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Wenn Kunst sich zum Verwechseln ähnlich sieht
Stil lernen und differenzieren und seine Auswirkungen auf ästhetisches Verarbeiten anhand von Werken von Cezanne und Pissarro
Andrea Kricek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Helmut Leder
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.6897
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29917.73484.902066-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Bei der Beschäftigung mit Stimuli entstehen implizite Lerneffekte. Nicht nur der Reiz an sich wird anschließend besser erkannt, auch denselben Regelsystem angehörige Reize werden identifiziert. Solche Lernprozesse beinhalten außerdem Bevorzugung der erlernten Reize gegenüber anderen, was als Mere Exposure Effect bekannt ist. Auch noch nicht gesehene Stimuli, die denselben Regeln folgen, werden vor anderen präferiert. In einer Studie wurden die beschriebenen Effekte anhand der diesbezüglich bisher noch unerforschten Reizklasse der Kunstwerke untersucht. Als Basismaterial wurden die Bilder von Cezanne und Pissarro (1865-1885) verwendet. Ihre Werke weisen inhaltliche Parallelen auf, dass Bildpaare gebildet werden können. Sie sind daher gut geeignet, um Lerneffekte über Stile und Auswirkungen auf ästhetische Präferenzen zu untersuchen. In einer Vorstudie wurde gezeigt, dass keiner der beiden Stile identifiziert werden kann und der Fokus in der Betrachtung der Bildinhalte liegt. Es bestehen keine Bevorzugungen einer der beiden Stile. In einer Hauptstudie beschäftigte sich die eine Hälfte der Testpersonen in einer Lernphase ausschließlich mit den Bildern Cezannes, die andere mit denen Pissarros. Zusätzlich wurde eine implizite Lernbedingung, mit der Instruktion die Darbietungszeiten zu erraten, einer expliziten Lernbedingung, in der drei Bildeigenschaften bewertet werden sollten, gegenübergestellt. In einer anschließenden Testphase sollten unter Verwendung der gesamten Bildselektion von Cezanne und Pissarro Ähnlichkeits- und Gefallensbeurteilungen abgegeben werden. Es konnte gezeigt werden dass implizites Stil lernen stattfindet. Unabhängig vom Künstler konnten die Bilder der Lernphase in den Ähnlichkeitsurteilen besser identifiziert werden als die des anderen Malers. Es fand Stilgeneralisation statt, dass auch noch nicht gesehene Werke desselben Künstlers als stilzugehörig erkannt wurden. Diese Effekte fanden sowohl in der impliziten Lernbedingung, als auch in der expliziten statt. Die Analysen der Gefallensbewertungen zeigten, dass die Bilder, über die gelernt wurde, unabhängig vom Maler besser gefielen. Der Mere Exposure Effect findet bei Kunstwerken als Reizklasse statt. Auch fremde Bilder desselben Malers wurden vor denen des anderen bevorzugt. Die Ergebnisse der Gefallensurteile wurden in beiden Versuchsbedingungen gleichermaßen gezeigt. Effekte, die bisher nur mit kunstexternen Stimuli nachgewiesen wurden, finden auch mit Kunstwerken statt. Die Brücke zur Psychologie der Ästhetik wurde geschlagen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
implizites Lernen in der Kunst Mere Exposure Effect Cezanne Pissarro Stil- und Inhaltsgeneration Fluency
Autor*innen
Andrea Kricek
Haupttitel (Deutsch)
Wenn Kunst sich zum Verwechseln ähnlich sieht
Hauptuntertitel (Deutsch)
Stil lernen und differenzieren und seine Auswirkungen auf ästhetisches Verarbeiten anhand von Werken von Cezanne und Pissarro
Publikationsjahr
2009
Umfangsangabe
58 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Helmut Leder
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.40 Wahrnehmungspsychologie ,
77 Psychologie > 77.49 Allgemeine Psychologie: Sonstiges
AC Nummer
AC07969435
Utheses ID
6229
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
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