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Rassismus und Translation
über die Verantwortung von TranslatorInnen im Umgang mit Rassismus
Martina Weihs
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Betreuer*in
Michèle Kaiser-Cooke
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6816
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29267.22628.320059-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Arbeit wird die Verantwortung von TranslatorInnen im Umgang mit Rassismus untersucht. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob TranslatorInnen rassistische Diskurse beeinflussen können, um Diskriminierung aufgrund rassistischer Vorurteile entgegen zu wirken. Um diese Frage beantworten zu können, wird in den ersten beiden Kapiteln der Arbeit geklärt, was unter Translation sowie unter Rassismus zu verstehen ist. Nach einer Erläuterung translationswissenschaftlicher Grundlagen, im Zuge derer u.a. die Theorie vom translatorischen Handeln und der Kulturbegriff genauer untersucht werden, wird der erweiterte Translationsbegriff vorgestellt, welcher dieser Arbeit zugrunde liegt. Translation ist demnach nicht als rein sprachlicher Transfer zu sehen, sondern als transkulturelle Kommunikation, die der Verständigung über kulturelle und diskursive Grenzen hinweg dient. Der erweiterte Translationsbegriff umfasst somit nicht nur interlinguale, sondern auch intralinguale Translationsleistungen. Anschließend wird der Frage nach der Macht von TranslatorInnen nachgegangen, wobei auch der Diskursbegriff genauer beleuchtet wird. Darüber hinaus wird erläutert, warum jede Entscheidung im Translationsprozess auch eine politische Entscheidung ist und inwiefern sich TranslatorInnen politisch engagieren können. Im Zuge der Untersuchung des Rassismusbegriffs wird eingangs der Unterschied zwischen Rassismus im weiteren Sinne und Rassismus im engeren Sinne dargestellt, bevor einige Formen von Rassismus vorgestellt werden, um die bestehende Begriffsverwirrung rund um den Begriff Rassismus zu verdeutlichen. Im Anschluss wird die Entstehung und historische Entwicklung des Rassenbegriffs untersucht, wobei insbesondere auf die Rolle der Sprachwissenschaft bei der Entstehung des Arier-Mythos eingegangen wird. Auch die Widerlegung des Rassenbegriffs aus anthropologischer sowie translationswissenschaftlicher Perspektive wird näher beleuchtet, bevor im letzten Kapitel auf die diskursive Konstruktion von Rassismus näher eingegangen wird. Die kritische Diskursanalyse wird als hilfreiches Mittel für TranslatorInnen im Umgang mit Rassismus vorgestellt; diese bietet ihnen die Möglichkeit, rassistische Diskurse zu erkennen und dem jeweiligen Translationsskopos entsprechend eine geeignete Translationsstrategie zu wählen, welche es ihnen ermöglicht, den rassistischen Diskurs des Ausgangstextes dahingehend zu beeinflussen, dass antirassistische Ziele verfolgt werden können. Die Verantwortung für die Wahl des Diskurses im Zieltext liegt dabei auf jeden Fall bei dem/der TranslatorIn.
Abstract
(Englisch)
This paper discusses the responsibility of translators in dealing with racism. The main question is whether translators are able to influence racist discourses in order to work against discrimination on the grounds of racist prejudices. The first two chapters deal with the question of how to define the terms “translation” and “racism”. After discussing the basics of translation studies, including Holz-Mänttäris theory of translation and the concept of culture, I will present the broad concept of translation underlying this work. According to this concept, translation is not a linguistic transfer but a form of transcultural communication which enables communication across cultural and discursive barriers. Thus, translation in a broad sense includes not only interlingual translation but also intralingual translation. Subsequently, the power of translation and the concept of discourse will be discussed in detail. I will also explain why every decision in the course of the translation process is to be regarded a political decision; another point of interest in this context is the political engagement of translators. The critical examination of the concept of race includes a detailed explanation of the difference between a broad and a narrow interpretation of racism. In order to illustrate the current confusion about the meaning of the term “racism” I will present several forms of racism. The creation and historical development of the concept of race will also be discussed in detail; an essential part of this discussion is the crucial role of linguistics in the development of the Aryan myth. At the end of this chapter, I will explain the critique of the concept of race on scientific grounds from the standpoint of anthropology and translation studies. The third and last chapter deals with the discursive construction of racism and with critical discourse analysis, a potential means for translators in dealing with racism. It allows translators to detect racist discourses and to choose an adequate translation strategy according to the particular purpose of translation. This enables them to influence the racist discourse of the source text so as to pursue antiracist goals. Translators as experts of transcultural communication should be aware of the fact that they are always responsible for the choice of discourse in the target text.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
racism translation
Schlagwörter
(Deutsch)
Rassismus Translation
Autor*innen
Martina Weihs
Haupttitel (Deutsch)
Rassismus und Translation
Hauptuntertitel (Deutsch)
über die Verantwortung von TranslatorInnen im Umgang mit Rassismus
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
110 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michèle Kaiser-Cooke
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC07886699
Utheses ID
6153
Studienkennzahl
UA | 324 | 342 | 348 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1