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Zwischen Ausblendung und Aufarbeitung
die "Straße der SS" und der Profit der Bauwirtschaft aus der NS-Zwangsarbeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Hinblick auf die Firma "Swietelsky AG"
Raphaela Monika Bollwein
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Interdisziplinäres Masterstudium Zeitgeschichte und Medien
Betreuer*in
Kerstin <<von>> Lingen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71193
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-28513.43030.181168-5
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die heute international tätige und erfolgreiche Bauunternehmung Swietelsky AG etablierte sich in der Bauwirtschaft des Nationalsozialismus und expandierte kontinuierlich seit dem Zweiten Weltkrieg. Der Firmengründer Hellmuth Swietelsky wusste seine NSDAP-Mitgliedschaft geschickt einzusetzen, um an Bauaufträge des nationalsozialistischen Regimes zu kommen und dadurch seine Bauunternehmung während des Krieges in der Baubranche festzusetzen. Während des Zweiten Weltkrieges fehlte es der deutschen Kriegswirtschaft an einer Vielzahl an Arbeitskräften, besonders in der Bauindustrie. Die besetzten Gebiete sollten folglich als Arbeitskräftereservoir dienen, wobei diese Strategie vornehmlich anhand des „Generalplans Ost“ im Generalgouvernement deutlich wurde. Der Fokus der Thesis liegt auf dem Bauprojekt „Straße der SS“, woran sich aufgrund von Vorteilen, wie der geringen Lohnkosten, zahlreiche deutsche und österreichische Baufirmen beteiligten. Die Beteiligung der Firma Swietelsky am Projekt konnte anhand mannigfacher Quellenbelege dargelegt werden. Die „Straße der SS“ stellte die zentrale Verkehrsverbindung zwischen Berlin und den besetzten Gebieten im Osten dar, ferner sollte sie bis in den Kaukasus führen. Hier wurden vornehmlich Soldaten und Kriegsmaterial an die Ostfront befördert. Der Ausbau und die Instandhaltung der Straße wurde hauptsächlich von jüdischen Zwangsarbeitern durchgeführt, die ab 1941 in Ostgalizien ausgebeutet und dazu zwangsrekrutiert wurden. Hellmuth Swietelsky entzog sich der historischen Verantwortung und führte seine Baufirma bis 1995 beinahe unbehelligt weiter. Erst durch die öffentliche Konfrontation und die Beendigung der Inhaberführung konnte die historische Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit des Unternehmens im Jahr 2020 angestoßen werden. Aktuell arbeitet eine Historiker:innenkommission die bisher ausgeblendeten Jahre zwischen 1938 und 1945 auf.
Abstract
(Englisch)
One of the largest construction companies in Austria, Swietelsky AG, is based on NS-forced labor and aryanization, just like many other companies in the Austrian construction industry. A great number of companies introduced NS-forced labor to increase their profit, this part of NS-history now became part of the daily political and public discussion. Even 77 years after the end of World War II, not all NS-crimes related to forced labor have been uncovered. When World War II started, the shortage of workers became evident, so the National Socialists deported workers from occupied countries and invented an economic system based on their racist hierarchy also within the occupied countries. The involvement of private companies resulted in an enormous profit due to the low labor costs. During World War II, the German war economy lacked a large number of workers in various areas, especially in the construction industry. Infrastructural projects could no longer be managed with the exclusive use of domestic workers, which is why the state and the economy relied on the massive deployment of foreign workers. The invaded and occupied areas served as a manpower reservoir for the German Reich. This strategy of the “Generalplan Ost” was fulfilled in the “Generalgouvernement”, where preparations for the exploitation of the Jewish population began in autumn 1941. The focus of this thesis lies on the construction project “Straße der SS”, which was the central transportation link between Berlin and the occupied territories in the east. The German Reich was also intended for it to lead to the Caucasus. Numerous Austrian and German construction companies saw a financial benefit for their companies in this immense NS-project because through the participation and use of cheap labor a considerable profit could be made in the so-called Eastern deployment. The Swietelsky AG perpetrated defamation of history until 2020, however currently they introduced a historians commission to clear their NS-past between 1938 and 1945.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Nationalsozialismus Zwangsarbeit
Schlagwörter
(Englisch)
National Socialism forced labor
Autor*innen
Raphaela Monika Bollwein
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen Ausblendung und Aufarbeitung
Hauptuntertitel (Deutsch)
die "Straße der SS" und der Profit der Bauwirtschaft aus der NS-Zwangsarbeit während und nach dem Zweiten Weltkrieg in Hinblick auf die Firma "Swietelsky AG"
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
125 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kerstin <<von>> Lingen
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.09 Wirtschaftsgeschichte ,
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.71 Osteuropa
AC Nummer
AC16542260
Utheses ID
62093
Studienkennzahl
UA | 066 | 665 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1