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Das Zusammenspiel von dispositioneller Achtsamkeit, Unsicherheitsintoleranz und Stress beim Vorhandensein von Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung
Lennart Schüller
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Psychologie
Betreuer*in
Reinhold Jagsch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70861
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11269.98349.367961-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Hintergrund. Depressionen und Angststörungen stellen aufgrund ihrer Häufigkeit mittlerweile eine weltweite Herausforderung für Gesundheitssysteme dar. Häufig begleitet sind sie von Somatisierungserscheinungen, die den Ausdruck psychischer Belastungen im Körperlichen meinen und betreffen mehr Frauen als Männer und eher jüngere Personen. In diesem Zusammenhang ist dispositionelle Achtsamkeit (DA) als schützender Faktor, hingegen Unsicherheitsintoleranz (UI) als Risikofaktor für das Auftreten dieser Symptomatiken anerkannt. Zusammen wurden beide Faktoren jedoch noch sehr unzureichend erforscht. Methodik. Um Zusammenhänge zur Soziodemografie sowie zur subjektiven Belastung zu untersuchen und einen Vergleich der Relevanz von DA und UI beim Vorhandensein der Symptomatiken zu ermöglichen, wurde eine Querschnittsbefragung durchgeführt. Der Stichprobe (N=198) wurde ein online-Fragebogen zu soziodemografischen Daten sowie der Freiburger Fragebogen zur Achtsamkeit (FFA), die Unsicherheitsintoleranzskala-18 (UI-18), das Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20) und das Brief Symptom-Inventory-18 (BSI-18) vorgelegt. Mittels Zweistichproben-t-Tests, Varianzanalysen, Mediationsanalysen und altersspezifischen Receiver Operating Charakteristic (ROC)-Kurven wurden mögliche Wechselwirkungen, die mediierenden Effekte und die diagnostischen Qualitäten von UI und DA erfasst. Ergebnisse. Geringeres Alter sagt Depressivität und Ängstlichkeit, aber nicht Somatisierung voraus. Geschlecht hat nach T-Wert-Transformation hingegen keinen Erklärungswert. Das Ausmaß des Stresserlebens sagt die Höhe der drei Symptomatiken voraus. Die Stärke der Voraussage ist dabei bei höherem Stress stärker. Hohe UI bzw. niedrige DA gehen mit erhöhter Depressivität und Ängstlichkeit einher. UI erklärt deutlich mehr Varianzanteile als DA. Wechselwirkungen sind keine vorhanden. Stresserleben mediiert die Beziehung zwischen DA bzw. UI und den drei Symptomatiken vollständig. UI und DA sind keine Mediatoren zwischen Stresserleben und den Symptomatiken. Die ROC-Analysen zeigen geringe Trennschärfen für den FFA und die Skalen des UI-18 bei jüngeren Personen. Drei Skalen der UI-18 erreichen eine moderate diagnostische Güte bei älteren Personen. Schlussfolgerungen. Subjektives Stresserleben spielt eine entscheidende Rolle bei den drei Symptomatiken und auch UI und DA sich als relevante Größen. UI kommt insgesamt mehr Relevanz zu bei Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung als DA. Das Ausmaß der Somatisierung wird von beiden Konstrukten nicht ungenügend vorhergesagt und nicht differenziert.
Abstract
(Englisch)
Background. Due to their prevalence, depression and anxiety disorders represent worldwide challenges for public health systems. They often go along with somatization, that means the bodily actualization of psychic phenomena and are more frequent in women and younger people. In this regard dispositional mindfulness is understood as a protective factor, whereas intolerance of uncertainty (IU) signifies a risk factor. As yet, research combining both factors is very scarce in the background of these three problem fields. Methodology. To investigate the relationship with age, sex and subjective stress and to facilitate a comparison of dispositional mindfulness and IU in the presence of these symptoms a cross-sectional study was conducted. The sample (N=198) was to answer a sociodemografic and mindfulness-related survey, the Freiburger Mindfulness Inventory (FMI), the Intolerance of Uncertainty-Scale (IUS-18), the Perceived Stress Questionnaire (PSQ-20) and the Brief Symptom-Inventory-18 (BSI-18). A possible interaction of dispositional mindfulness and IU, their meditating effects and diagnostic qualities were investigated by implementing two-sample t-tests, analyses of variance, mediation-analyses and age-specific Receiver Operating Charakteristic (ROC)-curves. Results. Low age predicts depressivity and anxiety, but not somatization. Gender has no explanatory significance after T-transformation. The extent of perceived stress furthermore predicts the magnitude of the three pathologies. This prediction is stronger with higher perceived stress. High IU and low dispositional mindfulness go along with higher depressivity and anxiety. Here, IU explains a bigger amount of variance. No interactions of the two constructs were found. Mediation analyses show a) that stress mediates the relationship of dispositional mindfulness and the three symptomatologies in the younger subgroup, b) that stress mediates the relationship of UI and the three symptomatologies across age and c) that IU and dispositional mindfulness have no mediating role between stress and the symptomatologies. ROC-analyses reveal a low discriminatory power for all scales in the younger subgroup. In the older subgroup IU shows moderate discriminatory significance on three scales whereas dispositional mindfulness does not. Conclusions. Subjective stress plays a decisive role in symptoms of depression, anxiety and somatization. UI and dispositional mindfulness are also valuable measures in this regard, however, IU shows more relevance in the context of depressivity and anxiety due to its greater explanatory and differentiating power than dispositional mindfulness. Yet, the extent of somatization is not well predicted nor differentiated by IU and dispositional mindfulness.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Mindfulness intolerance of uncertainty stress depressivity anxiety somatization FFA UI-18 BSI-18 PSQ-20
Schlagwörter
(Deutsch)
Achtsamkeit Unsicherheitsintoleranz Stress Depressivität Ängstlichkeit Sonatisierung FFA UI-18 BSI-18 PSQ-20
Autor*innen
Lennart Schüller
Haupttitel (Deutsch)
Das Zusammenspiel von dispositioneller Achtsamkeit, Unsicherheitsintoleranz und Stress beim Vorhandensein von Depressivität, Ängstlichkeit und Somatisierung
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
89 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Reinhold Jagsch
Klassifikation
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC16519437
Utheses ID
61330
Studienkennzahl
UA | 066 | 840 | |
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