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Interpersonal neural and physiological synchrony in early development
the role of communicative rhythms and priors
Quynh Trinh Nguyen
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Doktoratsstudium NAWI aus dem Bereich Naturwissenschaften (DissG: Psychologie NaWi)
Betreuer*in
Stefanie Höhl
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.73658
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-26670.16005.905693-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Frühe soziale Interaktionen sind für die sozio-kognitive und affektive Entwicklung von Kindern entscheidend. In diesen frühen Interaktionen nutzen die Betreuungspersonen kommunikative Rhythmen, um die gegenseitige Vorhersage von Handlungen und Intentionen zu erleichtern, was zu interpersonal Synchronität führt. Dieses Interaktionsmuster wird dann in generativen Modellen von Bezugsperson und Kind verinnerlicht, wodurch sich ihre Bindungsbeziehung entwickelt. Es wird angenommen, dass neben der Verhaltenssynchronität auch die neuronale und physiologische Synchronität in live und dynamischen sozialen Interaktionen die gegenseitige Vorhersage kennzeichnen und die Bindungsbeziehungen fördern. Allerdings fehlt es an empirischen Belegen für die Rolle kommunikativer Rhythmen und anderer individueller und dyadischer Faktoren (Priors) für die neuronale und physiologische Synchronie zwischen Bezugsperson und Kind. In dieser Arbeit wird daher die interpersonale neuronale, verhaltensbezogene und physiologische Synchronie in naturalistischen Eltern-Kind-Interaktionen untersucht, wobei die Rolle von kommunikativen Rhythmen, Motivationen und Überzeugungen berücksichtigt wird. Die erste Studie hebt soziale Berührung und Nähe als kommunikative Rhythmen hervor, die mit erhöhter neuronaler Synchronie in Mutter-Kind-Dyaden zusammenhängen, während physiologische Synchronie mit negativem Affekt des Säuglings in Verbindung gebracht wurde. Die zweite und die dritte Studie unterstreichen die Bedeutung der verbalen Abwechslung und des reziproken Verhaltens für die interpersonale neuronale Synchronie in der Interaktion zwischen Mutter und Vorschulkind. Die dritte Studie belegt außerdem, dass Kinder mit höherer Handlungskompetenz auch eine höhere Synchronisation mit ihren Müttern erreichen. Die vierte Studie untersucht Vater-Kind-Interaktionen, bei denen die Dyaden neuronale Synchronisation zeigen, die nicht mit den erfassten kommunikativen Rhythmen zusammenhängt. Stattdessen wird die Überzeugung der Väter an ihre Rolle als warme und unterstützende Bezugsperson mit einer erhöhten neuronalen Synchronisation in Verbindung gebracht. Insgesamt zeigen die vier Studien, dass Kinder und Betreuungspersonen zur Synchronisierung sowohl eingehende kommunikative Rhythmen, gemeinsame sensorische Informationen als auch Vorannahmen wie Motivationen und Betreuungsüberzeugungen integrieren. Ich argumentiere, dass die präzise Gewichtung von kommunikativen Rhythmen und Priors ein wesentlicher Bestandteil der interpersonalen Synchronie ist und wichtige Auswirkungen für Fürsorge und Bindung haben kann.
Abstract
(Englisch)
Early social interactions are vital for children’s socio-cognitive and affective development. In these early interactions, caregivers use communicative rhythms to facilitate the mutual prediction of actions and intentions, resulting in interpersonal synchrony. This interaction pattern is suggested to become internalized in individual generative models, facilitating the attachment between child and caregiver. Beyond interpersonal synchrony on the behavioral level, neural and physiological synchrony have been shown to emerge in live and dynamic social interactions. However, less researched is whether enhanced mutual prediction through communicative rhythms is linked to caregiver-child neural and physiological synchrony. In addition, the role of individual and dyadic priors to interpersonal synchrony remains uninvestigated. The thesis thus investigates interpersonal neural, behavioral, and physiological synchrony in naturalistic parent-child interactions while considering the role of communicative rhythms, motivations, and beliefs. The first study highlights social touch and proximity as communicative rhythms related to enhanced neural synchrony in mother-infant dyads. In contrast, physiological synchrony is related to infant negative affect. The second and third studies underscore the importance of verbal turn-taking and behavioral reciprocity for interpersonal neural synchrony in mother-preschool-child interaction. The third study further finds that children with higher agency also achieved higher synchronization with their mothers. The fourth study examines father-child interactions in which the dyads show neural synchronization, unrelated to the recorded communicative rhythms. Instead, fathers’ belief in their role as warm and supportive caregivers is associated with enhanced neural synchrony. Overall, the four studies show that children and caregivers integrate incoming transient communicative rhythms, common sensory input, and priors, such as motivations and caregiving beliefs, to synchronize. I propose that precision-weighting of communicative rhythms and priors are integral to interpersonal synchrony and can have important implications for caregiving and attachment.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Eltern-Kind Interaktion Synchronie Bindung Koordination Vorhersagen funktionelle Nah-Infrarot Spektroskopie Respiratorische Sinus Arrhythmie
Schlagwörter
(Englisch)
Parent-child interaction Synchrony Attachment Coordination Prediction functional near-infrared spectroscopy respiratory sinus arrhythmia
Autor*innen
Quynh Trinh Nguyen
Haupttitel (Englisch)
Interpersonal neural and physiological synchrony in early development
Hauptuntertitel (Englisch)
the role of communicative rhythms and priors
Paralleltitel (Deutsch)
Interpersonelle neuronale und physiologische Synchronie in der frühen Entwicklung
Paralleluntertitel (Deutsch)
die Rolle von kommunikativen Rhythmen und Priors
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
128 Seiten : Illustrationen, Diagramme
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Casey Lew-Williams ,
Laurel Trainor
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.50 Psychophysiologie ,
77 Psychologie > 77.53 Entwicklungspsychologie: Allgemeines ,
77 Psychologie > 77.63 Soziale Interaktion, Soziale Beziehungen
AC Nummer
AC16578800
Utheses ID
62366
Studienkennzahl
UA | 796 | 605 | 298 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1