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Geburtshilfliche Interventionen, Qualität der Interaktion mit den Geburtshelfer*innen und verschiedene Dimensionen des Geburtserlebens
Alina Elisabeth Dorsch
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
DOI
10.25365/thesis.70857
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11269.57668.407425-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: Die Geburt eines Kindes stellt ein besonderes Ereignis für Frauen und Paare dar, das körperliche, soziale, emotionale und psychische Veränderungen mit sich bringt. Das subjektive Geburtserleben von Frauen spielt eine zentrale Rolle für die erfolgreiche Anpassung an die neue Situation und Rolle als Eltern, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der jungen Mutter sowie den Bindungsaufbau zum Säugling und die Entscheidung für/gegen weitere Kinder. Derzeit bringen im deutschsprachigen Raum nahezu 100% aller Frauen ihre Kinder in einem Krankenhaus zur Welt, wo Geburten häufig von einer starken Pathologisierung und Medikalisierung gekennzeichnet sind, was hohe Interventionsraten mit sich bringt. Dies kann sich negativ auf das Geburtserleben von Frauen auswirken. Gleichzeitig trägt auch die Qualität der Interaktionserfahrung (QPI), die eine Frau mit ihren Geburtshelfer*innen macht, wesentlich zu ihrem Erleben bei. Methodik: Um die Auswirkungen der Anzahl an geburtshilflichen Interventionen und der QPI (erfasst mittels Quality of Provider Interactions Inventory, QPI-I) sowie eine mögliche Interaktion der beiden Größen auf verschiedene Dimensionen des Geburtserlebens zu beleuchten, wurden N = 120 erstgebärende Frauen über einen Online-Fragebogen befragt. Dieser erfasste das umfassende Geburtserleben mittels der Salmon´s Item List (SIL-Ger). Weiters wurden folgende spezifische Facetten abgefragt: das eigene Bewältigungsvermögen und Sicherheitsgefühl der Frau (mittels Childbirth Experience Questionnaire, CEQ) und ihr externes und internes Kontrollerleben (mittels Support and Control in Birth Scale, SCIB). Zudem wurden 24 Items zu geburtshilflichen Interventionen und einigen Kontrollvariablen vorgegeben. Ergebnisse: Frauen, die bei der Geburt viele geburtshilfliche Interventionen erfahren hatten, gaben auf allen Skalen ein negativeres Erleben an als Frauen mit weniger Interventionen. Für die Skalen des CEQ und der SCIB zeigte sich zudem eine Interaktion zwischen der Anzahl an Interventionen und der QPI-I. Eine hohe Anzahl an Interventionen wirkte sich vor allem bei hohen Werten im QPI-I negativ auf die genannten Facetten des Geburtserlebens aus. Für den Summenscore der SIL-Ger ergab sich keine signifikante Interaktion der Prädiktoren. Schlussfolgerungen: Die Qualität der Interaktionserfahrung scheint wesentlich zu einem positiven Geburtserleben beizutragen und bedeutsamer zu sein als die Anzahl an geburtshilflichen Interventionen. Bei Berücksichtigung beider Größen war eine hohe Rate an geburtshilflichen Eingriffen nicht zwangsläufig mit einem negativeren Erleben assoziiert, eine negative Interaktionserfahrung dagegen schon. Frauen, die ihre Interaktionserfahrung bereits als durchschnittlich gut oder positiv einschätzen, würden jedoch auch von einer Reduktion unnötiger Interventionen profitieren, was ihr Sicherheitsgefühl, ihr Bewältigungsvermögen sowie ihr Kontrollerleben zusätzlich verbessern ließe.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Geburtserleben Interaktionserfahrung geburtshilfliche Interventionen Kontrollerleben Bewältigungsvermögen Sicherheitsgefühl
Autor*innen
Alina Elisabeth Dorsch
Haupttitel (Deutsch)
Geburtshilfliche Interventionen, Qualität der Interaktion mit den Geburtshelfer*innen und verschiedene Dimensionen des Geburtserlebens
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
146 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC16519308
Utheses ID
61326
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |