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The conceptual analysis and ethical consideration of the benefit concepts in the harm-benefit analysis
Jürgen Thanner
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Philosophie
Betreuer*in
Herwig Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71007
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-13136.14227.482665-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In der Vergangenheit ist eine Vielzahl an Versuchstieren geopfert worden, damit das menschliche Wissen vermehrt wird sowie die menschliche Praxis einfacher und effizienter gestaltet werden kann. Allerdings ist in der Bevölkerung eine zunehmende Sensibilisierung gegenüber Tieren in wissenschaftlichen Experimenten bemerkbar. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen besagen, dass Forscher*innen eine Schaden-Nutzen Abwägung durchführen müssen, um Versuche mit Tieren durchführen zu dürfen. 2010 implementierte die Europäische Union die EU-Richtlinie 2010/63/EU, damit in den ethischen Kommissionen eine Schaden-Nutzen Analyse (SNA), für die Projektevaluierung von Tierversuchen, durchgeführt werden muss. Seit dem Inkrafttreten der EU-Richtlinie 2010/63/EU müssen die zuständigen Behörden in den jeweiligen europäischen Mitgliedsstaaten eine Projektbeurteilung durchführen, die als einen wesentlichen Bestandteil die SNA umfasst, bevor Tierversuche initiiert werden dürfen. Auf der einen Seite der SNA müssen die Schäden für die Tiere in Form von Leiden, Schmerzen und Ängsten evaluiert und einbezogen werden. Auf der anderen Seite der SNA befinden sich die potenziellen Nutzen für Menschen, Tiere oder die Umwelt. Hierbei erhebt sich die Frage, ob das Wissen oder der praktische Nutzen als Rechtfertigung für die Schäden an Tieren in wissenschaftlichen Experimenten herangezogen werden soll. Die Ambivalenz zwischen dem Wissenszugewinn und dem praktischen Nutzen, kann am Beispiel der Masernimpfung nachvollziehbar illustriert werden. Heutzutage werden in den Medien oft neue Masernfälle und Masernausbrüche aus verschiedenen Ländern berichtet, weshalb dieses Thema noch immer eine hohe Aktualität innerhalb der Gesellschaft besitzt. Die Debatte der Masernimpfung unterstreicht die Tatsache, dass der praktische Nutzen des Impfens von bestimmten Menschengruppen nicht anerkannt werden muss und somit über der wissenschaftlichen Erkenntnis eingereiht wird. Doch sind potenzielle praktische Nutzen ohne gesichertes Wissen realisierbar? Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage nach einem genaueren Verständnis des Nutzens in der SNA für die Projektevaluierung von Tierversuchen. Des Weiteren stellt sich die Frage nach einer ethischen Gewichtung der jeweiligen Nutzen für die finale Entscheidung der Projektevaluierung von Tierversuchen. Aus diesem Grund besteht das primäre Anliegen der Masterarbeit darin, dass die Konzeptualisierung des Nutzens in der Tierforschung genauer unter die Lupe genommen wird. Hierbei wird eine retrospektive Analyse der Publikationen in der medizinischen Datenbank „PubMed“ durchgeführt, um das aktuelle Verständnis des Nutzens, innerhalb der Schaden-Nutzen Abwägung, in der Tierversuchsdebatte zu erhalten. Das sekundäre Anliegen der Masterarbeit besteht darin, dass die Konzeptualisierung des Nutzens durch den Tierrechtsansatz von Tom Regan und dem Präferenzutilitarismus von Peter Singer durchleuchtet wird. Infolgedessen werden der Tierrechtsansatz und der Präferenzutilitarismus als ethische Rechtfertigungen für die jeweiligen Nutzenkonzepte in der SNA herangezogen, um Argumente zu entwickeln, ob ein Tierprojekt oder -experiment ethisch gerechtfertigt ist. Die Intention besteht darin, zu klären, inwiefern der Tierrechtsansatz und der Präferenzutilitarismus Argumente für oder gegen die Entscheidung von Projekten mit Tierversuchen liefern können, wenn auf praktischen Nutzen und Nutzen im Sinne eines Zugewinns von Wissen abgehoben wird. Die Argumente können die endgültige Entscheidung der zuständigen Behörden bestätigen, ob ein Tierversuch durchgeführt werden soll. Aus diesem Grund führt der Inhalt der Masterarbeit zu folgender Forschungsfrage: Kann es gerechtfertigt sein, in der Schaden-Nutzen-Analyse, im Rahmen der Tierrechtssicht bzw. des Präferenzutilitarismus, den praktischen Nutzen über Wissenszugewinne zu stellen?
Abstract
(Englisch)
In the past, a large number of experimental animals have been sacrificed to increase human knowledge in medical research and to make human practice simpler and more efficient. However, there is a growing awareness of animals needs among the population, which is why researchers need a reasonable justification for their animal experiments. In 2010, the European Union implemented the EU Directive 2010/63/EU to require a harm-benefit analysis (HBA) to be carried out in the ethical commissions for the project evaluation of animal experiments. Since this EU Directive 2010/63/EU, the competent authorities in the respective European Member States must conduct the HBA before the animal experiment can be performed. On the one hand, the competent authorities must evaluate and assess the expected harms, in terms of suffering, pain, and distress, on animals within the research project. On the other hand, the HBA, an assessment of the potential benefits for humans, animals, or the environment must be performed and weighed against the expected harms on animals. The question arises as to whether knowledge or practical benefits can be used as a justification for animal suffering in scientific experiments. The ambivalence of the knowledge benefits and the practical benefits can be illustrated with the measles vaccination example. Nowadays, the media often reports new cases of measles and measles outbreaks from different countries, which is why this topic still has a high level of topicality within society. The debate on measles vaccination highlights the fact that practical benefits of vaccination do not need to be accepted by certain groups of people and are thus ranked above scientific knowledge. Are potential practical benefits feasible without reliable knowledge? This master's thesis deals with the question of a more accurate understanding of the benefit concepts in the HBA for the project evaluation of animal experiments. In addition to that, the second purpose of the master thesis elaborates the question of an ethical weighting of the respective benefits for the final decision of the project evaluation of animal experiments. For this reason, the primary concern of the master’s thesis is that the conceptualization of the benefits of animal research should be examined more precisely. A retrospective analysis of the publications in the medical database "PubMed" is performed to obtain the current understanding of the benefits, within the HBA, in the animal research debate. The secondary purpose of the master's thesis is that the conceptualization of the benefits is investigated by Tom Regan's animal rights view and Peter Singer's preference utilitarianism. Consequently, the animal rights view and preference utilitarianism are used as ethical justifications for the respective benefit concepts in the HBA to develop arguments whether an animal project or experiment is ethically justified. The created arguments can confirm the final decision of the competent authorities whether an animal experiment can be carried out. For this reason, the content of the master's thesis leads to the following research question: Can it be justified to prioritize practical benefits over knowledge gains in the harm-benefit analysis within the framework of the animal rights view or preference utilitarianism?

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Tierversuche Vorteilskonzept Tierrechtsansatz Präferenzutilitarismus
Schlagwörter
(Englisch)
Animal experiments benefit concept animal rights view preference utilitarianism
Autor*innen
Jürgen Thanner
Haupttitel (Englisch)
The conceptual analysis and ethical consideration of the benefit concepts in the harm-benefit analysis
Paralleltitel (Deutsch)
Die konzeptionelle Analyse und ethische Berücksichtigung der Vorteilskonzepte in der Schaden-Nutzen-Analyse
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
IV, 91 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Herwig Grimm
Klassifikation
08 Philosophie > 08.38 Ethik
AC Nummer
AC16529193
Utheses ID
61666
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |
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