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Simultaneous Interpreting with text
A study in the context of the United Nations
Liuyin Zhao
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Transkulturelle Kommunikation)
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71158
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20527.84986.235552-1
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mehrsprachige Konferenzen der Vereinten Nationen (VN) bieten ein einzigartiges Arbeitsumfeld für DolmetscherInnen. Bei den VN tätige KonferenzdolmetscherInnen bieten Simultandolmetschen an, um die Kommunikation zwischen den Delegierten zu erleichtern, die in einer der Amtssprachen sprechen. Da RednerInnen oft von einem schriftlichen Text ablesen, geben DolmetscherInnen die vorgelesene Rede typischerweise mit Hilfe des ihnen zur Verfügung gestellten Manuskripts wieder, auf das sie sich stützen, während sie dem/der RednerIn zuhören. Es wird davon ausgegangen, dass die Arbeit in diesem Modus, der als „Simultandolmetschen mit Text“ bekannt ist, sowohl Vorteile als auch Risiken für die kognitiven Verarbeitungsvorgänge der DolmetscherInnen mit sich bringt und daher die Qualität ihrer Zieltexte beeinträchtigen kann. Die vorliegende Arbeit untersucht Dolmetschleistungen, die in diesem Arbeitsmodus im institutionellen und situativen Umfeld von VN-Konferenzen erbracht werden. Es soll festgestellt werden, ob und wie die Leistung der SimultandolmetscherInnen variiert, wenn sie das Manuskript verwenden oder nicht. Es wird die Hypothese geprüft, dass Simultandolmetschen mit Text die inhaltlichen Aspekte der Darbietungsqualität verbessert, sich jedoch negativ auf die sprachliche Form und die Darbietungsweise der SimultandolmetscherInnen auswirkt. Im Rahmen der Studie wurde ein Korpus von authentischen VN-Reden (d. h. vier Dutzend vom Manuskript vorgetragene englische Reden und die entsprechenden Simultandolmetschungen ins Chinesische) in Bezug auf 17 zieltextbezogene Merkmale analysiert. Die korpusbasierte Analyse wird mit Erkenntnissen aus einer Feldbeobachtung von zwei VN-Konferenzen in Genf und Wien und einem webgestützten Umfrageexperiment unter einer Expertengruppe trianguliert, um die Perspektive des Zielpublikums der Dolmetschungen zu erfassen. Die Ergebnisse 1) bestätigen die weit verbreitete Verwendung des Manuskripts durch VN-DolmetscherInnen in der Kabine; 2) zeigen Unterschiede in den Zieltexten eines Dolmetschers, die aus der Arbeit mit bzw. ohne Manuskript resultieren; und 3) deuten auf eine Präferenz der ZuhörerInnen für Dolmetschungen, die ohne Verwendung des Manuskripts erbracht werden. Es wird der Schluss gezogen, dass die Arbeit mit dem Manuskript sowohl vorteilhaft als auch nachteilig für die Qualität von Simultandolmetschleistungen ist: Sie verbessert die Übereinstimmung zwischen Ausgangs- und Zieltext im Hinblick auf Detailinformationen sowie auch die zielsprachliche Syntax, hat jedoch einen negativen Einfluss auf die Redeflüssigkeit und die Korrektheit des lexikalischen Ausdrucks. Die Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen und Leistungskriterien von SimultandolmetscherInnen sowie auf die wahrgenommene Qualität ihrer Arbeit werden diskutiert.
Abstract
(Englisch)
Multilingual conferences of the United Nations (UN) offer a unique work environment for interpreters. Conference interpreters in this setting provide simultaneous interpreting to facilitate communication between delegates speaking in a UN language. As speakers often read from a written script, interpreters typically render the recited speech with the help of the script made available to them, referring to the written text while listening to the speaker. Working in this mode, known as ‘simultaneous interpreting with text’, is assumed to bring benefits as well as risks for interpreters’ cognitive processing operations and may therefore affect the quality of their output. This research investigates interpretations delivered in this working mode in the institutional and situational environment of UN conferences. It aims to establish whether, and if so how, simultaneous interpreters’ output varies when they use the script or not. It tests the hypothesis that simultaneous interpreting with text improves the content-related aspects of performance quality but negatively affects the form and delivery of simultaneous interpreters’ output. This research analysed a corpus of authentic UN discourse (i.e., four dozen English speeches delivered from a script and the corresponding simultaneous interpretations into Chinese) regarding 17 output-related features. The corpus-based analysis is triangulated with findings from a field observation of two UN meetings in Geneva and Vienna and a web-based survey experiment among a group of experts approximating the target audience of the interpretations. The findings 1) confirm the prevalence of UN interpreters’ use of the script in the booth; 2) show differences in an interpreter’s output resulting from working with and without the script; and 3) indicate listeners’ preferences for interpretations delivered without using the script. It is concluded that working with the script is both beneficial and detrimental to the quality of simultaneous interpreters’ output: it enhances source–target correspondence for details and target-language syntax but has a negative impact on fluency and correct lexical usage. The implications for simultaneous interpreters’ working conditions and performance criteria and for the perceived quality of their work are discussed.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Simultandolmetschen mit Text Vereinte Nationen (VN) Qualitätsbewertung Nutzerperspektive
Schlagwörter
(Englisch)
simultaneous interpreting with text the United Nations quality assessment user perspective
Autor*innen
Liuyin Zhao
Haupttitel (Englisch)
Simultaneous Interpreting with text
Hauptuntertitel (Englisch)
A study in the context of the United Nations
Paralleltitel (Englisch)
Simultaneous Interpreting with Text: A Study in the Context of the United Nations
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
xviii, 208 Seiten (Diagramme, Illustrationen9
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.45 Übersetzungswissenschaft
AC Nummer
AC16540405
Utheses ID
61884
Studienkennzahl
UA | 792 | 323 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1