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Effects of land use management on habitat development and plant diversity of wet grasslands in the biosphere reserve Wienerwald
Elias Nikolas Kapitany
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Naturschutz und Biodiversitätsmanagement
Betreuer*in
Thomas Wrbka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70879
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11272.57222.542095-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Landwirtschaftliche Intensivierung und Nutzungsaufgabe stellen eine beträchtliche Bedrohung für Wiesen und Grünland in Mitteleuropa dar. Feuchtwiesen sind weiters durch die abnehmende Wasserverfügbarkeit in Böden, bedingt durch den Klimawandel, gefährdet. Diese Entwicklungen gehen Hand in Hand mit weltweiten Biodiversitätsverlusten, da Wiesen zu den artenreichsten Ökosystemen weltweit zählen. Mit dem Ziel Naturschutz und nachhaltige ökonomische Entwicklung zu vereinen, scheint das UNESCO Biosphärenpark-Konzept eine passende Lösung darzustellen, um Grünland-Diversität zu erhalten. Weiters soll der Ausbau von nachhaltiger Landwirtschaft mittels der Implementierung von Agrarumweltmaßnahmen vorangetrieben werden. Für unsere Studie haben wir die Entwicklung von Feuchtwiesen im Biosphärenpark Wienerwald analysiert. Der Fokus lag hierbei auf den FFH-Lebensraumtypen 6510 (Flachland-Mähwiesen), 6410 (Pfeifengras-Streuwiesen) und 7230 (Basenreiche Kleinseggenrieder). Um Veränderungen festzustellen, wurden 92 Standorte, 10 Jahre nach einer ersten Studie, erneut untersucht. Um Änderungen in der Habitat-Entwicklung festzustellen wurde der erhobene Erhaltungszustand mit den früheren Daten verglichen. Weiters wurden Diversitätsmaße im Zuge von Braun-Blanquet-Aufnahmen erhoben. Um Effekte der Agrarumweltmaßnahmen zu ermitteln wurde die Habitat-Entwicklung und Biodiversitätsmaße zwischen Flächen mit unterschiedlichem Management, in Bezug auf Mahd-Regime und anderer spezieller Maßnahmen (z.B. Düngermenge), verglichen. Im Durchschnitt verschlechterte sich der Erhaltungszustand der betrachteten Wiesentypen innerhalb des letzten Jahrzehnts um einen Grad. Die erfolgten Agrarumweltmaßnahmen konnten diese Entwicklung zwar verlangsamen, aber nicht aufhalten. Weiters hatten die Maßnahmen keinen erkennbaren Effekt auf die erhobene Phyto-Diversität oder die Anzahl an gefährdeten Arten pro Fläche. Basenreiche Kleinseggenrieder zeigten die schlechteste Entwicklung mit einer durchschnittlichen Erhaltungszustand-Verschlechterung um -1.7 Ränge und einem kompletten FFH-Typen-Verlust auf über 20% der Flächen. Die angewandten Agrarumweltmaßnahmen hatten keinen erkennbaren Effekt auf die Entwicklung dieses Lebensraumtyps. Der Erhaltungszustand der Pfeifengras-Streuwiesen verschlechterte sich im Durchschnitt um -1.1 Ränge. Es konnte ein starker Einfluss der Mahd-Häufigkeit auf die Entwicklung des Lebensraumtyps festgestellt werden. Einmähdige Wiesen verschlechterten sich im Schnitt um -0.3 Ränge, während zweimähdige Wiesen sich im Schnitt um -1.5 Ränge verschlechterten. Flachland-Mähwiesen zeigten die am wenigsten negative Entwicklung mit einer durchschnittlichen Erhaltungszustand-Verschlechterung um -0.7 Ränge. Wir konnten Unterschiede in der Entwicklung der Lebensraumtypen in Verbindung zu den unterschiedlichen Nährstoff- und Wasseransprüchen der Pflanzengesellschaften stellen. Basenreiche Kleinseggenrieder sind auf einen hohen Wassergehalt im Boden angewiesen. Hier konnten niedrigere Feuchtewerte auf jenen Flächen festgestellt werden, die nicht mehr dem ursprünglichen Habitat-Typ entsprachen. Weiters konnten höhere Nährstoffwerte auf Pfeifengras-Streuwiesen mit einem schlechten Erhaltungszustand festgestellt werden. Diese Ergebnisse lassen darauf schließen, dass erhöhte Nährstoff-Werte und verringerte Wasserverfügbarkeit zur Verschlechterung der untersuchten Habitat-Typen beitragen. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Agrarumweltmaßnahmen im aktuellen Ausmaß nicht ausreichen, um die Zustands-Verschlechterung von Feuchtwiesen aufzuhalten. Vor allem Basenreiche Kleinseggenrieder stehen unter akutem Aussterbe-Risiko im Biosphärenpark Wienerwald. Weiters scheinen Agrarumweltmaßnahmen keinen Einfluss auf die Erhaltung dieses Habitat-Typen zu haben, was in Zusammenhang mit der Kleinflächigkeit von Kleinseggenriedern gebracht werden kann. Um die negative Entwicklung zu stoppen, braucht es zusätzliche Maßnahmen. Ein Ergebnis-orientierter Ansatz könnte Landwirte dazu motivieren das Flächen-Management an die konkreten Habitat-Typen anzupassen. Weiters schlagen wir Info-Kampagnen im Biosphärenpark-Gebiet vor, um das Bewusstsein der Landwirte über die momentan vorhandenen Probleme in der Erhaltung von Feuchtwiesen zu erhöhen.
Abstract
(Englisch)
Grasslands in central Europe are facing severe threats due to agriculture intensification and abandonment. Wet grasslands are additionally threatened by decreasing soil water contents related to climate change. This development goes in hand with global biodiversity loss, as grasslands belong to the most species rich habitats worldwide when being looked at on small spatial scales. The UNESCO biosphere reserve concept seems to provide fitting solutions to secure the diversity of grasslands, aiming on connecting nature conservation and sustainable economic development. A further strategy is the implementation of agri-environmental schemes to promote sustainable land use. In our study we analysed development of wet grasslands in the biosphere reserve Vienna Woods. We revisited 92 sites belonging to the EU habitat types 6510 (Lowland hay meadows), 6410 (Molinia meadows) and 7230 (Alkaline fens) ten years after a first survey. To detect changes in habitat development we assessed the conservation status on site level according to Austrian schemes and compared the results with the prior study. We further conducted vegetation surveys to get more detailed information on diversity measures and species composition. To test for effects of AES measures on the given variables we compared habitat development and plant diversity between sites with different management regarding mowing regime and specific measures (e.g., amount of nutrient input). On average, conservation status of the monitored grasslands declined by one rank within the last 10 years in the biosphere reserve. AES management weakened this deterioration although trends were still negative on managed sites. Further no influence of AES management on plant diversity or number of threatened species per plot could be found. Conservation status development was worst on Alkaline fens with an average decrease of – 1.7 ranks and a recorded loss of any assignable FFH habitat on more than 20% of the surveyed sites. AES management showed no detectable effect on development of Alkaline fens. Conservation status of Molinia meadows decreased on average by - 1.1 ranks. Mowing regime showed positive influence on development of Molinia meadows (-0.3 ranks on one-cut meadows compared to -1.5 ranks on two-cut meadows) but did not affect development of the other habitat types. Lowland hay meadows showed the least negative development with an average decrease of -0.7 ranks. Differences in habitat type development could be associated to nutrient and water demand of the different plant communities. Alkaline fens showed decreased moisture values on sites with a change in habitat type, indicating negative effects of decreasing soil water contents. Molinia meadows showed higher nutrient levels on sites with a bad conservation status, indicating negative effects of increased nutrient contents. We conclude that AES measures in the current uptake are not sufficient to halt habitat deterioration of wet grasslands. Especially Alkaline fens are under acute threat of extinction in the biosphere reserve and seem not to be addressed by AES management due to their small spatial expansion. To stop negative development additional measures are needed. A result-oriented approach might help in motivating farmers to set adequate actions. We further propose informational campaigns in the biosphere reserve to raise awareness of landowners for the current problems concerning wet grassland development.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Agri-environmental schemes Wet grasslands Biosphere reserve Vienna Woods FFH habitat types habitat development
Schlagwörter
(Deutsch)
Agrar-Umweltprogramm ÖPUL Feuchtwiesen Biosphärenpark Wienerwald FFH-Lebensraumtypen Habitatentwicklung
Autor*innen
Elias Nikolas Kapitany
Haupttitel (Englisch)
Effects of land use management on habitat development and plant diversity of wet grasslands in the biosphere reserve Wienerwald
Paralleltitel (Deutsch)
Auswirkungen von landwirtschaftlichem Management auf die Habitat-Entwicklung und Phyto-Diversität von Feuchtwiesen im Biosphärenpark Wienerwald
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
VIII, 45 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Thomas Wrbka
Klassifikationen
42 Biologie > 42.44 Pflanzengeographie, Pflanzenökologie, Pflanzensoziologie ,
42 Biologie > 42.90 Ökologie: Allgemeines ,
42 Biologie > 42.91 Terrestrische Ökologie
AC Nummer
AC16520675
Utheses ID
61363
Studienkennzahl
UA | 066 | 879 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1