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Kryonik
eine andere Art zu sterben
Nevenka Hardikov
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Studiumsbezeichnung bzw. Universitätlehrgang (ULG)
Masterstudium Kultur- und Sozialanthropologie
Betreuer*in
Estella Weiss-Krejci
DOI
10.25365/thesis.71453
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-31038.15038.314976-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In meiner Masterarbeit geht es um Kryonik, um Unsterblichkeit als medizinischtechnische Kategorie, die von einer Gruppe von Menschen angestrebt wird, die den Tod als Krankheit betrachten. Diese deanimierten, zwischen gesetzlich festgestelltem Tod und Wiederbelebung ‚suspendierten PatientInnen‘ werden in mit flüssigem Stickstoff gefüllten Dewarbehältnissen bei einer Temperatur von –196 Grad Celsius aufbewahrt und warten so auf den Fortschritt der Wissenschaft. Damit Kryonik funktionieren kann, sind bestimmte Prozeduren zu befolgen, die aber keine Garant für Erfolg sind. Die Entwicklung und der Einfluss der Nanotechnologie, der Kybernetik, der Informatik, der Robotik und der kognitiven Wissenschaften aus dem Silicon Valley bieten dem Immortalismus eine gewisse Unterstützung bei der Erreichung dieser Ziele. Kryonik als transhumanistische Idee stellt eine neuartige Kosmologie dar, eine Kontinuität zwischen dem Kosmos und dem Selbst. Thematisiert wird auch die digitale Lebensverlängerung bzw. das digitale Jenseits, das technisch bereits funktioniert, und seine Konsequenzen. Es geht um künstliche Intelligenz, das Ende der Menschheit in ihrer jetzigen Form und generell um die Zukunft unserer Spezies. Weiters steht auch die Unsterblichkeit mit Betonung auf säkularen Interessen, auf technischen Innovationen und die Bereitschaft, sich über die menschliche Form hinauszuwagen, im Fokus. Wie sich die säkulare Moderne die Beseitigung der Seele und des Jenseits vorstellt, zeigt sich in Grundlagen der transhumanistischen Theorie, die das Leben nicht nur erweitert sieht, sondern eine sehr besondere Zukunft prophezeit. Die Möglichkeiten der Unsterblichkeit durch technische Grenzüberschreitung scheinen im 21. Jahrhundert unendlich groß zu sein. Das Ziel der vorliegenden Masterarbeit ist auch zu untersuchen, wer sich für Kryonik entscheidet und, falls ja, auf welche Weise, und ob sozioökonomische Faktoren eine Rolle spielen. Die Antworten der InterviewpartnerInnen fallen zwar sehr individuell aus, können aber, da alle an dieselben Ideen glauben, als Grundlage für eine erweiterte zukünftige Forschung dienen.
Abstract
(Englisch)
My master's thesis is about cryonics, about immortality as a medical-technical category to be achieved according to a group of people who consider death as a disease. These de-animated patients, who are suspended between legally determined death and their resuscitation, are kept in liquid nitrogen-filled dewars at a temperature of –196 degrees Celsius, and await advances in science. In order for cryonics to work, certain procedures must be followed, but they are not a guarantee of success. The development and influence of nanotechnology, cybernetics, computer science, robotics, and the cognitive sciences from Silicon Valley provide some support for immortalism in achieving these goals. Cryonics as a transhumanist idea represents a new kind of cosmology, a continuity between the cosmos and the self. The digital life extension or the digital afterlife, which is already working technically, and its consequences are also discussed. It is about artificial intelligence, the end of humanity in the present form and generally the future of our species. Furthermore, immortality with emphasis on secular interests, technological innovation and willingness to venture beyond the human form are also in focus. How secular modernity imagines the elimination of the soul and the hereafter is shown in the foundations of transhumanist theory, which not only sees life as expanded, but also predicts a very special future. The possibilities of immortality by crossing technical borders seem to be infinitely great in the 21st century. The goal of this master's thesis is also to answer questions about who chooses cryonics and in what way, and whether socioeconomic factors play a role. The responses of my interviewees, while highly individual, can serve as a basis for expanded future research since they all believe in the same basic ideas.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kryonik Kryobiologie Kryogenetik Nanotechnologie Transhumanismus
Autor*innen
Nevenka Hardikov
Haupttitel (Deutsch)
Kryonik
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine andere Art zu sterben
Publikationsjahr
2022
Umfangsangabe
95 Seiten : Illustrationen
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Hermann Mucker
Klassifikation
73 Ethnologie > 73.49 Sozialethnologie: Sonstiges
AC Nummer
AC16561286
Utheses ID
62415
Studienkennzahl
UA | 066 | 810 | |