Detailansicht
The musical origins of language
prosodic protolanguage and the link to modern communication
Christos Zervas
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium English Language and Linguistics
Betreuer*in
Nikolaus Ritt
DOI
10.25365/thesis.71005
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-25915.85729.502973-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Sprache und Musik bestimmen uns als Menschen und es ist erforderlich, dass wir Einblick gewinnen, in wie sie entstanden sind, um uns selbst verstehen zu können. Eine eingehende Überprüfung des Verhältnisses zwischen Sprache und Musik weist darauf hin, dass die zwei Bereiche mehr gemeinsam haben als ursprünglich gedacht. Die ansteigende Fähigkeit zu Stimmkontrolle und Erlernen der Stimme waren entscheidend für die Entwicklung von Sprache und Musikalität. Obwohl man traditionell davon ausging, dass Sprache ein monolithisches Gebilde ist, zeigen aktuelle Erkenntnisse, dass sie vielschichtig ist und sich über einen langen Zeitraum hinweg allmählich entwickelt hat. Der Einblick aus einer breiten Auswahl an Disziplinen zeigt die Bedeutung der Prosodie in der Kommunikation und ihre uralte Herkunft aus der Evolution der Sprache an. Die Fähigkeit, Tonhöhenkontur, Klangfarbe, Amplitude und Dauer von Vokalisierungen willensmäßig zu regeln, war ausschlaggebend für die ersten Schritte zur Entstehung von Sprache. Daher nahm eine prosodisch/musikalische Protosprache das Auftreten des Satzbaus an, der kürzlich in die menschlichen Kommunikationssysteme aufgenommen wurde. Ein Mehrkomponenten-Ansatz für die Sprachevolution hilft uns dabei, ihre komplexe Natur zu verstehen und den interdisziplinären Charakter des Problems anzuerkennen. Empirische und experimentelle Hinweise aus den Bereichen Linguistik, Musikwissenschaft, Psychologie, Primatologie, Paläontologie, Kognitionswissenschaft und Genetik deuten auf die Idee eines gemeinsamen Vorläufers von Sprache und Musik hin, der als Zwischensystem zwischen den Vokalisationen von nichtmenschlichen Primaten und der modernen analytischen Sprache diente. Der für die Entwicklung der Sprache nötige Zeitraum deutet an, dass ihr Entwicklungsverlauf von mehreren Selektionsdrücken beeinflusst wurde. Da der Mensch und die meisten anderen Primaten zutiefst soziale Lebewesen sind, muss die komplexe Sozialstruktur ein wichtiger Selektionsfaktor gewesen sein. Die Annahme der musikalischen Protosprache stellt traditionelle Denkweisen über die Natur der Sprache in Frage und bringt die Prosodie in den Vordergrund der Kommunikation von nicht nur affektiver, sondern auch sprachlicher Bedeutung.
Abstract
(Englisch)
Language and music define us as humans and gaining insights on how they emerged is essential to understanding ourselves. A close examination of the relationship between language and music shows that the two domains have more in common than typically thought. An increasing capacity for vocal control and vocal learning were decisive in the evolution of language and musicality. Although language has been traditionally assumed to be a monolithic entity, current evidence demonstrates that it is multi-faceted and evolved gradually over a long period. Findings from a broad range of disciplines point to the importance of prosody in communication and its ancient provenance in the evolution of language. The ability to volitionally regulate pitch contour, timbre, amplitude, and duration in vocalizations was crucial in the first steps towards the emergence of language. Thus, a prosodic/musical protolanguage anticipated the appearance of syntax, which was a more recent addition in human communicative systems. A multicomponent approach to language evolution helps us understand its complex nature and acknowledge the interdisciplinary character of the problem. Empirical and experimental evidence from linguistics, musicology, psychology, primatology, paleontology, cognitive science, and genetics converge on the notion of a common precursor of language and music which functioned as an intermediate system between nonhuman primate vocalizations and modern analytic language. The timescale that was required for language to evolve suggests that its evolutionary trajectory has been influenced by multiple selective pressures. Given that humans and most other primates are deeply social creatures, complex social structure must have been a major selective force. The musical protolanguage hypothesis challenges traditional ways of thinking about the nature of language and brings prosody to the foreground of communicating not only affective but also linguistic meaning.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Sprachentwicklung Protosprache Musik Prosodie Stimmmodulation Stimmkontrolle
Schlagwörter
(Englisch)
language evolution protolanguage music prosody voice modulation vocal control
Autor*innen
Christos Zervas
Haupttitel (Englisch)
The musical origins of language
Hauptuntertitel (Englisch)
prosodic protolanguage and the link to modern communication
Publikationsjahr
2021
Umfangsangabe
v, 88 Seiten : Illustrationen
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Nikolaus Ritt
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.06 Sprachwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC16528925
Utheses ID
61934
Studienkennzahl
UA | 066 | 812 | |