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Hybride Identität im Sikhismus?
die Sikhs im kolonialen Indien
Margarita Schiemer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christian Mährdel
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.815
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29799.83715.693959-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Bildung von hybriden Aspekten im Bereich der kulturellen Identität der Glaubensgemeinschaft der Sikhs. Der zu untersuchende Bereich konzentriert sich auf das Gebiet des Punjab und die Zeit des britischen Kolonialismus. Mit der Theorie des „dritten Raumes“ von Homi Bhaba wird in den Bereichen Bildung, Religion und Militär der jeweilige kulturelle Einfluss der Kolonialmacht auf die Gemeinschaft der Sikhs anhand reiner Literaturanalyse untersucht. Diese Theorie besagt, dass beim Aufeinandertreffen zweier Kulturen eine Art abstrakter dritter Raum notwendig wird, in welchem die kulturellen Differenzen ausgehandelt werden und hybride kulturelle Identitäten entstehen können. In einem weiteren Schritt wird analysiert, inwieweit sich tatsächlich in den genannten Bereichen eine hybride kulturelle Identität bei den Sikhs bildete. Die Hypothese lautet, dass die Briten die Sikhs in einer solchen Weise beeinflusst haben, dass dies zur Bildung einer hybriden kulturellen Identität auf Seiten der Sikh-Gemeinschaft führte. Den Rahmen der Arbeit bilden die Definitionen der Begriffe „Hybrid und hybride Identität“, „Sikhismus“, „Sikh-Identität“ und „Kolonialismus-Imperialismus“ sowie eine Ausführung der Theorie des dritten Raumes. Als weitere Orientierungshilfen wird auf die Sikhs im Punjab und die Briten und Sikhs allgemein zur Kolonialzeit eingegangen. Nach diesem einführendem Teil konzentriert sich die Arbeit auf die Analyse in den drei genannten Bereichen, wobei der Schwerpunkt auf dem Bereich des Militärs liegt. Die abschließenden Kapitel fassen die Ergebnisse zusammen und geben einen kurzen Rück- und Ausblick in Bezug auf das Thema der Arbeit. Die Ergebnisse zeigen, dass im Bereich der Bildung von einer kulturellen Beeinflussung durch die Briten gesprochen werden kann. Im Bereich der Religion kann beobachtet werden, dass es eher zu einer immer stärker werdenden Abgrenzung kam, da die christlichen Missionare als große Bedrohung für die eigene Religion gesehen wurden. Das Gebiet des Militärs ist ein besonderes, da es nicht, wie Religion oder Bildung, meist als aufschlussreicher Aspekt einer Kultur betrachtet werden kann. Aus diesem Grund gestaltet sich auch das Ergebnis in diesem Zusammenhang etwas vielfältiger. Einerseits wurden die Sikhs im Militär in ihrer Eigenständigen Identität unterstützt und gefördert, andererseits heißt das auch, dass die Briten die Khalsa-Sikhs auf ein bestimmtes Ziel hin trimmen wollten. Das Ziel der Kolonialherren war ein Standardsoldat, der kämpfen konnte und wollte. Insofern kann von einer klaren Beeinflussung der Identität der Soldaten gesprochen werden. Der kulturelle Aspekt von britischer Seite her findet hier jedoch nur bedingt Eingang. Das heißt, dass lediglich vermutet werden kann, dass auch eine kulturelle Beeinflussung der Identität bei einem Leben im britischen Kolonialheer stattgefunden haben muss. Schließlich ist ein Soldat im Kolonialheer auch ständig kulturellen Eigenheiten der Briten ausgesetzt. Die Arbeit zeigt, auf welchen Gebieten und in welchen Dimensionen sich die Kolonialherren in das Alltagsleben und die Kultur der Sikhs eingemischt haben. Weiters konnte beobachtet werden wie wichtig im Vergleich dazu den Sikhs ihre Traditionen und Werte waren. Schließlich wurde auch deutlich, auf welche Weise die Bestrebungen der Sikhs nach einer eigenen Identität durch den kolonialen Einfluss zusätzlich bestärkt wurden.
Abstract
(Englisch)
The topic of this thesis is the development of hybrid aspects within cultural identity regarding the community of the Sikhs during British colonialism. The area which will be in the centre of analysis is the Punjab in northern India. The theory, on which the work is based, was developed by Homi Bhaba and can be called the “third room”. This theory states that between cultures that interact with each other, there has to be a kind of room, where the cultural differences can be negotiated. Through this negotiation a hybrid cultural identity can be established. There are three areas which are regarded in this respect: education, religion and military. Through literature research it is analysed to which extend the British culture is influencing the Sikhs. A further step finally elaborates how and if this leads to a hybrid cultural identity at the Sikh community. The hypothesis is that the Sikhs were developing a hybrid cultural identity because of the influence of the British. As framework for this thesis there are Definitions of the important terms like “hybridity and hybrid identity”, “Sikhism”, “Sikh-identity” and “colonialism-imperialism”. A further explanation about the British and Sikhs during colonialism is providing more information for orientation within the historical framework. After that the main part of the analysis is taking part, followed by the conclusion. The outcome makes clear that there is cultural influence on the British side within the aspect of education. Within the area of religion one can see that Sikhism was trying to draw clear boundaries between them and other religions. Christian missionaries were starting to become a big threat for them. The area of military is a special one because it can not be seen as an informative typical cultural aspect like education or religion. That is why the outcome in this point is manifold. On the one hand the Sikhs were supported in their identity, what on the other hand meant that they were used for a certain goal by the British. The colonial power wanted to have fighting soldiers to be able to defend themselves. This means that there was a concrete influence on the Sikh-soldiers. The problem is that it cannot really be called cultural influence which in consequence could lead to hybrid identities. It can only be assumed that life in the colonial army must have had an impact on the cultural identity of the Sikh-soldiers, because British culture was always around somehow. This work demonstrates in which areas and dimensions the British invaded the Sikh-culture during colonialism and how it affected their cultural identity. Furthermore it could be noticed how the Sikhs cared about their traditions and values and how the ambition for a separate Sikh-identity was even getting more important through colonial influence.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
hybrid identity Sikhs Sikhism colonialism
Schlagwörter
(Deutsch)
Hybrid Identität Sikhs Sikhismus Kolonialismus
Autor*innen
Margarita Schiemer
Haupttitel (Deutsch)
Hybride Identität im Sikhismus?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Sikhs im kolonialen Indien
Publikationsjahr
2008
Umfangsangabe
73 S. : Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christian Mährdel
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.07 Kulturgeschichte ,
15 Geschichte > 15.77 Indischer Subkontinent
AC Nummer
AC06840944
Utheses ID
618
Studienkennzahl
UA | 067 | 805 | |
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