die subtilen Botschaften, die er transportiert, immer eine genauere Analyse wert. Diese Studie befasst sich mit der Identität der EU und der Migrationskrise sowie mit der Frage, wie sich diese Themen im politischen Diskurs der EU überschneiden. Die EU rühmt sich, ein Verfechter für humanistische Werte zu sein und einen außergewöhnlich hohen moralischen Standard zu haben. Dies steht im Widerspruch zu einer Migrationspolitik, die Tod und Leid entlang der EU-Grenzen verursacht. Außerdem kollidiert diese Identität mit der europäischen Geschichte von Kolonialismus, Imperialismus und internen Konflikten. In dieser Studie wird untersucht, wie der Diskurs, trotz ihrer Historie, eine moralisch überlegene EU schafft und wie dieses (Selbst-)Bild mit der angestrebten, moralisch problematischen Migrationspolitik in Einklang gebracht wird. Die Analyse wendet eine Kritische Diskursanalyse auf Reden und Stellungnahmen der Europäischen Kommission an. Sie untersucht diskursive Strategien aus der Medien- und Kommunikationsforschung und nutzt dafür Erkenntnisse aus der politischen und historischen Theorie zu Identität und Werten der EU. Die Ergebnisse zeigen, dass das Narrativ einer humanitären und moralisch integeren EU stark in den Diskurs eingebunden ist und verwendet wird, um einerseits sicherheitspolitische und ausgrenzende Ziele zu verschleiern und zu legitimieren, und andererseits die Verantwortung für die Notlage der Flüchtlinge von der EU weg zu verorten. Diskursive Methoden wie Othering, ideologische Quadratur sowie Delokalisierung werden angewandt, um eine EU zu präsentieren, die der Außenwelt überlegen ist und zu Recht als normative Richtschnur fungiert. Die Analyse hat auch gezeigt, dass die Identität der EU immer noch stark von imperialistischem Denkstrukturen und Hierarchien geprägt ist.
Abstract
(Englisch)
Public discourse has a strong influence on a society’s way of seeing the world. Specifically via the cognitive images and structures transmitted through it, ideologies and attitudes are shaped, and hierarchies of power can be maintained in an indiscernible and implicit manner. Since political discourse is widely distributed and consumed, the subtle messages it carries are always worthy of closer analysis. This study zooms in on the EU’s identity and the migration crisis and how these issues are connected in EU political discourse. The EU prides itself as being a beacon for humanistic values and having an exceptionally high standard of morality. This stands in contradiction to its migration policy, which causes death and suffering along the EU border. Moreover, this identity does not coincide with European history of colonialism, imperialism, and internal conflict. This study is interested in determining how the discourse creates a morally superior EU, despite its history, and how this (self-)image is harmonized with the morally problematic migration policy it pursues. The analysis applies a Critical Discourse Analysis to speeches and statements by the European Commission. It examines discursive strategies from media and communication research using insights from political and historical theory on EU identity and values. The results show that the narrative of a humanitarian and morally integer EU is heavily incorporated in the discourse. This narrative is used to, on the one hand, cover and legitimize securitized and exclusionary policy goals, and on the other, locate responsibility for the predicament of refugees away from the EU. Discursive methods such as Othering, Ideological Squaring as well as Delocalization are applied to present an EU that is superior to the Outside and justly acts as normative guide. The analysis also demonstrates how the EU’s identity still relies heavily on imperialistic thought structures and hierarchies.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
EU Migration Political Communication Humanitarianism Identity Critical Discourse Analysis European Commission
Schlagwörter
(Deutsch)
EU Migration Politische Kommunikation Humanitarismus Identität Kritische Diskursanalyse Europäische Kommission
Autor*innen
Christine Tamaraebi Seimebua
Haupttitel (Englisch)
The veil of humanitarianism
Hauptuntertitel (Englisch)
EU identity and the migration crisis in political discourse
Paralleltitel (Deutsch)
Der Schleier des Humanitarismus
Paralleluntertitel (Deutsch)
EU Identität und die Migrationskrise im politischen Diskurs
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
50 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Katharine Sarikakis
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
71 Soziologie > 71.51 Werte, Normen ,
89 Politologie > 89.56 Politische Kommunikation ,
89 Politologie > 89.73 Europapolitik, Europäische Union
AC Nummer
AC16504234
Utheses ID
61089
Studienkennzahl
UA | 066 | 550 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1