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Multiparty proceedings, consolidation, and mass claims in investment arbitration
methods and approaches applied for establishing consent and related issues
Yuliya Gabidulina
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium Rechtswissenschaften
Betreuer*in
August Reinisch
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.72240
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29053.00611.197074-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist, die effizientesten Methoden und Konzepte zu identifizieren, die für die Feststellung einer Zustimmung zur konsolidierten Entscheidung von zusammenhängenden Mehrparteienansprüchen als Instrument zur Koordinierung paralleler Einzelinvestitionsverfahren angewendet werden müssen. Schiedsparteien vereinbaren kaum die Geltendmachung ihrer zusammenhängenden Ansprüche in einem einzigen Schiedsverfahren in der Schiedsvereinbarung oder nach der Einleitung der konkreten Schiedsverfahren. Widersprechen einige Parteien (oder eine Partei) der gemeinsamen Entscheidung von Streitigkeiten, muss ein Schiedsgericht feststellen, ob die Zustimmung aus der Schiedsvereinbarung, den Investitionsverträgen und den anwendbaren Investitionsabkommen, die die zugrunde liegenden Ansprüche regeln, doch impliziert werden kann. Die Dissertation legt nahe, dass eine solche Feststellung abhängig von der Art des Mehrparteien-Investitionsschiedsverfahrens (Mehrparteien-Schiedsverfahren ab initio, obligatorische Konsolidierung von Verfahren stricto sensu, und Massenklagen) erfolgen muss. Dies ergibt die angemessenste und auf den Fall zugeschnittene Lösung, die Interessenausgleich der Parteien und öffentliche Ordnung berücksichtigt. Zunächst bestimmt die o.g. Typologie, ob die jeweilige Entscheidung über die gemeinsame Streitbeilegung eine Frage der Zuständigkeit, des Prozesses oder der Zulässigkeit ist. Weiters hängen die Methoden zur Auslegung der Schiedsvereinbarung in Bezug auf Mehrparteien-Schiedsverfahren sowie die entsprechenden problematischen Aspekte auch von der jeweiligen Art der Mehrparteien-Schiedsverfahren ab. Zum Beispiel kann bei einem Mehrparteien-Schiedsverfahren ab initio die Frage auftreten, ob Streitigkeiten aus mehreren Investitionsverträgen unter mehreren Investitionsabkommen in einem einzigen Verfahren gelöst werden können. In zwei NAFTA-Konsolidierungsfällen stellte sich die Frage, ob das Fehlen des Einvernehmens der Parteien auch dann die Entscheidung über den Antrag auf Konsolidierung beeinflussen muss, wenn die Verfahrensregeln eine Konsolidierung ohne Zustimmung aller Parteien im Rahmen der prozessualen Ermessensbefugnis des Schiedsgerichts zulassen. Der problematischste Aspekt von Massenklagen (Fall Abaclat) war, ob die Bestimmung der Zuständigkeit für tausende Kläger als Gruppe eine Frage der Zulässigkeit ist und somit in die prozessuale Ermessensbefugnis des Schiedsgerichts fällt.
Abstract
(Englisch)
The thesis discusses methods and relevant concepts applied for establishing consent to the joint adjudication of related multi-party claims as a tool for coordination of parallel proceedings in investment arbitration. Parties to arbitration rarely give their explicit consent to adjudication of related claims in a single arbitration in their arbitration agreement or after outbreak of a dispute. Hence, if some parties (or a party) object to the joint resolution of claims, a tribunal has to determine whether such consent can be implied from the arbitration agreement, investment contracts, and applicable BIT(s) governing the underlying claims. The thesis suggests that such determination must be made depending on the type of multi-party investment arbitration (multi-party arbitration ab initio, mandatory consolidation stricto sensu, and mass claims), which is the most adequate and case-tailored solution accounting for the equilibrium of parties’ interests and policy considerations. Firstly, the typology predetermines whether the respective decision on the joint resolution of claims is a matter of jurisdiction, procedure, or admissibility. Secondly, the most appropriate methods of interpretation of the scope of consent in regard to multi-party arbitration and related issues that arise in the process of establishing consent are also contingent upon the respective multi-party scenario. In multi-party arbitration ab initio, an issue may arise whether dispute under multiple BITs and contracts can be resolved in a single proceeding. In two NAFTA consolidation cases, the issue arose whether consent of the parties must still be factored in the ruling on request for consolidation even if procedural rules allow consolidation in the absence of the parties’ consent within procedural discretion of the tribunal. The most problematic aspect of mass claims (Abaclat case) was whether determination of jurisdiction over claimants as a group is a matter of admissibility and hence falls within procedural discretion of the tribunal.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Mehrparteienansprüche parallele Investitionsverfahren Schiedsvereinbarung Mehrparteien-Schiedsverfahren Konsolidierung Massenklagen ICSID NAFTA
Autor*innen
Yuliya Gabidulina
Haupttitel (Englisch)
Multiparty proceedings, consolidation, and mass claims in investment arbitration
Hauptuntertitel (Englisch)
methods and approaches applied for establishing consent and related issues
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
iv, 264 Seiten
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Marc Bungenberg ,
Ursula Kriebaum
Klassifikation
86 Recht > 86.70 Internationales Wirtschaftsrecht
AC Nummer
AC16607490
Utheses ID
62097
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1