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Umstrittene Tongemälde
die publizistische Rezeption symphonischer Programmmusik in Wien (1855–1900)
Bianca Katrin Schumann
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Dr.-Studium der Philosophie (Dissertationsgebiet: Musikwissenschaft)
Betreuer*in
Michele Calella
DOI
10.25365/thesis.77802
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-18402.17449.393694-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Keine andere Debatte polarisierte die musikinteressierte Öffentlichkeit Wiens im 19. Jahrhundert in einem solchen Maße wie jene, die um den ästhetischen Stellenwert von symphonischer Programmmusik kreiste. Der Hauptschauplatz dieses Disputes, in dem sich die Geister der Zeit schieden, war die Wiener Presse. So waren es die zahlreichen Zeitungen, in denen eine Vielzahl an Kritikern in nicht selten polemischem Ton über dieses sich vor allem in den 1850er Jahren etablierenden Genre von Musik diskutierten. Die jeweils nach einer Aufführung eines programmatischen Werkes verfassten Werk und Aufführungsbesprechungen beschränkten sich in ihren Argumentationen dabei nicht allein auf die Bewertung der musikalischen Faktur. Sowohl Fragen nach der ästhetischen Wertigkeit der zentralen musikalischen Gattungen als auch die grundsätzliche künstlerische Befähigung der rezipierten Komponisten waren dort Thema. Im Rahmen dieser autorbezogenen Erörterungen spielten auch Aspekte wie nationale Identität oder religiöse Gesinnung eine oft signifikante Rolle. Das zentrale Anliegen der Dissertation ist es, sich mit diesem publizistischen Streitplatz aus rezeptionsgeschichtlicher Perspektive auseinanderzusetzen, gattungs und musikästhetische wie auch ‚außermusikästhetische‘, da biographisch akzentuierte Diskursstränge zu identifizieren, vorzustellen und untereinander zu gewichten. Es gilt ein Verständnis darüber zu erlangen, welche Triebkräfte in der Debatte über symphonische Programmmusik herrschten, die letztlich dafür sorgten, dass sich ein öffentlich geführter Diskurs zu einer handfesten, oft den guten professionellen Ton hinter sich lassenden Kontroverse entwickeln konnte. Da die zu diesem Zweck angewendete Textanalyse der Musikkritiken dezidiert von der Perspektive der Rezensenten ausgeht, ist im Rahmen der Untersuchung auch die Sichtbarmachung und Deutung unterschwellig wirkender Gattungskonzeptionen, Musikideologien und soziopolitischer Grundhaltungen von zentralem Interesse, welche einzelne Rezensenten und damit den gesamten Diskurs beeinflussten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Programmmusik Franz Liszt symphonische Dichtung Publizistik Musikkritik Programm-Symphonie Formalästhetik Inhaltsästhetik Rezeptionsgeschichte Musikästhetik Zeitungskritik Parteienstreit Wien 19. Jahrhundert
Autor*innen
Bianca Katrin Schumann
Haupttitel (Deutsch)
Umstrittene Tongemälde
Hauptuntertitel (Deutsch)
die publizistische Rezeption symphonischer Programmmusik in Wien (1855–1900)
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
XI, 389 Seiten
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Stefan Keym ,
Gregor Herzfeld
Klassifikation
24 Theater > 24.50 Historische Musikwissenschaft
AC Nummer
AC16594055
Utheses ID
62240
Studienkennzahl
UA | 792 | 316 | |