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Bats as inverted humans
a comparative study of pelvic morphology in Chiroptera and its implications for the human obstetric conundrum
Tim Langnitschke
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Zoologie
Betreuer*in
Frank Zachos
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70763
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11256.47497.558723-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Geburt beim Menschen ist komplizierter im Vergleich zu anderen Säugetieren. Dies liegt vor allem an der Größe des Schädels des Neugeborenen, welcher, im Verhältnis zur Größe des mütterlichen, knöchernen Beckens, sehr groß ist und nur schwer durch dieses passt. In der Anthropologie wird seit langem darüber diskutiert, warum sich daher kein größerer und breiterer Geburtskanal entwickelt hat. Um diese spezielle Frage der menschlichen Evolution besser zu verstehen, wurden Fledermäuse (Chiroptera) als Vergleich herangezogen, welche noch größere Neugeborene zur Welt bringen als der Mensch. Um die Geburt eines solch großen Fötus zu ermöglichen, besitzen die Weibchen aller Fledermausarten eine "Schamlücke", die von einem flexiblen Ligament anstelle einer Schambeinfuge überspannt wird. Es wird vermutet, dass der Selektionsdruck, der die Größe und Flexibilität des menschlichen Geburtskanals einschränkt, bei Fledermäusen aufgrund ihrer fliegenden Fortbewegung und ihres besonderen Rastverhaltens nicht vorhanden ist. Daher könnten Fledermäuse frei auf die geburtshilfliche Selektion reagieren und ihre Schamlücke im Verhältnis zur Größe ihres Neugeborenen vergrößern. Um diese Annahme zu überprüfen, wurde eine morphometrische Studie zur Größe der Schamlücke an 273 Exemplaren von 82 Fledermausarten durchgeführt. Das durchschnittliche adulte und neonatale Körpergewicht konnte für eine Teilstichprobe von 65 Arten aus der Literatur ermittelt werden. Entgegen den Erwartungen wurde keine Korrelation zwischen der relativen Größe der Schamlücke und dem relativen Körpergewicht der Neugeborenen festgestellt. Dennoch weisen männliche Fledermäuse nur selten eine Schamlücke auf, was zu einem starken Sexualdimorphismus im Beckenbereich führt, der auf eine geschlechtsspezifische Selektion bei weiblichen Fledermäusen im Zusammenhang mit geburtshilflichen Anforderungen hindeutet.
Abstract
(Englisch)
Human childbirth is difficult compared to parturition in other mammals. This is mainly due to a very tight cephalopelvic fit: humans have very large-headed neonates relative to the size of their bony pelvis. An issue long debated in anthropology concerns the failure to evolve a larger, more spacious birth canal. To shed new light on this human evolutionary question, bats (Chiroptera) were considered for comparison because they give birth to even larger neonates than humans. In order to accommodate such large young, females of all bat species possess a substantial pubic “gap” spanned by a flexible interpubic ligament instead of a pubic symphysis, enabling birth of the large fetus. The selection pressures assumed to constrain the size and flexibility of the human birth canal may not be present in bats due to their flying locomotion and particular roosting behaviour. Therefore, bats are hypothesised to be free to respond to obstetric selection and increase their pubic gap in proportion to the size of their neonate. To test this prediction, a morphometric study of pubic gap size on 273 specimens pertaining to 82 bat species was conducted. Mean adult and neonatal body mass were able to be collected for a subsample of 65 species from the literature. Contrary to expectations, no correlation between relative pubic gap size and relative neonatal body mass was found. Nevertheless, male bats rarely show a pubic gap, resulting in strong pelvic sexual dimorphism, which is evidence for sex-specific selection in female bats related to obstetrical demands.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
pubic aperture pelvic floor interpubic ligament flight behaviour adult body mass neonatal body mass
Schlagwörter
(Deutsch)
Schamlücke Beckenboden interpubisches Ligament Flugverhalten adultes Körpergewicht neonatales Körpergewicht
Autor*innen
Tim Langnitschke
Haupttitel (Englisch)
Bats as inverted humans
Hauptuntertitel (Englisch)
a comparative study of pelvic morphology in Chiroptera and its implications for the human obstetric conundrum
Paralleltitel (Deutsch)
Fledermäuse als umgekehrte Menschen
Paralleluntertitel (Deutsch)
eine vergleichende Studie der Beckenmorphologie bei Chiroptera und ihre Auswirkungen auf das menschliche Geburtshilfe-Rätsel
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
1 Online Ressource (verschiedene Seitenzählungen) : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Frank Zachos
Klassifikationen
30 Naturwissenschaften allgemein > 30.03 Methoden und Techniken in den Naturwissenschaften ,
42 Biologie > 42.60 Zoologie: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.62 Tiermorphologie, Tieranatomie ,
42 Biologie > 42.69 Spezielle Zoologie: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.84 Mammalia
AC Nummer
AC16505841
Utheses ID
61159
Studienkennzahl
UA | 066 | 831 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1