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Darstellung von Figuren mit psychischen Auffälligkeiten in Kinderfilmen
Susanne Hintringer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Publizistik- u. Kommunikationswissenschaft
Betreuer*in
Tobias Dienlin
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.70880
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-11273.02967.136017-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Masterarbeit war es, zu ermitteln, welche psychischen Auffälligkeiten in den erfolgreichsten Kinderfilmen der letzten Jahre vorkommen, wie betroffene Figuren dargestellt werden und ob diesbezüglich Geschlechterunterschiede auftreten. Theorie: Kinder werden in mediatisierten Lebenswelten sozialisiert. Sie suchen in Medien nach Orientierungshilfen zur Bewältigung ihrer Entwicklungsaufgaben. Dem Kultivierungsansatz zufolge werden langfristig durch die kumulative Fernsehnutzung Einstellungen, Verhaltensweisen und Wahrnehmungen kultiviert. Der sozialkognitiven Lerntheorie zufolge lernen Menschen Verhaltensweisen, Einstellungen, emotionale Reaktionstendenzen durch die Beobachtung medial vermittelter Modelle. Methode: 15 Kinderfilme wurden inhaltsanalytisch untersucht. Es wurden zwei Codier-Vorgänge durchgeführt. Der psychopathologische Status aller auffälligen Filmfiguren wurde anhand der evidenten Symptome mit Hilfe einer psychiatrischen Systematik erhoben. Zu jeder als psychisch auffällig identifizierten Figur wurden anschließend Hinweise auf die Art ihrer Darstellung erhoben. Ergebnisse: In allen Filmen kamen Figuren mit psychischen Auffälligkeiten vor. Insgesamt kamen 143 psychisch auffällige Figuren vor, 35 davon weiblich und 108 männlich. Die Auffälligkeiten, die am häufigsten auftraten, waren psychomotorische Auffälligkeiten und läppische Affekte. Auf psychisch auffällige Figuren wurde am häufigsten mit Irritation reagiert. Es lagen große Unterschiede sowohl zwischen den einzelnen Filmen als auch zwischen den Geschlechtern vor. Schlussfolgerungen: Psychische Störungen werden in Kinderfilmen teilweise falsch repräsentiert. Der Forschungsstand verweist auf potenziell problematische Auswirkungen negativer medialer Darstellungen von psychischen Störungen. Eine Sensibilisierung der Produzent*innen von Kinderfilmen in Bezug auf diese Thematik wäre daher anzudenken. Kinderschutzgesetze könnten künftig mediale Darstellungen von subtilen Gewaltformen stärker berücksichtigen.
Abstract
(Englisch)
Objective: The aim of this Master's thesis was to determine which mental disorders occur in the most successful movies for children of recent years, how affected characters are portrayed and whether there are any gender differences in this respect. Theory: Children are socialized in mediatized environments. They consult the media for guidance in accomplishing their developmental tasks. According to the cultivation approach, attitudes, behaviors and perceptions are cultivated through cumulative television use. According to the social cognitive learning theory, people learn behaviors, attitudes and emotional reaction tendencies by observing models mediated by the media. Method: A sample of 15 children's movies was studied using content analysis. Two coding phases were conducted. The psychopathological status of all characters with abnormalities was determined based on the evident symptoms using a psychiatric classification system. For each character identified as psychologically abnormal, hints about the specific nature of their portrayal were then assessed. Results: Characters with mental abnormalities appeared in all the films analyzed. A total of 143 mentally abnormal characters appeared, 35 of them female and 108 male. The most common abnormalities were psychomotor abnormalities and lappish affects. Mental abnormalities were most frequently reacted to with irritation. Substantial differences existed both between films and genders. Conclusions: Mental disorders are partly misrepresented in children's movies. Research findings point to potentially problematic effects of negative media portrayals. Sensitizing producers of children's movies to this issue might be worth considering. Child protection laws could take greater account of media portrayals of more subtle forms of violence.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Mental Disorders Children's Movies Movie Characters Gender Differences Mediatization Media Socialization Cultivation Social Cognitive Learning Theory Content Analysis
Schlagwörter
(Deutsch)
Psychische Störungen Kinderfilme Figuren Geschlechterunterschiede Mediatisierung Mediensozialisation Kultivierung Sozialkognitive Lerntheorie Inhaltsanalyse
Autor*innen
Susanne Hintringer
Haupttitel (Deutsch)
Darstellung von Figuren mit psychischen Auffälligkeiten in Kinderfilmen
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
150 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Tobias Dienlin
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.00 Kommunikationswissenschaft: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.30 Massenkommunikation, Massenmedien: Allgemeines ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.32 Öffentliche Meinung ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video ,
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines ,
24 Theater > 24.34 Filmgattungen, Filmsparten ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
24 Theater > 24.38 Fernsehen, Hörfunk ,
77 Psychologie > 77.31 Kognition ,
77 Psychologie > 77.34 Lernpsychologie ,
77 Psychologie > 77.55 Kinderpsychologie ,
77 Psychologie > 77.56 Jugendpsychologie ,
77 Psychologie > 77.6 77.6 ,
77 Psychologie > 77.61 Einstellung, Vorurteil, Beeinflussung ,
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen
AC Nummer
AC16520710
Utheses ID
61366
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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