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Das "metaphorical Framing Modell" und seine feststellbare Anwendung
Günther Hofer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Politikwissenschaft
Betreuer*in
Markus Wagner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.71231
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-20790.18195.333965-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Betrachtet man die wissenschaftliche Kommunikationsforschung der letzten Jahrzehnte, so kann man erkennen, dass dieses Themenfeld einen starken Aufschwung erlebt hat. Vor alle die Theorien des Framings und der Metaphorik hat hierbei sehr starken Forschungsfokus erfahren und ihr Einfluss konnte in den letzten Jahren immer wieder festgestellt werden (Gibbs 1994, Mio & Katz 1996, Landau et al. 2010, Entman 1993, 2004). Beide Konzepte sind allerdings Theoriefelder, die nur sehr schwierig, klar und eindeutig definiert und eingeschränkt werden können. Doch auch wenn eine eindeutige Definition sehr schwierig ist, weisen doch beide Themenfelder grundlegend anerkannte Definitionen auf, wenn diese auch der Tiefe der Materie vielfach nicht völlig gerecht werden. Metaphern werden hierbei vielfach als: „understanding and experiencing one kind of thing in terms of another“ (Lakoff und Johnson 1980: S. 5) angesehen. Als Framing hingegen bezeichnet man: „To frame is to select some aspects of a perceived reality and make them more salient in communicating text, in such way as to promote a particular problem definition, causal interpretation, moral evaluation, and/or treatment recommendation for the item described.” (Entman 1993: S. 52). Diese beiden Themenfelder teilen viele ihrer Funktionsweisen und Wirkungsbereiche und vor alle ihren Einfluss auf das Denken und wie Verständnis geprägt und gelenkt wird. Diese Ähnlichkeit macht es auch wenig verwunderlich, dass in den letzten Jahren ein Konzept entstanden ist, welches das Wirken dieser Theorien als ineinander verwoben ansieht und deren Funktionsweise sowie deren Einfluss auf die Sinnkonstruktion der Menschen als etwas ansieht, dass mehr als nur die Summe seiner Einzelteile ist. Diese sogenannte „metaphorical Framing Modell“ von Ottatti (2014) versucht festzustellen, wie Metaphern und Frames über ihr Einzelwirken hinaus aufeinander einwirken und wie sich diese dadurch gegenseitig beeinflussen und teilweise auch verstärken. Versucht wird diese Beeinflussung vor allem mit der Analyse von Frames festzustellen, um in ihrem Zusammenspiel dann beobachten zu können, wie Metaphern zu deren Schaffung und Veränderung beitragen. Wie aber bereits gesagt, ist diese Theorie noch relativ jung, weshalb im Gegensatz zu Metaphern- und Framing Theorien noch wenig Erhebungen und Daten direkter Analysen vorhanden sind, welche dieses Modell klar hinterlegen können. Jene Arbeiten, die vorhanden sind (Boeynaemsa et al. 2017, Brugman et al. 2017) beschäftigen sich vor allem mit theoriebildenden Fragestellungen und weniger mit direkten Erhebungen. Hier ist es auch, wo mein Forschungsinteresse ansetzt, nämlich bei der Frage, ob der Einfluss des „metaphorical Framing Modells“ auch tatsächlich in reeller Kommunikation feststellbar ist. Hierbei habe ich mich vor allem mit politischer Kommunikation beschäftigt, genauer gesagt, mit 525 Presseaussendungen 4 österreichischer Parteien, der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, der Österreichischen Volkspartei, den Grünen und der Freiheitlichen Partei Österreichs. Meine Hauptthesen waren hierbei, dass die Funktionsweise des metaphorical Framing Modells tatsächlich festgestellt werden kann und somit ein klarer Unterschied von angewandter Metaphorik in den unterschiedlichen beobachteten Frames feststellbar ist. Des Weiteren bin ich davon ausgegangen, dass die politische Orientierung der Parteien diese Ergebnisse beeinflusst. Hierbei galt vor allem die Annahme, dass Parteien der „politischen Mitte“ (SPÖ, ÖVP), weniger Metaphern anwenden und diese auch weniger an die jeweiligen Frames angepasst sind, als es bei Parteien am „politischen Rand“ (FPÖ, die Grünen) der Fall ist. Durchgeführt habe ich die Erhebung anhand einer Framing-Analyse in Kombination mit einer Metaphern-Analyse, um so feststellen zu können, ob in unterschiedlichen Frames tatsächlich eine unterschiedliche Metaphern-Anwendung feststellbar ist. Hierbei konnten einerseits interessante Ergebnisse gefunden werden, die verschiedenste Anzeichen zeigen, dass das „metaphorical Framing Modell“ tatsächlich so beobachtbar ist, wie von Ottatti angenommen wird. Andererseits waren diese Ergebnisse aber in keinem der Fälle aussagekräftig und übergreifend genug, um diese Annahmen einwandfrei bestätigen zu können. So bietet diese Arbeit zwar interessante Einblicke und einen eventuellen Bezugspunkt zu weiteren fortführenden Arbeiten, mit diesen Ergebnissen allein kann aber nicht bestätigt werden, dass das „metaphorical Framing Modell“ tatsächlich in reellen politischen Kommunikationsmitteln Anwendung findet. Vor allem aber wären zukünftige, vergleichbare Erhebungen wichtig, um Ähnlichkeiten oder Unterschiede feststellen zu können und damit noch offene Fragen weiter beleuchten und genauer beantworten zu können.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Kommunikationsforschung Metaphern-Analyse Framing-Analyse Presseaussendungen Österreichische Parteienlandschaft Kommunikationsverhalten Sinnbildung
Autor*innen
Günther Hofer
Haupttitel (Deutsch)
Das "metaphorical Framing Modell" und seine feststellbare Anwendung
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
76 Seiten : Illustration
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Markus Wagner
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.02 Kommunikationstheorie
AC Nummer
AC16545804
Utheses ID
62298
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |
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